Durchschnittsmiete steigt auf 7,6 Euro, bei privaten Neuvermietungen auf 10 Euro monatlich pro Quadratmeter

09. Okt 2018 • News • Statistik Austria • Statistik • Wirtschaftsstatistik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Bau & Wohnen

Die durchschnittliche Höhe der Mieten inklusive Betriebskosten lag im Jahr 2017 bei 7,6 Euro monatlich pro Quadratmeter. Zwischen 2013 und 2017 stiegen die Mieten um durchschnittlich 14,6%; noch höher fiel der Anstieg der Nettomiete mit +17,3% aus. Für in den letzten beiden Jahren neu vermietete, private Hauptmietwohnungen zahlen die Haushalte im österreichweiten Durchschnitt 10 Euro pro Quadratmeter im Monat. Die Kaufpreise von Häusern und Wohnungen stiegen noch stärker als die Mietkosten. Der Häuserpreisindex, der die Entwicklung der Kaufpreise von Wohnimmobilien misst, stieg im gleichen Zeitraum um 24,1%.

Mieten stiegen in einzelnen Mietsegmenten unterschiedlich hoch

Die Mieten für Hauptmietwohnungen stiegen in den vergangenen fünf Jahren in den einzelnen Mietsegmenten unterschiedlich stark. Lag die Kostensteigerung zwischen 2013 und 2017 insgesamt bei +14,6%, stiegen die Wohnungsmieten inklusive Betriebskosten im privaten Mietsektor um 13,9% (siehe Tabelle 1). Bei Genossenschaftswohnungen lag die Steigerung bei +14,4% und bei Gemeindewohnungen bei +12,6% im selben Vergleichszeitraum.

Die Steigerung der Mietkosten in den letzten fünf Jahren fällt in den einzelnen Mietsegmenten unterschiedlich hoch aus (Grafik 21). Im Durchschnitt stiegen die Mietkosten inklusive Betriebskosten für alle Hauptmietwohnungen von 2013 bis 2017 pro Quadratmeter insgesamt um 15% (von 6,7 auf 7,6 Euro). Die höheren Steigerungsraten waren in diesem Zeitraum mit 14% bei privaten Mietwohnungen sowie Genossenschaftswohnungen zu verzeichnen. Bei Haushalten in Gemeindewohnungen konnten Steigerungen von 13% beobachtet werden; diese erfolgten von deutlich niedrigerem Niveau aus.

Wohndauer bedeutend für Miethöhe

Die Höhe der bezahlten Wohnungsmieten hängt nicht nur vom Mietsegment ab, sie weist auch deutliche Unterschiede nach der Wohndauer auf. Bei Neuverträgen (bis unter zwei Jahren bisheriger Mietdauer) wird im Durchschnitt 9,1 Euro pro Quadratmeter bezahlt. Haushalte, die langfristige Mietverträge mit mehr als 30-jähriger Vertragsdauer haben, wenden im Durchschnitt 5,2 Euro inklusive Betriebskosten auf (siehe Tabelle 2). Die Unterschiede zwischen Neu- und Altverträgen bestehen in allen Teilsegmenten des Mietwohnungsmarktes, jedoch zeigen die Mietpreise für private Mietwohnungen deutlich größere Unterschiede nach der bisherigen Wohndauer als jene für Genossenschafts- und Gemeindewohnungen. Im privaten Mietsektor liegen die Mietkosten inkl. Betriebskosten bei Neuvermietungen österreichweit bei 10 Euro pro Quadratmeter.

Regionale Preisunterschiede bei Mieten und Kaufpreisen

Die westlichen Bundesländer lagen sowohl bei Mieten als auch bei Kaufpreisen weit über dem österreichischen Durchschnitt (siehe Tabelle 3). Die durchschnittlichen Mieten inklusive Betriebskosten waren in Salzburg im Jahr 2017 mit 9,2 Euro pro Quadratmeter am höchsten, gefolgt von Vorarlberg und Tirol mit 8,8 und 8,5 Euro pro Quadratmeter (arithmetisches Mittel). Neben Wien lagen die westlichen Bundesländer auch bei den Kaufpreisen auf den vorderen Plätzen. In Wien kostete ein Quadratmeter einer Eigentumswohnung durchschnittlich rund 3.598 Euro, gefolgt von Vorarlberg mit 3.469 Euro und Tirol mit 3.045 Euro (Median). Der preiswerteste Wohnraum fand sich hingegen im Burgenland. Die durchschnittliche Miete inklusive Betriebskosten betrug dort 5,8 Euro pro Quadratmeter. Auch Käuferinnen und Käufer bekamen im östlichsten Bundesland mit durchschnittlichen Quadratmeterpreisen von 797 Euro für Häuser und1.200 Euro für Wohnungen die preiswertesten Angebote.

Kaufpreise von Häusern und Wohnungen stiegen stärker als Mieten

Der Häuserpreisindex, der die Preisveränderung des Erwerbs von Häusern und Wohnungen zu Wohnzwecken misst, stieg seit 2013 um 24,1%. Im Jahr 2017 lag der Anstieg des Index mit +5,3% im Vergleich zum Vorjahr leicht unter dem durchschnittlichen Wachstum von 5,8% seit 2010. Der Teilindex "Kauf von neuem Wohnraum", der die Preisentwicklung von neuen Wohnungen und Fertighäusern abbildet, stieg im Jahr 2017 um 6,0% gegenüber 2016. Bestehender Wohnraum verteuerte sich im Jahr 2017 um 5,2%.

Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zu MietkostenHäuserpreisindex sowie Immobilien-Durchschnittspreisen finden Sie auf unserer Webseite, in der Publikation "Wohnen 2017" sowie im Tabellenband "Wohnen 2017" (PDF, ca. 3 MB).