Konsumklima Österreich 4. Quartal 2014

Österreichisches Konsumklima zeigt im 4. Quartal weiter hohe Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung. Die Konjunkturerwartung bleibt schwach​.

Anbieter: GfK Austria GmbH
Veröffentlicht: Feb 2014
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung • Pressemeldung
Branchen: Branchenübergreifend • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Konkunktur • Konsum • Optimismus • Pessimismus • Wirtschaftsklima

Die Konjunkturerwartung bleibt auch im 4. Quartal auf niedrigem Niveau, zugleich zeigte die Einkommenserwartung der Österreicher im November einen deutlichen Ausschlag nach oben – die Folgen der Steuerreform-Debatte.

In Österreich hat sich die Stimmung der Verbraucher im vergangenen Jahr deutlich verschlechtert. Im Januar 2014 stand die Konjunkturerwartung mit 4,8 Punkten zum letzten Mal über dem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten. Ihren Tiefstwert erreichte sie im September mit -18,0 Zählern. Bis zum Jahresende erholte sich der Indikator wieder leicht auf -11,6 Punkte. „Die Wirtschaftsflaute hält an und in den Köpfen der Österreicherinnen und Österreicher Einzug, insbesondere nach den Krisen in der Ukraine und den Sanktionen gegen Russland“, so Paul Unterhuber von GfK Austria.

Schwierige Frage der Beschäftigung

In Österreich stieg die Arbeitslosigkeit 2014 kontinuierlich, allerdings ist sie im Vergleich zu den meisten europäischen Ländern noch immer auf einem relativ niedrigen Niveau. Die Konsumenten zeigen sich dennoch kaum beeindruckt. Im Dezember 2013 stand der Indikator bei 6,0 Punkten. Seinen zwischenzeitlichen Höchstwert erreichte er im März mit 10,0 Punkten, um bis Mai auf -0,3 Zähler abzusacken. Im November schoss er mit einem Plus von über 22 Punkten auf 30,2 Zähler, um im Dezember wieder auf 9,1 Punkte zu fallen. Der deutliche Sprung nach oben – „eine Folge der Debatte um die Steuerreform und die Erwartungen an Entlastungen“, so Unterhuber.

Ähnlich turbulent zeigte sich auch die Konsumlaune der Österreicher. Die Anschaffungsneigung schwankte stark zwischen 5,2 Punkten im Mai als Jahrestiefstwert und 19,8 Zählern im September als höchstem Stand. Im Dezember 2014 lag der Indikator bei 15,8 Punkten.

Stimmung in Europa verbessert

Europaweit hellte sich im vierten Quartal die Stimmung bei den Verbrauchern wieder etwas auf. Die Indikatoren Konjunktur- und Einkommenserwartung sowie die Anschaffungsneigung sind zum Jahresende in fast allen betrachteten Ländern der Europäischen Union wieder gestiegen. Auch das Konsumklima für die EU28 gewann im letzten Quartal 1,3 Punkte und stand im Dezember bei 5,5 Zählern.

Zur Studie

Die Ergebnisse zum GfK Konsumklima Europa stammen aus einer Konsumentenbefragung, die im Auftrag der EU-Kommission in allen Ländern der Europäischen Union durchgeführt wird. In den 28 Ländern werden monatlich etwa 40.000 Personen befragt. Diese sind repräsentativ für die erwachsene Bevölkerung in der EU.

Grundlage der GfK-Indikatoren zum Konsumklima Europa sind monatlich vorgenommene Befragungen zur Stimmung der Konsumenten. Dabei geht es zum einen um die gesamtwirtschaftliche Situation der einzelnen Länder und zum anderen um die Lage der Haushalte selbst.

Die Fragen zum Konsumklima Europa werden monatlich überwiegend im so genannten Omnibus durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine Mehrthemenbefragung, die entweder per Telefon oder face-to-face, das heißt im Rahmen einer persönlichen Befragung, durchgeführt wird.

Aus dem monatlichen Frageprogramm von insgesamt 12 Fragen werden für das GfK Konsumklima Europa jeweils 5 Fragen ausgewählt, da sie für das Konsumklima eine entscheidende Rolle spielen.

Berechnung der ausgewählten fünf Indikatoren Konjunktur-, Preis- und Einkommenserwartung sowie Anschaffungs- und Sparneigung:

Grundlage der Ermittlung der Indikatoren sind so genannte Salden. Hier wird vom Anteil der Konsumenten, die positiv geantwortet haben (zum Beispiel: finanzielle Lage des Haushalts wird sich (viel) besser entwickeln), der Anteil derjenigen abgezogen, die negativ geantwortet haben (zum Beispiel: die finanzielle Lage des Haushalts wird sich (viel) schlechter entwickeln).

In einem weiteren Schritt wird dieser Saldo mit gängigen statistischen Verfahren standardisiert und transformiert, so dass der langfristige Durchschnitt des Indikators bei 0 Punkten liegt und einen theoretischen Wertebereich von +100 bis -100 Punkten aufweist. Empirisch waren allerdings bislang seit dem Jahr 1980 meist Werte zwischen +60 und -60 Punkten realistisch.

Zeigt ein Indikator einen positiven Wert, so ist die Bewertung dieser Größe durch den Konsumenten im langfristigen Vergleich überdurchschnittlich. Entsprechend umgekehrt ist es für negative Werte. Durch die Standardisierung können die Indikatoren unterschiedlicher Länder besser verglichen werden, da mentalitätsbedingte Niveauunterschiede im Antwortverhalten ausgeglichen werden, am grundsätzlichen Verlauf des Indikators dagegen nichts verändert wird.

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