Online-Shopping treibt Markt für KEP-Dienste in Österreich

19. Feb 2017 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Branchenstudien • Online & IKT & Elektronik • Handel & Dienstleistung

Der österreichische Paketmarkt ist ein sicherer Indikator für die Entwicklung des Online-Shoppings. Und dieses hob offenbar im Jahr 2016 förmlich ab. Denn das Paketvolumen im B2C-Geschäft wuchs um nahezu 35% geg. VJ, zeigen aktuelle Daten im BRANCHENRADAR KEP-Dienste in Österreich 2017.


Die Entwicklungsfähigkeit des heimischen Paketmarktes wurde im letzten Jahr auf eindrucksvolle Weise unter Beweis gestellt. Denn wenngleich sich der Markt ob seines Alters bereits in der Reifephase befinden sollte, wuchs die Anzahl der transportierten Pakete um nahezu 16 Prozent geg. VJ auf nunmehr 181,9 Millionen Stück.

B2C | C2C-Geschäft wuchs um 35 Prozent

Hinter dem massiven Anstieg des Paketvolumens im Jahr 2016 stand im Prinzip allerdings nur ein Treiber: das B2C-Geschäft. Denn während der B2B-Markt absatzseitig nur moderat um +0,8% geg. VJ zulegte, hob das B2C | C2C-Geschäft förmlich ab. Im Vergleich zu 2015 wurden in der Tat um fast 35 Prozent (+34,6% geg. VJ) mehr Pakete transportiert, obgleich der C2C-Markt mit rund zehn Millionen Paketen stagnierte.

Für den gewaltigen Zuwachs des B2C-Marktes gibt es zwei Erklärungen. Zum einen war ein deutlicher Anstieg an Teillieferungen bei Onlineeinkäufen festzumachen. Im Jahr 2015 wurden circa 32% aller Bestellungen im Distanzhandel als Teillieferung distribuiert. Im Berichtsjahr erhöhte sich der Anteil auf rund 36 Prozent. Grund: Um die Logistikkosten zu optimieren, straffen immer mehr Distanzhändler die Lagerkapazitäten. Weniger gängige Artikel werden „Just-in-time“ vom Lieferanten geordert oder von anderen Logistikzentralen, wo der Artikel verfügbar ist, versendet. Bei Bestellungen, die sowohl lagernde als auch vom Händler noch zu bestellende Artikel beinhalten, wird dem Kunden daher oftmals – ohne Aufpreis – angeboten, die Lieferung zu teilen, indem die verfügbaren Artikel sofort versandt werden und der Rest nachgeliefert wird. Dazu kommen noch die Teillieferungen von anderen Lagern.

Mehr Teillieferungen und ein Drittel mehr Bestellungen

Zum anderen wuchs die Anzahl an Bestellungen, speziell im Onlinehandel, substanziell. Im Vergleich zu 2015 erhöhte sich die Anzahl der Käufe (Bestellungen) im Distanzhandel um rund 32 Prozent oder 10,1 Millionen Kaufakte. Bezogen auf die Öffnungstage des stationären Einzelhandels sind das Tag für Tag 33.700 Einkäufe. Und diese Mehreinkäufe waren nicht auf die Erschließung neuer Käuferschichten zurückzuführen, sondern praktisch zur Gänze auf eine steigende Kauffrequenz. Denn der Anteil der Internetkäufer stagnierte im letzten Jahr bei 58 Prozent (zumindest ein Einkauf in den letzten 12 Monaten).

„Es hat den Anschein, als beginne der stationäre Einzelhandel in manchen Warengruppen ganze Zielgruppensegmente an den E-Commerce-Sektor zu verlieren, bspw. bei Medienprodukten, Elektronik oder auch bei Bekleidung“, so Andreas Kreutzer, Geschäftsführer von KREUTZER FISCHER & PARTNER (KFP). Denn ein Ende des Booms beim Online-Shopping ist nicht auszumachen. Für das laufende Jahr prognostiziert der BRANCHENRADAR ein Paketwachstum von zwanzig, 2018 von fünfzehn Prozent.

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