Produzierender Bereich mit leichtem Umsatzminus (-1,2%) im Jahr 2014

06. Apr 2015 • News • Statistik Austria • Wirtschaftsstatistik • Bau & Wohnen • Produktion • Energie & Bergbau • Branchenübergreifend

Ende Dezember 2014 wiesen die 62.090 Ein- und Mehrbetriebsunternehmen (+1,3% im Vorjahresvergleich) des gesamten Produzierenden Bereichs (Sachgüterbereich und Bau) 873.578 unselbständig Beschäftigte (-0,9%) auf. Diese konnten in der Berichtsperiode Jänner bis Dezember 2014 Umsatzerlöse in der Höhe von 253,7 Mrd. Euro (-1,2%) realisieren. Im Bau wurden von den 32.469 Unternehmen (+0,6%) im selben Zeitraum 41,1 Mrd. Euro (-0,8%) umgesetzt, wie aktuelle Daten von Statistik Austria zeigen.


Unternehmen: Leichtes Minus bei Beschäftigung und Umsatz

Ende Dezember 2014 waren in den 62.090 Unternehmen (+1,3% gegenüber Dezember 2013) des gesamten Produzierenden Bereichs insgesamt 873.578 unselbständig Beschäftigte (-0,9%) tätig. Für diese Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer musste im Jahr 2014 insgesamt eine Brutto-Verdienstsumme (inklusive Brutto-Sonderzahlungen und Brutto-Abfertigungen) von 36,2 Mrd. Euro aufgewendet werden (+1,7% gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum). Die Umsatzerlöse erreichten in diesem Zeitraum 253,7 Mrd. Euro und lagen damit geringfügig unter dem Vorjahresniveau (-1,2%). Somit setzte ein Unternehmen des Produzierenden Bereichs in der aktuellen Berichtsperiode mit durchschnittlich 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund 4,1 Mio. Euro um. Die Exportintensität, definiert als das Verhältnis des Auslandsumsatzes zum Gesamtumsatz, lag im gesamten Produzierenden Bereich bei durchschnittlich 45,4% (siehe Tabelle 1).

Der Schwerpunkt der Aktivitäten im Produzierenden Bereich lag im Bereich "Herstellung von Waren" (inklusive Bergbau), in dem Ende Dezember 2014 mit 25.034 rund zwei Fünftel (40,3%) aller Unternehmen und rund zwei Drittel (597.442 bzw. 68,4%) aller unselbständig Beschäftigten des Produzierenden Bereichs tätig waren. Diese erzielten mit 172,6 Mrd. Euro auch 68,0% des gesamten Jahresumsatzes. Die 32.469 Unternehmen des Baus (Abschnitt F der ÖNACE 2008) entsprachen einem Anteil von 52,3% und erwirtschafteten mit 231.726 bzw. 26,5% der unselbständig Beschäftigten von Jänner bis Dezember 2014 einen Umsatz in der Höhe von 41,1 Mrd. Euro (anteilig 16,2%).

Betriebe: Leichtes Minus bei Beschäftigung, Arbeitsvolumen und Produktion

Produzierender Bereich insgesamt: Beschäftigung -0,9%, Arbeitsvolumen -0,8%, Produktion -1,3%

Mit Ende Dezember 2014 hatten die 62.699 Betriebe (+1,3% gegenüber dem Vorjahresmonat) des Produzierenden Bereichs (Sachgüterbereich und Bau) insgesamt874.118 unselbständig Beschäftigte (-0,9%). Den in der Berichtsperiode Jänner bis Dezember 2014 ausgewiesenen Brutto-Verdiensten (inklusive Brutto-Sonderzahlungen und Brutto-Abfertigungen) in der Höhe von rund 36,2 Mrd. Euro (+1,7%) stand ein geleistetes Arbeitsvolumen der unselbständig Beschäftigten von rund 1.452,2 Mio. Arbeitsstunden (-0,8%) gegenüber. Die im gesamten Produzierenden Bereich auf dem Markt abgesetzten Güter und Leistungen repräsentierten einen Wert von 250,5 Mrd. Euro und lagen damit um 1,3% unter dem Niveau des Vorjahres (siehe Tabelle 2).

Oberösterreich erwirtschaftete dabei mit einem Anteil von 18,1% der Betriebe 23,9% der gesamten abgesetzten Produktion Österreichs, gefolgt von Niederösterreich (18,4% der Betriebe bzw. 17,6% der abgesetzten Produktion), Wien (13,2% bzw. 17,2%) und der Steiermark (14,7% bzw. 15,1%). Dabei waren in Oberösterreich rund ein Viertel, in Niederösterreich und der Steiermark je rund ein Sechstel und in Wien rund ein Achtel aller unselbständig Beschäftigten tätig (siehe Tabelle 3).

