Die "Zähmung" des Feuers als Kulturtechnik

15. Aug 2014 • News • IMAS International • Marktforschung • Marktforschungstool • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Gesundheit • Tourismus, Freizeit & Sport

Etwas mehr als drei von vier Österreicher greifen zumindest monatlich grundsätzlich zum Kochlöffel, zur Backform oder zur Grillzange. Das Kochen ist besonders stark in der Bevölkerung verankert - knapp zwei Drittel bereiten zumindest monatlich zu Hause frische Gerichte zu, ein Viertel sogar täglich.

Die "Zähmung" des Feuers als Kulturtechnik

Etwas mehr als drei von vier Österreicher greifen zumindest monatlich grundsätzlich zum Kochlöffel, zur Backform oder zur Grillzange. Das Kochen ist besonders stark in der Bevölkerung verankert - knapp zwei Drittel bereiten zumindest monatlich zu Hause frische Gerichte zu, ein Viertel sogar täglich. Das Backen wird von rund 30 Prozent und das Grillen von rund zwei Fünfteln von Herrn und Frau Österreicher - zumindest monatlich - praktiziert. Kochen und Backen sind immer noch stark weibliche Domänen, nur 15 Prozent der backaffinen Österreicher sind Männer, nur jeder dritte „Koch" ist männlich. Das Grillen hingegen liegt relativ ausgeglichen in der Präferenz der Geschlechter. Die Motivlagen sind eindeutig: Fürs Kochen sprechen die gesunde Ernährung und die grundsätzliche Notwendigkeit, fürs Backen die Präferenz von selbst Gebackenem und die Anlassbezogenheit und fürs Grillen wird vor allem die passende Sommerzeit ins Treffen geführt.

Die Zähmung des Feuers war wohl die erste und wichtigste Kulturtechnik der Menschheit. Mit der Erfindung des Kochens wurden ungenießbare und schwer verdauliche Nahrungsmittel, ins- besondere Fleisch und gewisse Pflanzen, erst für den Verzehr ver- träglich gemacht und aufbereitet. Diese Errungenschaft trug wesent- lich zur Evolution der Menschheit bei, denn ohne Kochen, Backen und Grillen hätte sich der Mensch nicht in dieser Form weiterent-wickeln können. Die Verkleinerung des Gebisses, die Förderung der Entwicklung der Sprache und wei- tere Veränderungen der mensch-lichen Anatomie – insbesondere jene des Kopfes - lassen sich di- rekt auf diese Kulturtechnik zu- rückführen. Diese wissenschaft-lichen Erkenntnisse regten die Neu- gier des IMAS Forschungstabes an, um demoskopisch Nachschau zu halten, wie stark diese Kulturtechnik noch unter den Österreichern verankert ist, und welche Motive hinter den verschiedenen Formen wie Kochen, Backen und Grillen stecken.