Neujahrsumfrage - Die Österreicher sind so zuversichtlich wie schon lange nicht mehr

03. Jan 2020 • News • IMAS International • Marktforschung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft

Der Rückblick auf das vergangene Jahr ist sehr zufriedenstellend, nur fünf Prozent empfinden das vergangene Jahr als ein schlechtes Jahr. Für 2020 haben sich knapp zwei Fünftel der Bevölkerung bereits Vorsätze vorgenommen. Personen mit höherer Bildung, Menschen unter 60 Jahren, Frauen und Städter haben überdurchschnittlich häufig Vorsätze gefasst.


Die Österreicher sind so zuversichtlich wie schon lange nicht mehr. Seit 1989 war die Bevölkerung nicht mehr so optimistisch beim Blick auf das kommende Jahr wie heuer. Genau genommen nimmt die Zuversicht seit dem letzten Jahr um sechs Prozentpunkte zu und erhöht somit das schon gestiegene positive Klima des letzten Jahres noch einmal deutlich. 3 von 5 Österreichern blicken mit Zuversicht auf das kommende Jahr. Auch die Sorgenfalten sitzen deutlich weniger tief. Seit 2015 hat sich der Anteil an Personen mit besorgtem Blick auf die Zukunft um 25 Prozentpunkte reduziert. Die Optimisten überwiegen heuer gegenüber den Pessimisten im Verhältnis von 60 zu 30: Rund ein Fünftel (+1 Pp. seit 2018) der Bevölkerung bezeichnet ihre Stimmung als skeptisch, nur noch 10 Prozent (-3 Pp. seit 2018) sind ausdrücklich besorgt.

Die Österreicher sind so zuversichtlich wie schon lange nicht mehr. Seit 1989 war die Bevölkerung nicht mehr so optimistisch beim Blick auf das kommende Jahr wie heuer. Genau genommen nimmt die Zuversicht seit dem letzten Jahr um sechs Prozentpunkte zu und erhöht somit das schon gestiegene positive Klima des letzten Jahres noch einmal deutlich. 3 von 5 Österreichern blicken mit Zuversicht auf das kommende Jahr.

Die Entwicklung des letzten Jahres hat sich deutlich fortgesetzt, der Optimismus hat nicht nur an Fahrt aufgenommen, sondern hat nahezu den Bestwert aller Messungen erreicht. Insgesamt ist der aktuelle Befund in der Zeitreihe der letzten 48 Jahre somit deutlich überdurchschnittlich positiv. Besonders optimistisch sind vor allem jüngere Personen und Menschen mit höherer Bildung.

Kaum ein Thema beherrscht das Sorgenklima deutlich, viele Bereiche sind rückläufig. Diejenigen, die mit Sorge auf 2020 blicken, sind dies entweder aufgrund einer persönlichen Stimmung oder wegen negativer Einkommensverhältnisse. Das ist besonders bemerkenswert, da neben den weltpolitischen schwierigen Herausforderungen auch das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit unter den offen abgefragten Sorgenthemen kaum vorkommt.

Der Rückblick auf das vergangene Jahr ist sehr zufriedenstellend, nur fünf Prozent empfinden das vergangene Jahr als ein schlechtes Jahr.

Für 2020 haben sich knapp zwei Fünftel der Bevölkerung bereits Vorsätze vorgenommen. Personen mit höherer Bildung, Menschen unter 60 Jahren, Frauen und Städter haben überdurchschnittlich häufig Vorsätze gefasst. Insgesamt ist die Gruppe derjenigen, die sich Vorsätze vorgenommen haben, stabil zum letzten Jahr. Die häufigsten Vorsätze sind: Gesündere Ernährung und mehr Bewegung.

Der Blick der Österreicher auf das kommende Jahr wurde heuer bereits zum 48. Mal seitens des IMAS Instituts erhoben und zeigt eine deutliche Veränderung: Wie im letzten Jahr gibt es eine deutliche Zunahme des Optimismus. Drei Fünftel der Befragten bezeichnet die eigene Stimmung als zuversichtlich, 20 Prozent als skeptisch und nur zehn Prozent sind ausdrücklich besorgt.

