Die österreichische Nichtwählertypologie

Rund ein Drittel der Österreicher hat an den letzten möglichen Wahlen nicht immer teil- genommen, darunter in der Tendenz eher jüngere und einfach gebildete Personen. Stärk- ste Motive für die Nichtwahl: Glaubwürdigkeitsverlust der Parteien und gebrochene Wahl- versprechen, Proteststimmung und einfaches Desinteresse an der Politik.

Anbieter: IMAS International
Veröffentlicht: Apr 2014
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Korruption • Politik • Protest • Reform • Sozialsystem • Steuern • Teuerung • Verdrossenheit • Wahl

Die österreichische Nichtwählertypologie

Rund ein Drittel der Österreicher hat an den letzten möglichen Wahlen nicht immer teil- genommen, darunter in der Tendenz eher jüngere und einfach gebildete Personen. Stärk- ste Motive für die Nichtwahl: Glaubwürdigkeitsverlust der Parteien und gebrochene Wahl- versprechen, Proteststimmung und einfaches Desinteresse an der Politik. Frauen nennen hierbei häufiger das mangelnde Interesse, Männer das Zeichen des Protests. Bei den Per- sonen über 50 Jahren haben die Parteien überdurchschnittlich ihre Glaubwürdigkeit ver- loren, bei jüngeren Teilen der Bevölkerung ist das stärkste Nichtwahlmotiv die fehlende Neugier für politische Zusammenhänge. In einer Klassifikation zeigt sich der „Politikver-drossene“ als stärkster Nichtwählertypus, danach folgt der Typus der „Protestierenden“ und der „Systementtäuschten“. „Gleichgültigkeit“ spielt für die Wahlaskese in der Tendenz eher keine Rolle. Generell betrachtet bezeichnen sich bereits mehr als zwei Fünftel der Bevölkerung als „politikverdrossen“, dies zieht sich relativ gleichförmig über alle soziodemografischen Gruppen. Neben der Korruption, dem Stillstand und der Verfolgung der Eigeninteressen durch die Politiker, ist es vor allem der Wortbruch, also nicht eingehaltene Versprechen, der zu dieser Grundhaltung eines Teils der Wahlberechtigten führt.