Im österreichischen Gastgewerbe 2020 nur halb so viel Miet-Wäsche wie im Vorjahr

21. Jan 2021 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Branchenstudien • Bau & Wohnen • Tourismus, Freizeit & Sport • Handel & Dienstleistung • Gastronomie • Mode & Lifestyle

In Österreich haken die Anbieter von Mietwäsche bereits auch das kommende Jahr ab. Im Jahr 2020 bricht der Umsatz mit dem Gastgewerbe um zumindest ein Drittel ein, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie zu Mietwäsche des Marktforschungsinstituts BRANCHENRADAR.com


Einen Einblick in die katastrophale Lage der Gastwirtschaft im Jahr 2020 zeigt die Entwicklung des Marktes für Mietwäsche. Die Mehrheit der touristischen Betriebe kauft die benötigte Flachwäsche, Frottee und Berufsbekleidung sowie deren Reinigung nämlich extern zu. Laut aktuellem BRANCHENRADAR Mietwäsche in Österreich 2021 halbiert sich im laufenden Jahr der Wäschebedarf im Gastgewerbe auf rund 27.000 Tonnen. Aufgrund der kleineren Chargengrößen erhöhen sich die Preise um durchschnittlich ein Drittel, wodurch der Umsatz mit Unternehmen des Gastgewerbes im laufenden Jahr um zumindest ein Drittel gegenüber Vorjahr schrumpft. Wahrscheinlich wird es aber deutlich mehr, gingen doch zum Zeitpunkt der Datenerhebung die Anbieter noch davon aus, dass Hotellerie und Gastronomie vor Weihnachten wieder öffnen. Nun weiß man: Der Wirt sperrt erst im Jänner auf, die Wintersaison beginnt frühestens nach dem Feiertag „Heilige Drei Könige“.

Auch im Gesundheitswesen wird heuer voraussichtlich weniger Wäsche benötigt als im Jahr 2019. Der Absatz sinkt um rund vier Prozent. Und das aus gutem Grund, wurden doch während des ersten Lockdown in Krankenhäusern und Gesundheitskliniken nachweislich weniger medizinische Leistungen in Anspruch genommen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Weitgehend stabil zeigt sich hingegen der Bedarf an Mietwäsche bei Handel und Industrie. Im Vergleich zu 2019 fällt die Nachfrage lediglich um zwei Prozent. Alles in allem reduziert sich im Jahr 2020 der Wäschebedarf damit zumindest um ein Fünftel und die Erlöse der Mietwäscheanbieter um mindestens dreizehn Prozent auf rund 263 Millionen Euro.

Auch im kommenden Jahr ist mit keinem wirklichen Aufschwung zu rechnen. Denn aus heutiger Sicht schrammt die touristische Winter- und Frühjahressaison vermutlich nur knapp am „Totalschaden“ vorbei. Im restlichen Jahr wird das Gästeaufkommen dann vermutlich nicht viel über jenem des laufenden Jahres liegen. Zudem ist davon auszugehen, dass die erwarteten wirtschaftlichen Verwerfungen bei Handel und Industrie (Stichwort: Pleitewelle) sich negativ auf den Bedarf an Mietwäsche auswirken. Für 2021 rechnet BRANCHENRADAR.com Marktanalyse daher nur mit einem moderaten Umsatzwachstum von etwa einem Prozent gegenüber Vorjahr, womit sich „Normalität“ am Markt für Mietwäsche wohl erst im Jahr 2022 wieder einstellen wird.