Arbeitsmarkt im Jahr 2016: Mehr Unselbständige, aber auch mehr Arbeitslose als 2015

26. Mär 2017 • News • Statistik Austria • Statistik • Branchenübergreifend

Im Jahr 2016 waren laut Statistik Austria 4.220.300 Personen in Österreich erwerbstätig und 270.000 arbeitslos (internationale Definition). Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Unselbständigen um 74.300 auf 3.683.500. 2016 arbeiteten 43.500 Unselbständige mehr in Teilzeit und 30.800 mehr in Vollzeit als 2015. Der Beschäftigungszuwachs wurde besonders bei ausländischen Staatsangehörigen und älteren Erwerbstätigen beobachtet.


Die Anzahl der Selbständigen sowie auch der mithelfenden Familienangehörigen veränderte sich kaum. Mit 270.000 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote von 6,0% erreichte die Arbeitslosigkeit ein höheres Niveau als im Vorjahr (251.800 bzw. 5,7%). Diesen arbeitslosen Personen standen 72.800 offene Stellen gegenüber (2015: 66.600).

Unselbständige: Plus bei Frauen und Männern, ausländischen Staatsangehörigen und Älteren

Der Anstieg bei den unselbständig Erwerbstätigen (+74.300) im Jahresvergleich verteilte sich auf Frauen (+35.200) und Männer (+39.100). 2016 gab es deutlich mehr ausländische Staatsangehörige (+50.500) und ältere Personen (55+ Jahre: +41.500), die unselbständig beschäftigt waren, als noch 2015. Im Detail zeigt sich, dass das Plus bei den älteren (ab 55-jährigen) unselbständig Erwerbstätigen auf österreichische Staatsangehörige konzentriert war, während der Anstieg bei den ausländischen unselbständig Erwerbstätigen durchwegs jüngere Altersgruppen betraf.

Teilzeitbeschäftigung wächst stärker als Vollzeit, Männer holen auf

Mehr als die Hälfte (58,5%) des Anstiegs gegenüber dem Vorjahr entfiel bei den unselbständig Erwerbstätigen auf Teilzeitbeschäftigte (+43.500), die bei Frauen und Männern gleichermaßen zunahmen. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten stieg um 30.800 (darunter: Männer +17.400).

Im Vergleich zu 2015 ergaben sich die größten Beschäftigungszuwächse unter den unselbständig Erwerbstätigen in den Wirtschaftsbereichen "Beherbergung und Gastronomie" (+15.200, meist Vollzeit), "Gesundheits- und Sozialwesen" (+15.300, meist Teilzeit) und "Information und Kommunikation" (+11.900, Teilzeit und Vollzeit).

Arbeitslosigkeit höher als im Vorjahr, bei beiden Geschlechtern und in den meisten Altersgruppen

Nach internationaler Definition gab es im Jahresdurchschnitt 2016 270.000 Arbeitslose, das sind deutlich mehr als im Vorjahr (251.800). Auch die Arbeitslosenquote nach internationaler Definition stieg leicht auf 6,0% (2015: 5,7%). Die Zunahme betraf Frauen und Männer und war auf keine bestimmte Altersgruppe konzentriert. 2016 gab es zudem etwas mehr erstmals Arbeitsuchende und auch mehr Langzeitarbeitslose als 2015.

Die Anzahl der beim Arbeitsmarktservice (AMS) registrierten Arbeitslosen lag 2016 bei 357.300 Personen, die daraus abgeleitete nationale Arbeitslosenquote betrug 9,1%. Anzahl und Quote nach nationaler Definition lagen damit auf dem Niveau des Vorjahres. Die unterschiedliche Entwicklung der Anzahl der Arbeitslosen nach nationaler bzw. internationaler Definition erklärt sich durch die Zunahme bei jenen Personengruppen, die nicht beim AMS als arbeitslos registriert sind, jedoch nach internationaler Definition als arbeitslos gezählt werden, beispielsweise erstmals Arbeitsuchende. Definitionsbedingt (siehe methodische Hinweise) liegen sowohl die Zahl der beim AMS registrierten Arbeitslosen als auch die nationale Arbeitslosenquote deutlich über dem Niveau der von Statistik Austria erhobenen Zahlen nach internationaler Definition.

Veränderungen am Arbeitsmarkt im Fünf-Jahres-Rückblick

Verglichen mit dem Jahr 2011 gab es 2016 um 167.800 mehr Erwerbstätige, davon +95.800 Frauen und +72.000 Männer. Der Zuwachs konzentrierte sich auf Unselbständige und nahezu ausschließlich auf Teilzeitbeschäftigte. Die Zahl der in Vollzeitjobs beschäftigten Frauen nahm gegenüber 2011 leicht ab. Die Teilzeitquote erhöhte sich bei den Erwerbstätigen insgesamt von 25,3% auf 28,7%. Die Erwerbstätigenquote (15 bis 64 Jahre) stieg von 71,1% auf 71,5%. Der Anstieg war vor allem bei Älteren (55 bis 64 Jahre) festzustellen, deren Erwerbstätigenquote sich deutlich auf 49,2% erhöhte (2011: 39,9%). Zudem gab es 2011 lediglich 193.800 Arbeitslose nach internationaler Definition, um 76.200 weniger als 2016. Die Arbeitslosenquote lag dementsprechend 2011 bei 4,6%, 2016 bei 6,0%.

4. Quartal 2016: Mehr Erwerbstätige, vor allem in Teilzeit; Arbeitslosigkeit auf Vorjahresniveau

Im 4. Quartal 2016 gab es 4.240.000 Erwerbstätige und 252.100 Arbeitslose nach internationaler Definition. Die Arbeitslosenquote betrug 5,6%. Gegenüber dem 4. Quartal 2015 wuchs die Zahl der  Erwerbstätigen deutlich (+60.000), meist Unselbständige in Teilzeit. Der Anstieg der Beschäftigung zeigte sich bei Frauen und Männern, besonders bei ausländischen Staatsangehörigen und bei Älteren. Die Erwerbstätigenquote war mit 71,8% um 0,5 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr. Die Anzahl der Arbeitslosen und die Arbeitslosenquote blieben bei Frauen (110.600 bzw. 5,3%) und Männern (141.500 bzw. 6,0%) auf dem Niveau des 4. Quartals 2015.