Im Vergleich zum Vorjahr erhöht sich die Zuversicht um sechs Prozentpunkte, die Sorgenfalten gehen um drei Prozentpunkte zurück. Somit ist der Optimismus – wie in den letzten Jahren – deutlich angestiegen. Keine Spur mehr von der Tristesse aus 2015. Besonders optimistisch blicken vor allem jüngere Personen und Menschen mit höherer Bildung auf die kommenden 12 Monate.

Im Langzeittrend seit 1972 lässt sich in Bezug auf den Optimismus ein wirklich deutlich überdurchschnittliches Ergebnis attestieren, die Sorgenperspektive und die Skepsis sind jeweils unterdurchschnittlich. Der aktuelle Wert ist der zweitbeste gemessene Wert seit 1972.

Die Motivlage hinter der 48. Neujahrsfrage bringt näheres Verständnis dieses Meinungsbildes im Hinblick auf das neue Jahr:

Die zuversichtlich gestimmten Personen sind dies vor allem aufgrund ihrer persönlichen positiven Überzeugung und Grundstimmung gepaart mit der Zuversicht in Bezug auf die eigene Situation.

Die skeptische Grundhaltung wird genährt durch die persönliche negative Situation und das schlechte politische Stimmungsklima. Die Teuerung und Einkommensaspekte sind rückläufig im Vergleich zum Vorjahr.

Die Sorgenfalten sitzen vor allem aufgrund der persönlichen und politischen negativen Stimmung und der Einkommenssituation tief.
Ein interessantes Detail: Während die Zunahme der Ängste in den letzten Jahren (insbesondere 2015) stark von Terror, der Flüchtlingskrise und der Arbeitsplatzsituation geprägt war, werden diese Aspekte auch heuer kaum genannt. Damit begründet sich auch insgesamt der Rückgang der Sorge. 

Der Blick auf das vergangene Jahr ist besonders zufriedenstellend. Knapp jeder Fünfte beschreibt 2019 als ein sehr gutes Jahr, jeder Zweite als ein ziemlich gutes Jahr. Nur ein Viertel bewertet das Jahr 2019 eher schlecht. Vor allem für jüngere Menschen und Menschen mit höherer Bildung war das abgelaufene Jahr besonders gut. 

In persönlicher Hinsicht haben knapp zwei Fünftel der Österreicher einen Vorsatz für 2020 gefasst. Insbesondere Frauen, Personen unter 60 Jahren und Menschen mit höherer Bildung neigen überdurchschnittlich häufig dazu, die Jahreswende für eine Neuorientierung zu nutzen. Gerade die Weihnachtsfeiertage und der Beginn des neuen Jahres sind psychologisch gesehen eine kleine „Zäsur“ im Bewusstsein der Österreicher. Im Durchschnitt fassen jene Personen, die sich für das neue Jahr etwas vorgenommen haben, rund drei bis vier Vorsätze, knapp die Hälfte der Befragten mit Vorsätzen sogar vier oder mehr.

Die Top-Vorsätze drehen sich – wie alle Jahre wieder – um die Gesundheit: Gesündere Ernährung, mehr Bewegung und Sport sowie ein bewussterer Lebensstil sind die stärksten Veränderungssehnsüchte der Österreicher für das kommende Jahr. Dazu kommt noch, mehr Zeit für Freunde und Familie aufzuwenden.

Interessantes Detail am Rande: Der Beruf spielt eigentlich nur eine mittelmäßige Rolle, wenn es um Vorsätze geht. Weder der Abbau von Stress, noch die Fokussierung auf den Job, erreichen hohe Ausprägungen.

Das ehrenamtliche oder politische Engagement ist im Bewusstseinsfeld der Österreicher in Bezug auf Vorsätze fast überhaupt nicht vorhanden.

Insgesamt zeigt ein Rückblick auf 2019, dass rund jeder Dritte seine Vorsätze großteils umgesetzt hat, etwa die Hälfte teilweise. Mit dieser „Erfolgsquote“ haben Vorsätze sicherlich Sinn.

Infos zur Studie und weiteren Studien zum Thema Zukunft

gunther.oswalder@marktmeinungmensch.at
+436643314900

Studiensteckbrief

  • Zeitraum der Umfrage: 13. November – 5. Dezember 2018
  • Sample:n=1.061 Personen, statistisch repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, Quotaauswahl, face-to-face