Österreichs Eltern zwischen Familie und Sehnsucht nach mehr Zeit für sich

17. Sep 2018 • News • marketagent • Marktforschung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Gesundheit • Arbeitswelt

Milupa Österreich hat mit der zweiten Familienweltenstudie einen Blick in Österreichs Familienalltag geworfen. Mütter und Väter von Kindern im Alter von 0 bis unter 4 Jahren gaben Auskunft über ihre aktuelle Familiensituation, Herausforderungen und Wissenstand zu verschiedenen Themen rund um die Entwicklung ihrer Kleinen in den ersten 1.000 Tagen. Im Fokus der Studie stand das Thema Resilienz und Widerstandskraft bei Kindern.


Die wichtigsten Ergebnisse der Milupa-Familienweltenstudie 2018 im Überblick:

  • Eltern weiterhin selbstkritisch
    Milupa Österreich hat Mütter und Väter erneut gebeten, sich selbst eine Schulnote zu geben. Während sich 2017 noch über 80 Prozent sehr selbstkritisch mit einem „Gut“ oder „Befriedigend“ bewerteten, waren es heuer etwas mehr als drei Viertel (77%). Dennoch gab sich 2018 – wie auch im Vorjahr – gerade mal ein Fünftel der Eltern die Bestnote „Sehr gut“
  • Eltern sehnen sich nach Zeit für sich
    Ein Drittel des Tages verbringen Eltern mit Arbeiten, nur ein knappes Fünftel kommt der Zeit mit den Kindern zugute. Hätte ein Tag zwei Stunden mehr, würden nur knapp 28 Prozent diese mit der Familie verbringen, 2017 waren es noch 34 Prozent. Das Bedürfnis nach Zeit für sich ist hingegen im Vergleich zu 2017 (18%) gestiegen: 21 Prozent würden die zusätzliche Zeit der „me-time“ widmen.

Wenn der Tag 26 Stunden hätte: Eltern sehnen sich nach Zeit für sich und die Partnerschaft

Österreichs Eltern verbringen im Durchschnitt etwa ein Drittel des Tages mit Arbeiten – hier zeigt sich bei Eltern mit kleinen Kindern immer noch ein klassisches Rollenbild, denn während die Mehrheit der Väter (85%) einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen und über 7 Stunden pro Tag arbeiten, ist fast die Hälfte der befragten Mütter (49,8%) aktuell nicht beschäftigt bzw. (noch) in Karenz und verbringt mehr als ein Viertel des Tages mit den Kindern. Zeit für sich bleibt aber beiden nicht viel: nur knapp 6 Prozent des Tages. Hätte der Tag 2 Stunden mehr, würden knapp 28 Prozent diese Zeit mit der Familie verbringen, 21 Prozent würden sie der persönlichen „me-time“ widmen – bei den Müttern ist es sogar jede Vierte. 2017 gaben noch 34 Prozent der Eltern an, die zusätzlichen Stunden als Familienzeit verbringen zu wollen und nur 18 Prozent hätten diese für sich selbst genutzt. Der Wunsch nach mehr Zeit mit dem Partner oder der Partnerin ist ebenfalls von 14 Prozent (2017) auf über 19 Prozent angestiegen.

  • Eltern sein, Paar bleiben
    Eine gleichberechtigte Aufteilung bei der Betreuung und Erziehung der Kinder ist über 61 Prozent der Eltern sehr wichtig – und Müttern und Vätern auch gleich wichtig. Dennoch wird in der Realität oft noch ein klassisches Rollenbild gelebt. Gestritten wird in der Partnerschaft relativ wenig, häufigstes Konfliktthema ist zu wenig Mithilfe im Haushalt (27%), gefolgt von ungleich empfundenem Einsatz bei der Erziehung (25%).
  • Zwischen Beruf und Familie
    Über 70 Prozent der Eltern mit Kindern unter vier Jahren sind aktuell berufstätig. Die finanzielle Situation der Familie zählt mit 58 Prozent aber zu den Sorgenthemen. Am meisten sorgen sich Eltern jedoch um die Gesundheit ihrer Kinder: Fast zwei Drittel machen sich sehr oft oder oft Gedanken um die Gesundheit der Kleinen (65%). Mütter und Väter nehmen sich trotz beruflicher Verpflichtungen viel Zeit für die Familie und stellen ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen oft hinten an.
  • Starke Nerven gefragt
    Trotz- und Autonomiephasen im Kleinkindalter werden für über ein Drittel (34%) aller Eltern zur Belastungsprobe. Ebenfalls als nervenaufreibend empfinden Eltern schwierige Situationen beim Einschlafen (30%) und das Zahnen (29%). Rat suchen Eltern vermehrt online: Instagram-Accounts und Familienblogs gewinnen an Bedeutung.
  • Fokusthema Resilienz und Widerstandskraft: Komplexes Thema mit Aufholbedarf bei Wissen um Allergien und Allergieprävention
    Österreichs Eltern sind gut informiert und legen großen Wert darauf, ihre Kinder bei der Entwicklung von körperlicher und seelischer Widerstandskraft bestmöglich zu unterstützen. Hinsichtlich Allergien und Allergieprävention gab jedoch ein Drittel der befragten Eltern an, nicht ausreichend informiert zu sein.
  • Sorgen um die Zukunft
    Mütter und Väter denken an die Zukunft ihrer Kinder und möchten Ihnen bedeutsame Werte wie Respekt und Wertschätzung für andere Menschen mitgeben. Sorgen bereitet vor allem das soziale Umfeld und die Möglichkeit an falsche Freunde zu geraten.

Download > Die Ergebnisse der Milupa-Familienweltenstudie 2018 – im Detail

Studiensteckbrief

Auftraggeber: Milupa GmbH
Institut: Marketagent.com
Methode: Computer Assisted Web Interviews (CAWI)
RespondentInnen: web-aktive Personen aus Österreich ab 20 Jahren mit Kindern im Alter von 0 bis unter 4 Jahren
Sample-Größe: n= 527 (50,5 Prozent männlich / 49,5 Prozent weiblich)
Umfang: 25 offene/geschlossene Fragen

Alle Infografiken können Sie sich gesammelt unter folgendem Link herunterladen:  https://www.ots.at/redirect/filex16