Überraschender Umsatzrückgang bei Fast-Food

11. Jul 2017 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktdaten • Marktforschung • Tourismus, Freizeit & Sport • Handel & Dienstleistung • Essen & Trinken • Gastronomie

Am österreichischen Fast-Food-Markt gab es im Jahr 2016 einen unerwarteten Umsatzrückgang. Betriebsschließungen bei Imbissständen im größeren Umfang und die wachsende Konkurrenz durch Gastro-Lieferdienste machten zu schaffen, zeigen aktuelle Daten im BRANCHENRADAR Fast Food in Österreich 2017.


Steht der heimische Fast Food-Markt vor einem Umbruch? Zumindest verdichten sich die Indizien, dass sich bislang wichtige Konstanten verändern, allen voran das stete Wachstum. Im vergangenen Jahr gab der Markt erstmals seit Beginn der Erhebung im Jahr 2007 nach, obgleich die Preise im Durchschnitt um mehr als drei Prozent angehoben wurden. Die Erlöse (zu Endverbraucherpreisen) sanken leicht um -0,8 Prozent geg. VJ auf nunmehr 1.107 Millionen Euro.

Vom Umsatzrückgang waren allerdings nur zwei Betriebstypen betroffen. Zum einen Würstelstände und traditionelle Imbisse mit einem Erlösminus von 5,2 Prozent geg. VJ. Zum anderen Ethnik-Imbisse, also bspw. Kebabstände oder Imbisse mit asiatischen Snacks, mit minus 8,1 Prozent geg. VJ. Die Systemgastronomie schafft indessen zumindest ein schwaches Umsatzplus von 1,2 Prozent geg. VJ.

Für den unerwarteten Umsatzrückgang gab es im Wesentlichen zwei Gründe. Zum einen sank die Anzahl der Imbisse substanziell. Im Jahr 2016 reduzierte sich die Zahl der Betriebsstätten um -5,9 Prozent geg. VJ auf 1.540 Standorte. Als Hauptgrund für die Betriebsschließungen wird branchenintern die Einführung der Registrierkassenpflicht ins Treffen geführt. Möglicherweise gab es aber auch noch einen anderen gewichtigen Grund. Und dieser lässt sich zweifelsohne bei den extrem rasch wachsenden Gasto-Lieferdiensten verorten. Der Umsatz mit Home Meal Replacement (Zustellung und Abholung von fertigen Speisen in der Gastronomie) wuchs im vergangenen Jahr um nahezu fünfzig Prozent (+49,5% geg. VJ). Insgesamt wurden im Jahr 2016 mit Gastro-Lieferdiensten und abgeholten Speisen 930 Millionen Euro umgesetzt. Das entspricht bereits nahezu dem Niveau des Fast-Food-Marktes. Insbesondere in ländlichen Regionen boomt das Geschäft, nachdem Foodora den Wiener Markt aufrollte und die etablierten Anbieter dafür in anderen Regionen expandierten.

Die Systemgastronomie schaut diesem Treiben im Großen und Ganzen tatenlos zu. Mit Ausnahme einiger Pilotprojekte kommt man beim flächendeckenden Rollout von Lieferdiensten nicht wirklich voran. Vielmehr setzt man da und dort auf Individualität, weil man in der wachsenden Anzahl von Burger-Restaurants die größere Kannibalisierungsgefahr sieht. Für die Gäste gibt es jetzt zwar mehr individuelle Auswahl, dafür haben sich vielerorts die Wartezeiten verlängert und auch die Frische bleibt da und dort etwas auf der Strecke, da etwa die gebratenen Fleisch-Pads in Kunststoffbehältern zwischengelagert werden. Ob das Konzept eines Wettbewerbs mit der klassischen Gastronomie aufgeht, wird die Zeit zeigen. Nicht ausgeschlossen, dass man zwischenzeitlich von Lieferdiensten „rechts“ überholt wird.

Umsatzentwicklung | Endverbraucherpreise in Mio. Euro 

Steht der heimische Fast Food-Markt vor einem Umbruch? Zumindest verdichten sich die Indizien, dass sich bislang wichtige Konstanten verändern, allen voran das stete Wachstum. Im vergangenen Jahr gab der Markt erstmals seit Beginn der Erhebung im Jahr 2007 nach, obgleich die Preise im Durchschnitt um mehr als drei Prozent angehoben wurden. Die Erlöse (zu Endverbraucherpreisen) sanken leicht um -0,8 Prozent geg. VJ auf nunmehr 1.107 Millionen Euro.

Link zum BRANCHENRADAR Fast Food in Österreich 2017

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