Osteuropas Büromöbelmarkt kämpft sich mühsam zurück

22. Sep 2021 • News • Interconnection Consulting • Branchenstudien • Marktdaten • Marktforschung • Wirtschaftsstatistik • Bau & Wohnen • Handel & Dienstleistung • Produktion

Nach einem dramatischen Rückgang im Jahre 2020 von 17,7% wird der Büromöbelmarkt in Osteuropa in diesem Jahr wieder langsam in die Gänge kommen (+8,7%) und bis 2023 sollte das Vorkrisenniveau aus heutiger Sicht wieder erreicht sein, wie eine neue Studie von Interconnection Consulting zeigt.


Die Länder Osteuropas wurden von der Pandemie unterschiedlich hart getroffen. So sank das Geschäftsvolumen am Büromöbelmarkt in der Ukraine um 22,9% in Slowenien jedoch nur um 10,9%. Während neben Slowenien auch Polen und Rumänien relativ glimpflich durch die Krise kamen, büßten neben der Ukraine auch Tschechien, Slowakei und Russland rund ein Fünftel ihres Geschäftes im letzten Jahr ein. Das Konzept von Kurzarbeit und Home-Office war in Osteuropa nicht so stark verbreitet wie in Westeuropa. Trotzdem kann man davon ausgehen, dass der Trend zum Home-Office auch Osteuropa treffen wird und zukünftig der Verkauf eine höhere Segmentierung bzw. Differenzierung aufweisen wird, wie Katarina Gajdova, Autorin der Studie, bemerkt.

Home-Office als Game-Changer

Obwohl viele Unternehmen Umsatzverluste zwischen 10 und 60% erlitten, konnten diese durch die Rettungsaktionen der Regierungen meist gerettet werden, sodass die Insolvenzrate kaum höher ausfiel als in der Zeit vor Corona. Dies könnte jedoch umso mehr zu strukturellen Krisen in der Branche nach der Krise führen, wie Gajdova befürchtet. „Unternehmen, die nicht rechtzeitig die neuen Erfordernisse des Marktes erfüllen, könnten bald in Schieflage geraten oder von gesunden Unternehmen geschluckt werden. „Jedenfalls erwarten wir eine hohe Dynamik am M&A-Markt“, so Gajdova. Die Studie zeigt, dass Unternehmen mit einem etablierten Online-Verkaufsservice sowie Unternehmen im Luxussegment resistenter für die Veränderungen am Markt sind. Als Game-Changer verantwortlich ist dabei vor allem das Home-Office. Ein anderer Trend ist das Customizing, also das Anpassen der Produkte an die individuellen Kundenbedürfnisse.

Drehstühle trotzen der Krise

Drehstühle halten in Osteuropa mit einem erwarteten Umsatz von 368 Mio. Euro einen Marktanteil von rund 25% und sind damit knapp vor den Bürotischen das umsatzstärkste Produktsegment. Trotz des hohen Marktanteils steigt der Umsatz bei Drehstühlen stärker als der Branchendurchschnitt, was auch mit dem Home-Office-Trend zu tun hat. Einen Aufschwung in Pandemiezeiten erfuhren naturgemäß die Teilungssysteme, die 2021 als einzige Produktgruppe mit +11,6% stärker wachsen wird, als die Drehstühle (+10,9%), jedoch noch einen relativ geringen Marktanteil mit 7,5% aufweist.  Insgesamt liegt beim Kundensegment das Verhältnis Privat zu Öffentlicher Sektor bei 86 zu 14. Die Top-Unternehmen am osteuropäischen Markt sind in alphabetischer Reihenfolge: Antares, Balma, Felix, Flokk, Kinnarps, MDD, Nowy Styl, Steelcase, Techno/Ahrend.

Die Studie untersuchte folgende Märkte: Bulgarien, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Polen, Russland, Ukraine, Rumänien, Slowenien.

Link zur Studie

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