Produzierender Bereich 1. Halbjahr 2015 mit Umsatzplus von 0,8% auf

29. Sep 2015 • News • Statistik Austria • Wirtschaftsstatistik • Bau & Wohnen • Produktion • Energie & Bergbau • Branchenübergreifend

Ende Juni 2015 waren in den 64.342 Ein- und Mehrbetriebsunternehmen (+3,3% im Vorjahresvergleich) des gesamten Produzierenden Bereichs (Sachgüterbereich und Bau) 919.416 unselbständig Beschäftigte (+0,2%) tätig, die in der Periode von Jänner bis Juni 2015 Umsatzerlöse in der Höhe von 122,9 Mrd. Euro (+0,8%) realisieren konnten. Im Bau wurden von 34.285 Unternehmen (+5,2%) im selben Zeitraum 17,3 Mrd. Euro (-0,4%) umgesetzt, wie aktuelle Daten von Statistik Austria zeigen.


Unternehmen: leichtes Plus bei Beschäftigung und Umsatz

Ende Juni 2015 gab es im gesamten Produzierenden Bereich (Abschnitte B bis F der ÖNACE 2008) 64.342 Unternehmen (+3,3% gegenüber Juni 2014) mit insgesamt 919.416 unselbständig Beschäftigten (+0,2%). Von den Unternehmen wurde im ersten Halbjahr 2015 eine Brutto-Verdienstsumme (inklusive Brutto-Sonderzahlungen und Brutto-Abfertigungen) von 17,9 Mrd. Euro aufgewendet. Dies entspricht einem Zuwachs von 2,6% gegenüber dem 1. Halbjahr 2014. Gleichzeitig erreichten die Umsatzerlöse 122,9 Mrd. Euro und lagen damit um 0,8% über dem Vorjahresniveau. Somit setzte ein Unternehmen des Produzierenden Bereichs in der aktuellen Berichtsperiode mit durchschnittlich 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund 1,9 Mio. Euro um. Die Exportintensität, definiert als das Verhältnis des Auslandsumsatzes zum Gesamtumsatz, lag im gesamten Produzierenden Bereich bei durchschnittlich 47,6% (siehe Tabelle 1).

Der Schwerpunkt der Aktivitäten im Produzierenden Bereich lag im Bereich "Herstellung von Waren" (inklusive Bergbau), in dem Ende Juni 2015 mit 25.555rund zwei Fünftel (39,7%) aller Unternehmen und mehr als zwei Drittel (607.413 bzw. 66,1%) aller unselbständig Beschäftigten des Produzierenden Bereichs tätig waren. Diese erzielten im 1. Halbjahr 2015 mit 84,4 Mrd. Euro auch 68,7% der gesamten Umsatzerlöse. Die 34.285 Unternehmen des Baus (Abschnitt F der ÖNACE 2008) entsprachen einem Anteil von 53,3% und erwirtschafteten mit 266.687 bzw. 29,0% der unselbständig Beschäftigten von Jänner bis Juni 2015 einen Umsatz in der Höhe von 17,3 Mrd. Euro (anteilig 14,1%).

Betriebe: stagnierende Beschäftigung, Rückgang bei Arbeitsvolumen, Plus bei Produktion

Produzierender Bereich insgesamt: Beschäftigung ±0,0%, Arbeitsvolumen -0,8%, Produktion +0,5%

Die 64.947 Betriebe (+3,3% gegenüber Juni 2014) des Produzierenden Bereichs (Sachgüterbereich und Bau) hatten Ende Juni 2015 insgesamt 918.573unselbständig Beschäftigte (±0,0%). Den im 1. Halbjahr 2015 ausgewiesenen Brutto-Verdiensten (inklusive Brutto-Sonderzahlungen und Brutto-Abfertigungen) in der Höhe von rund 17,9 Mrd. Euro (+2,5%) stand ein geleistetes Arbeitsvolumen der unselbständig Beschäftigten von rund 708,7 Mio. Arbeitsstunden (-0,8%)gegenüber. Die im gesamten Produzierenden Bereich auf dem Markt abgesetzten Güter und Leistungen repräsentierten einen Wert von 120,8 Mrd. Euro und lagen damit leicht über dem Niveau des Vorjahres (+0,5%; siehe Tabelle 2).

