Volkskrankheit Depression in Österreich September 2018

09. Okt 2018 • News • Spectra • Marktforschung • Gesundheit

Am 1. Oktober findet der Europäische Tag der Depression statt, am 10. Oktober folgt der Internationale Tag der psychischen Gesundheit. Diese Thementage nahm Spectra zum Anlass die Österreicherinnen und Österreicher auf repräsentativer Basis zum Thema Depression zu befragen.


Eigene Erfahrungen mit depressiven Episoden oder mit betroffenen Angehörigen oder Bekannten führen dazu, dass sich die Hälfte der Bevölkerung mit dem Thema Depression auseinandersetzt. Die ÖsterreicherInnen sind sich bewusst, dass Depression eine ernste Krankheit ist, die jeden treffen kann. Das Verständnis für die von Depression Betroffenen sowie die ärztliche und psychotherapeutische Versorgung Depressiver werden als verbesserungswürdig wahrgenommen.

Jede/r zweite ÖsterreicherIn hat Angehörige oder Freunde, die eine depressive Episode erleben oder erlebten. 24% der ÖsterreicherInnen, Frauen häufiger als Männer, hatten im Laufe ihres Lebens selbst eine oder mehrere Depressionen (bei den über 50jährigen berichten 33%, bereits von einer Depression betroffen gewesen zu sein). Bei 13% wurde die Depression ärztlich diagnostiziert.

Depression führt dazu, dass der persönliche Alltag schwerer bewältigt werden kann. Bei zwei Drittel der Betroffenen, das sind immerhin 16% der ÖsterreicherInnen, beeinträchtigt die Depression ihre Arbeits- und Leistungsfähigkeit.

Den ÖsterreicherInnen ist die Ernsthaftigkeit einer Depression bewusst. Für drei Viertel der Befragten ist Depression eine schwerwiegende Erkrankung, die jeden treffen kann.

Die überwiegende Mehrheit der ÖsterreicherInnen ist überzeugt, dass depressive Menschen professionelle Hilfe benötigen und weiß, dass Ratschläge wie „Reiß dich zusammen“ oder „Sieh doch nicht alles so negativ“  alles andere als hilfreich sind. Die wirksamste Therapie bei Depression sind ärztlich verordnete Medikamente (Antidepressiva) und Psychotherapie bzw. eine Kombination aus beidem. Das Vertrauen in pflanzliche oder homöopathische Präparate oder alleinige Selbsthilfe ist hingegen deutlich geringer.

Die meisten Befragten würden sich bei Anzeichen einer Depression an den Hausarzt, einen Psychiater oder Psychologen wenden. Auch Partner, Familienmitglieder und Freunde sind im Falle einer Depression wichtige Bezugspersonen. Insgesamt, so die Einschätzung der ÖsterreicherInnen, stoßen depressive Menschen in ihrem sozialen Umfeld auf zu wenig Verständnis. 
Die ärztliche und psychotherapeutische Versorgung von Menschen mit Depressionen empfindet die Mehrheit der ÖsterreicherInnen als optimierbar: 33% bezeichnen die Versorgung als gut aber etwas verbesserungswürdig, 21% als stark verbesserungswürdig und nur 13% als sehr gut (34% haben sich dazu keine Meinung gebildet).

Informationen zur Studie:

office@marktmeinungmensch.at