Bevölkerung - Demographische Prognosen - Bevölkerungsprognosen

19. Jun 2015 • News • Statistik Austria • Statistik • Wirtschaftsstatistik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft

Bis 2030 werden Zahl und Anteil der Bevölkerung im Alter von 65 und mehr Jahren in Österreich stark ansteigen. Wie die von Statistik Austria im Auftrag der Österreichischen Raumordnungskonferenz berechnete kleinräumige Bevölkerungsprognose ("ÖROK-Prognose") zeigt, wird der deutlichste Zuwachs von Menschen dieser Altersgruppe in der Region Urfahr-Umgebung (+60,4%) erwartet, gefolgt von Salzburg-Umgebung, Imst und Wien Neubau. Die vorerst stagnierende Zahl junger Menschen bis 19 Jahren wird österreichweit bis 2030 steigen, am stärksten in Wien; jene der Personen im Haupterwerbsalter von 20 bis 64 Jahren wächst zunächst, sinkt aber ab 2021 wieder.


Zahl der Kinder und Jugendlichen bis 19 Jahren wird wieder steigen, außer in peripheren Regionen

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen bis 19 Jahren wird vorerst stagnieren, aber künftig leicht steigen. 2014 wurden österreichweit 1,69 Mio. Kinder und Jugendliche gezählt, 2030 werden es mit 1,78 Mio. um 5,1% mehr sein. In Wien wird es bis 2030 um 16,1% mehr Kinder und Jugendliche geben, aber auch in den Landeshauptstädten Innsbruck, Graz und Linz werden künftig deutlich mehr Kinder und Jugendliche leben als heute. Stark sinken wird hingegen die Bevölkerungszahl der unter 20-Jährigen in den peripheren Abwanderungsregionen Österreichs, wie beispielsweise in Osttirol mit -19,7%. In Summe sind es 18 der 122 Prognoseregionen Österreichs, für die bis 2030 ein Minus der unter 20-jährigen Bevölkerung von mehr als 10% prognostiziert wird.

Erwerbspotenzial (20- bis 64-Jährige) steigt bis 2021, sinkt danach wieder

Die Zahl der Personen im Haupterwerbsalter (20 bis 64) wird hingegen nicht über den gesamten Prognosezeitraum bis 2030 steigen. Ausgehend von den 5,26 Mio. 20- bis 64-Jährigen 2014 wird das Maximum 2021 mit 5,45 Mio. erreicht (+3,3%). Danach sinkt das Erwerbspotenzial, da in den 2020er-Jahren mehr Menschen vom Erwerbs- ins Pensionsalter wechseln als im jüngeren Alter bzw. durch Zuwanderung hinzukommen. Somit wird die Zahl der 20- bis 64-Jährigen 2030 mit 5,30 Mio. lediglich um 0,7% höher sein als 2014. Die Bevölkerung im Erwerbsalter wird bis zum Jahr 2030 nur in 48 der 122 Prognoseregionen steigen. In den städtischen Regionen ist zuwanderungsbedingt mit einem weiteren Plus an Erwerbspotenzial zu rechnen, während in den ländlichen, oftmals auch peripheren Bezirken die Zahl der 20- bis 64-Jährigen sinkt. Beim prognostizierten Rückgang des Erwerbspotenzials steht der steirische Bezirk Murau mit -22,5% an der Spitze, gefolgt von weiteren Bezirken der Steiermark, Kärntens und des Waldviertels sowie vom Lungau. Gemeinsam ist diesen Prognoseregionen, dass hier der erwartete Rückgang der 20- bis 64jährigen Bevölkerung mehr als 15% beträgt.

Starke Zuwächse bei Bevölkerung im Pensionsalter von 65 und mehr Jahren

Das Wachstum der Bevölkerungsgruppe im Alter von 65 und darüber wird sich auch in Zukunft fortsetzen. In erster Linie wird diese Entwicklung durch den Wechsel starker Generationen ins Pensionsalter verursacht. In den vergangenen Jahren waren dies die Geburtsjahrgänge um 1940, in absehbarer Zeit sind es die Baby-Boom-Jahrgänge der 1950er und 1960er Jahre, die bis 2030 bereits größtenteils über 65 Jahre alt sein werden. Auch die stetig steigende Lebenserwartung führt dazu, dass künftig immer mehr Menschen ein höheres Alter erreichen.

2014 waren österreichweit 1,56 Mio. Menschen im Alter von 65+. Bis 2030 steigt ihre Zahl auf 2,14 Mio., das sind um 37,5% mehr als 2014. In drei Wiener Bezirken (Innere Stadt, Hietzing und Döbling) wird sie allerdings zu diesem Zeitpunkt geringfügig niedriger sein als 2014 (siehe Karte). Hier zählen die Anteile der über 65-Jährigen mit rund 25% derzeit bereits zu den höchsten aller Bezirke.

In allen anderen Prognoseregionen Österreichs wird die Zahl der Bevölkerung im Pensionsalter bis 2030 um mehr als 10% steigen. Bei insgesamt 18 der 122 Prognoseregionen wird die Zahl der Über-65-Jährigen bis 2030 sogar um mehr als die Hälfte zunehmen, Spitzenreiter ist hier die Region Urfahr-Umgebung mit 60,4%, gefolgt von Salzburg-Umgebung (+58,9%), Imst und Wien Neubau (jeweils +58,8%; sieheTabelle).