Oberösterreich erwirtschaftete dabei mit einem Anteil von 18,0% der Betriebe 24,3% der gesamten abgesetzten Produktion Österreichs, gefolgt von Wien (13,2% der Betriebe bzw. 17,9% der abgesetzten Produktion), Niederösterreich (18,3% bzw. 17,1%) und der Steiermark (14,7% bzw. 14,7%). Dabei waren in Oberösterreich rund ein Viertel, in Niederösterreich und der Steiermark je rund ein Sechstel und in Wien rund ein Achtel aller unselbständig Beschäftigten tätig (siehe Tabelle 3).

Sachgüterbereich: positiver Trend; größter Zuwachs in der "Metallerzeugung und -bearbeitung"

Gegenüber der Vorjahresperiode stieg die Produktion im gesamten Sachgüterbereich (Abschnitte B bis E der ÖNACE 2008) um 0,6%. Dieses Plus basierte im Wesentlichen auf der positiven Entwicklung der Abteilungen "Metallerzeugung und -bearbeitung" (+6,0%, absolut 8,0 Mrd. Euro) sowie "Energieversorgung"(+5,5%, 18,1 Mrd. Euro). Produktionseinbußen im Sachgüterbereich wurden hingegen bei der "Herstellung von chemischen Erzeugnissen" (-4,1%, 3,9 Mrd. Euro), im "Maschinenbau" (-0,8%, 9,9 Mrd. Euro), bei der "Herstellung von elektrischen Ausrüstungen" (-0,6%, 5,1 Mrd. Euro) sowie bei der "Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus" (-0,3%, 3,1 Mrd. Euro) beobachtet (siehe Tabelle 4).

Bau mit Produktionsminus

Im 1. Halbjahr 2015 erwirtschafteten die 34.393 Betriebe (+5,2%) der österreichischen Bauunternehmen einen abgesetzten Produktionswert von 17,3 Mrd. Euro. Das bedeutet ein Minus von 0,4% im Vergleich zum Vorjahresvergleichszeitraum (siehe Tabelle 5).

Dabei wiesen vor allem die Bausparten "Brücken- und Hochstraßenbau" (-23,9%), "Bau von Bahnverkehrsstrecken" (-17,1%) sowie "Tunnelbau" (-9,0%) die höchsten Rückgänge auf. Positive Impulse gingen hingegen im Wesentlichen von den Bausparten "Sonstiger Tiefbau anderweitig nicht genannt" (+29,5%), "Erschließung von Grundstücken; Bauträger" (+15,7%), "Bau von Straßen" (+2,7%) und "Adaptierungsarbeiten im Hochbau" (+2,4%) aus (siehe Tabelle 5).

Die abgesetzte Produktion der Bautätigkeit für den öffentlichen Sektor lag im 1. Halbjahr 2015 mit 2,9 Mrd. Euro um 3,8% unter jener des Vorjahres. Die (absolut gesehen) höchsten öffentlichen Investitionen gab es dabei in den Teilsparten "Bau von Straßen" (846,1 Mio. Euro), "Sonstiger Hochbau" (489,9 Mio. Euro), "Wohnungs- und Siedlungsbau" (329,7 Mio. Euro) sowie "Tunnelbau" (301,4 Mio. Euro).

Die höchsten Zuwächse im öffentlichen Bereich verzeichneten die Bausparten "Erschließung von Grundstücken; Bauträger" (+96,3%), "Sonstiger Tiefbau anderweitig nicht genannt" (+29,9%) und "Wasserbau" (+22,5%). Teils kräftige Rückgänge beim öffentlichen Produktionsvolumen gab es in den Teilsparten "Sonstiger Ausbau" (-63,6%), "Bauinstallation" (-34,0%) sowie "Brücken- und Hochstraßenbau" (-30,5%).

Regional betrachtet konnten das Burgenland (+6,2%), Kärnten (+5,0%) und Vorarlberg (+3,1%) den Wert der abgesetzten Produktion im Vergleich zum Vorjahreszeitraum am meisten steigern. Produktionseinbußen gab es hingegen in Wien (-3,3%), Salzburg (-2,6%), Oberösterreich (-2,5%) und Tirol (-2,3%; siehe Tabelle 6).

Ende Juni 2015 wiesen die österreichischen Baubetriebe (ohne Baunebengewerbe) Auftragsbestände im Ausmaß von insgesamt 11,1 Mrd. Euro auf. Das entspricht einem Rückgang von 2,1% gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode. Auf Bundesländerebene erzielten dabei lediglich das Burgenland (+60,0%)und Tirol (+24,6%) positive Steigerungsraten. Die höchsten Rückgänge gab es hingegen in Vorarlberg (-15,1%), Salzburg (-12,0%) und der Steiermark (-9,1%).