Outsourcing kommt auch in Osteuropa in Mode

In Polen boomt der Markt für Facility-Services

Trotz steigenden Geschäftsvolumens in allen untersuchten Staaten, gibt es spezifische Unterschiede in den einzelnen Ländern. In Polen, dem größten Markt bei Facility-Services stieg der Branchenumsatz mit 5,5% überproportional, im Vergleich zu den anderen Ländern. Mit einem Umsatz von 9,7 Mrd. Euro ist Polen der unumstrittene Marktführer in den CEE-Ländern. „In Polen gibt es noch immer gute Wachstumsmöglichkeiten für Facility-Services vor allem außerhalb der großen Städte“, sagt Jan Hudak, Autor der Studie. Ein weiterer Grund für das wertmäßige Wachstum basiert aber auch auf den gestiegenen Kosten – vor allem durch die staatliche Erhöhung von Kollektivverträgen - die an den Kunden in Form von höheren Preisen bei den Facility Service-Dienstleistungen weitergegeben werden müssen, erklärt Hudak. In der Slowakei stieg das Geschäftsvolumen der Facility-Service-Anbieter im Vorjahr um 3,5% und konnte erstmals die Milliarden-Grenze knacken. Neuanbieter sowie große Investitionen im Servicebereich, wie dem Aufbau von großen Kundencentern treiben in der Slowakei den Markt. In Ungarn und Tschechien ist das Wachstum im vergangenen Jahr mit 1,9% respektive 2,2% nicht ganz so stark gestiegen. Gerade Tschechien ist der höchstentwickelte Markt im Facility-Service-Bereich, was Preise und Qualität der Dienstleistungen angeht. Es besteht aber die Notwendigkeit, gerade in Tschechien, integrierte Verträge zu forcieren, die mehrere Dienstleistungen für ein Gebäude kombinieren, meint Hudak.

Kaufmännische Dienstleistungen auf dem Vormarsch

Der größte Anteil für Dienstleistungen in den CEE-Ländern geht mit 50,0% an „Infrastrukturelle Services“. An zweiter Stelle folgen „Technische-Services“ mit 37,4%, gefolgt von kaufmännischen Dienstleistungen mit 12,5%. Allerdings ist das kaufmännische Segment der Bereich mit dem dynamischsten Wachstum und wird somit seinen Marktanteil weiter steigern können.

Sicherheits- und Hausmeisterdienste sind top

Unter den spezifischen Dienstleistungen bilden Reinigungstätigkeiten (2,7 Mrd. €) und Sicherheitsdienste (2,5 Mrd.€) die Spitze unter den Dienstleistungsarten im Facility-Bereich. Den dritten Platz belegt das Segment Technische Wartung mit 2,4 Mrd. Euro.

Auslaufende Verträge heizen Preiskampf an

Die Vertragsdauer zwischen Kunden und Dienstleistern variiert in den einzelnen Ländern stark. Je nach Region und Art der Dienstleistung wird ein üblicher Vertrag für einen Zeitraum von 1 bis 10 Jahren abgeschlossen. Laut den Ergebnissen der Studie von Interconnection Consulting beträgt die durchschnittliche Dauer eines Vertrages in den vier untersuchten Ländern 42,3 Monate. Immerhin liefen 29,6% aller Verträge im letzten Jahr aus, wodurch der Wettbewerb bzw. der Preiskampf vorangetrieben wird. „Der Kampf um die Kunden kann bei gleichzeitigem Preisdruck kurzfristig bei einigen Dienstleistern zu Verlusten führen“, meint Hudak abschließend. Gerade auch im Facility Services-Geschäft ist es für viele Unternehmen auch wichtig schnell eine Mindestgröße zu erreichen, um bei der Angebotsabgabe preislich konkurrenzfähig zu bleiben.

Heterogener Markt

Der Markt für Facility-Management ist noch sehr jung, was zur Folge hat, dass viele neue Anbieter auf den Markt strömen. Die Konsequenz ist ein Markt mit vielen Anbietern, ohne hohe Konzentration. In Polen gibt es gerade einmal zwei Unternehmen, die knapp aber doch, den Marktanteil von einem Prozentpunkt übertreffen. In Tschechien, den am höchsten entwickelten Markt im Facility-Service-Bereich beträgt der Anteil der Top-5-Unternehmen am Gesamtmarkt 13,7%. Wichtige Unternehmen im CEE-Raum sind Eurest, AB Facility und OPM. Es zeigt sich, dass auch immer mehr internationale Player auf den osteuropäischen Märkten Fuß fassen, so sind Unternehmen wie Sodexo, Dussmann, oder Hectas - um nur ein paar zu nennen, bereits seit vielen Jahren in Osteuropa tätig.  

Das IC-Market Tracking® Facility Services ist für die folgenden Märkte erhältich

Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Kroatien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Russland, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn