Zwei Drittel der ÖsterreicherInnen wollen in der Pension Arbeiten

02. Sep 2020 • News • Telemark Marketing • Marktforschung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Gesundheit • Arbeitswelt

Die Corona-Krise hat das Leben von uns allen verändert. Aber hat die Gruppe der Älteren es anders erlebt? Sie wurden ja zur Hoch-Risiko-Gruppe gestempelt und teilweise in die Altersfalle gesteckt. Seniors4success hat aus diesem Grund mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Telemark Marketing eine österreichweite Befragung durchgeführt


  • Nicht überraschend haben die Befragten Besuche von Familienmitgliedern am meisten vermisst (52%), gefolgt von den Besuchen von Freundinnen und Freunden (48%), aber fast ebenso Theater-, Konzert- & Kinobesuche. Freizügiges Reisen vermisste mehr als 1/3 der Stichprobe, das Einkaufen nur 13%.
  • Verantwortungsvoll mit Corona und sich selbst umgehen: 13% verließen die eigenen vier Wände nicht, 21% nur um Einkäufe zu tätigen, die große Mehrheit nutzte die Zeit für Spaziergänge und damit, sich fit zu halten.
  • Was war positiv? Es wurde mehr gespart (53%), mehr Arbeiten zu Hause (48%) erledigt, nachgedacht (48%), gelesen (44%) und spazieren gegangen (41%). Dazu digitale Medien (fast 30%) erkundet und damit das Kulturangebot genutzt (24%).
  • Wie hat man die Krise insgesamt überstanden? 83 % antworten auf diese Frage trotz der Einschränkungen, die es gab, mit sehr gut und gut.
  • Hat Corona aber zu einer Kluft zwischen Jung und Alt geführt? Immerhin mehr als ein Drittel der Befragten, nämlich 37%, bejaht dies.
  • Freitätigkeit, weiter arbeiten in der Pension: Vor der Corona-Krise gingen neben der Pension 69 % einer Beschäftigung (bezahlter Nebenjob, ehrenamtliche Tätigkeit, Pflege von Angehörigen, Enkelbetreuung) nach. Zum Zeitpunkt der Befragung haben 38 % davon ihren bezahlten Nebenjob verloren und pausieren derzeit erwerbsmäßig.
  • Die Chance, einen bezahlten Job zu finden, wird von 82% der Befragten als schwierig oder sogar sehr schwierig bewertet, 57% meinen, dass es leichter wäre eine ehrenamtliche Tätigkeit auszuüben.
  • Alter ist keine Krankheit: Die pauschale Zuschreibung „Risikogruppe“ für ältere Menschen wird von 64% als unpassend oder diskriminierend empfunden, weil der Bezug zu Vorerkrankungen fehlt. 74 % schätzen das Risiko, selbst an Corona zu erkranken, als sehr niedrig oder niedrig ein. Das Selbstwertgefühl litt bei 19%.
  • Die Maske als Symbol der Krise und der Einschränkung. 3/4 der Befragten fühlen sich weiter eingeschränkt. Von Normalität kann also noch keine Rede sein.
  • Wie geht es weiter? Auswirkungen befürchten die Befragten bei Pensionsanpassungen unterhalb der Inflation (55%), beim Steigen der Altersarmut für Frauen (51%) und durch mögliche Sparpakete (49%). Die Wahrscheinlichkeit einer zweiten Corona-Welle schätzen 52% als groß oder sogar sehr groß ein.