Reiche retten weltweite Bootsindustrie vor stärkeren Verlusten

18. Apr 2021 • News • Interconnection Consulting • Branchenstudien • Marktdaten • Marktanalyse • Tourismus, Freizeit & Sport • Verkehr & Mobilität • Handel & Dienstleistung • Produktion

Die Pandemie hat zu einem starken Rückgang (-11,7% in Menge) am weltweiten Markt für Freizeitboote geführt. Der Umsatzrückgang blieb demgegenüber im einstelligen Bereich (-8,1%), was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass der Verkauf von großen Booten im Verhältnis stark zugenommen hat, wie eine Studie von Interconnection Consulting zeigt.


Marktentwicklung Freizeitboote weltweit

Die Pandemie hat zu einem starken Rückgang (-11,7% in Menge) am weltweiten Markt für Freizeitboote geführt. Der Umsatzrückgang blieb demgegenüber im einstelligen Bereich (-8,1%), was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass der Verkauf von großen Booten im Verhältnis stark zugenommen hat, wie eine Studie von Interconnection Consulting zeigt.

Die Pandemie hatte in den unterschiedlichen Regionen sehr unterschiedliche Auswirkungen auf dem Bootsmarkt. Auf der einen Seite führte COVID-19 zu einem starken Einbruch zu gesunkenem Lebensstandard vor allem in der Mittelschicht, andererseits hatten Reisebeschränkungen in einigen Märkten auch positive Effekte für die Freizeitbootindustrie. Vor allem die Wohlhabenden, die von der Pandemie nur geringfügig in Mitleidenschaft gezogen wurden, investierten, aufgrund der Reisebeschränkungen, vermehrt in den Ausbau ihrer Privatsphäre, was auch der Bootsindustrie half und die negativen Effekte in einigen Märkten zur Gänze kompensierte.

USA steigert Umsatz in der Pandemie

Ein Beispiel dafür sind die USA, die mit einem Volumen von rund 7 Mrd. Euro fast 40 Prozent des globalen Bootsmarktes abdecken. Während nämlich die Zahl der verkauften Boote im letzten Jahr um 5,2% sank, stieg der Umsatz aufgrund der steigenden Nachfrage nach großen Booten leicht um ein Prozent. Ähnliche Phänomene zeigten sich in Kanada, Australien und Nordeuropa. Aber nicht nur die starke Nachfrage der Wohlhabenden ist ein Treiber für die Nachfrage nach großen Booten. „Auch der Trend zur Sharing-Economy verursacht die höhere Nachfrage nach größeren Booten“, erklärt Jan Hudak, Autor der Studie. Menschen teilen sich die Kosten lieber für ein größeres Boot als allein ein kleines Boot zu besitzen. In Regionen wiederum mit einem starken Küsten- und Meertourismus wie Südeuropa, Südostasien, Nordwestafrika oder die Karibik hatten die Reisebeschränkungen einen viel stärkeren negativen Effekt auf die Bootsindustrie, mit teilweise dramatischen Rückgängen. In Italien brach rund ein Viertel des Marktvolumens weg. Insgesamt wird sich der globale Markt bis 2022 wieder erholen und annähernd das Vorkrisenniveau erreichen, prognostiziert die Studie.

Konventionelle Motoren halten E-Aggregate auf Distanz

Aufgrund der Reisebeschränkungen war das Chartersegment mit einem Minus von rund 15% noch stärker betroffen als das Kundensegment der Privatkäufer. Keine Trendumkehr gab es bei den Bootstypen. Segelboote verlieren weiter stark an Boden (-17,3%). Auf der anderen Seite steigt der Anteil der Katamarane weltweit, jedoch ist der Anteil noch immer sehr klein. Motorboote sind und bleiben mit einem Anteil von 81 Prozent stabil der beherrschende Bootstyp. Während im Autobereich Hybrid- und Elektromotoren klar am Vormarsch sind, ist die Nachfrage dieser Motortypen im Bootsbereich zwar steigend, jedoch behindert die fehlende Power und Infrastruktur gerade im Segment der großen Boote und High-Performance-Boote ein signifikantes Wachstum, während konventionelle Motoren starke Verbesserungen in der Effizienz zeigen.

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