Sachgüterbereich: weiterhin leicht negativer Trend; größter Zuwachs bei "Herstellung von elektrischen Ausrüstungen"

Entgegen dem leicht negativen Produktionstrend (-1,4%) im gesamten Sachgüterbereich verzeichneten gegenüber der Vorjahresperiode die Abteilungen "Herstellung von elektrischen Ausrüstungen" mit +4,8% (absolut 10,6 Mrd. Euro), "Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden" mit +3,5%(6,6 Mrd. Euro) sowie "Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen" mit +3,3% (14,5 Mrd. Euro) die größten Steigerungen. Die höchsten Produktionseinbußen im Sachgüterbereich waren hingegen in der "Energieversorgung" (-9,3%, 34,3 Mrd. Euro), bei der "Herstellung von Holz-,Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)" (-2,6%, 7,5 Mrd. Euro) sowie bei der "Herstellung von chemischen Erzeugnissen" (-1,6%, 8,0 Mrd. Euro) zu beobachten (siehe Tabelle 4).

Bau insgesamt mit leichtem Produktionsminus; öffentliches Produktionsvolumen jedoch positiv

In der Berichtsperiode Jänner bis Dezember 2014 erwirtschafteten die 32.580 Betriebe (+0,6%) der österreichischen Bauunternehmen einen abgesetzten Produktionswertvon 41,0 Mrd. Euro. Das bedeutet ein Minus von 0,9% im Vergleich zum Vorjahresvergleichszeitraum.

Zuwächse in der Bautätigkeit gab es im Jahr 2014 lediglich in den Teilsparten "Sonstiger Tiefbau anderweitig nicht genannt" (+39,9%), "Bau von Straßen" (+11,6%), "Abbrucharbeiten und vorbereitende Baustellenarbeiten" (+3,5%) sowie "Tunnelbau" (+2,4%). Die höchsten Rückgänge waren hingegen in den Teilsparten "Wasserbau"(-30,4%), "Erschließung von Grundstücken; Bauträger" (-9,0%), "Kabelnetzleitungstiefbau" (-7,9%) sowie "Rohrleitungstiefbau, Brunnenbau und Kläranlagenbau" (-5,5%) zu beobachten (siehe Tabelle 5).

Die abgesetzte Produktion der Bautätigkeit für den öffentlichen Sektor lag im Jahr 2014 mit insgesamt 7,3 Mrd. Euro um 2,8% über jener des Vorjahres. Die (absolut gesehen) mit Abstand höchsten öffentlichen Investitionen gab es in den Teilsparten "Bau von Straßen" (2,3 Mrd. Euro), "Sonstiger Hochbau" (1,1 Mrd. Euro), "Wohnungs- und Siedlungsbau" (781,3 Mio. Euro), "Rohrleitungstiefbau, Brunnenbau und Kläranlagenbau" (766,7 Mio. Euro) sowie "Tunnelbau" (744,1 Mio. Euro).

Zuwächse im öffentlichen Bereich verzeichneten vor allem die Bausparten "Erschließung von Grundstücken; Bauträger" (+121,2%), "Sonstiger Tiefbau anderweitig nicht genannt" (+79,2%) sowie "Tunnelbau" (+25,7%). Teils kräftige Rückgänge beim öffentlichen Produktionsvolumen waren hingegen in den Teilsparten "Sonstiger Ausbau"(-44,3%), "Wasserbau" (-27,6%) sowie "Sonstige spezialisierte Bautätigkeiten" (-21,8%) zu beobachten.

Regional betrachtet konnten die Steiermark (+4,1%), Vorarlberg (+2,8%), Salzburg (+2,2%) und Tirol (+0,4%) den Wert der abgesetzten Produktion im Vergleich zum Vorjahr steigern. Die höchsten Produktionseinbußen gab es hingegen in Wien (-5,3%), in Kärnten (-4,0%) und in Niederösterreich (-2,3%; siehe Tabelle 6).

Ende Dezember 2014 wiesen die österreichischen Baubetriebe (ohne Baunebengewerbe) Auftragsbestände im Ausmaß von insgesamt 9,8 Mrd. Euro auf. Das entspricht einem Zuwachs von 0,5% gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode. Auf Bundesländerebene erzielten dabei das Burgenland (+52,6%) und Vorarlberg (+34,8%) die mit Abstand höchsten Steigerungsraten. Einen Rückgang in den Auftragsbeständen wiesen hingegen Kärnten (-15,4%), Wien (-11,8%) und Salzburg (-0,2%) auf.