OECD-Indikatoren - Bildung auf einen Blick 2018

Die jährlich erscheinende OECD-Publikation Bildung auf einen Blick zeigt für OECD- und andere Länder auf, wer an Bildung teilnimmt, was für Bildung ausgegeben wird, wie die Bildungssysteme funktionieren und welche Ergebnisse erzielt werden.

Anbieter: OECD Libary
Veröffentlicht: Okt 2018
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung • Statistik
Branchen: Bildung & Wissenschaft • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Bildung • Bildungsausgaben • Bildungssystem • Chancengleichheit

Bildung auf einen Blick – OECD-Indikatoren ist die maßgebliche Quelle für Informationen zum Stand der Bildung weltweit.

Bildung auf einen Blick bietet Daten zu den Strukturen, der Finanzierung und der Leistungsfähigkeit der Bildungssysteme der 35 OECD-Länder sowie einer Reihe von Partnerländern. Mit mehr als 100 Abbildungen und Tabellen in der Veröffentlichung selbst und dem Zugriff auf weitere Daten in der OECD-Bildungsdatenbank bietet Bildung auf einen Blick 2018 wesentliche Informationen zum Erfolg der Bildungseinrichtungen, zu den Auswirkungen des Lernens in den einzelnen Ländern, zu Bildungszugang, Bildungsbeteiligung und Bildungsverlauf, zu den in Bildung investierten Finanzressourcen sowie zu Lehrkräften, dem Lernumfeld und der Organisation der Schulen. Zu den in dieser Ausgabe neu hinzugekommenen Aspekten gehören: • ein Schwerpunkt auf Chancengerechtigkeit mit Analysen dazu, wie der Bildungsverlauf und die damit verbundenen Lern- und Arbeitsmarktergebnisse beeinflusst werden durch Parameter wie Geschlecht, Bildungsstand der Eltern, Migrationshintergrund und Standort • ein Kapitel zur Zielvorgabe 4.5 des bildungspolitischen Ziels der Agenda 2030 (SDG 4) zu Chancengerechtigkeit im Bildungswesen mit einer Einschätzung, inwieweit es den OECD- und Partnerländern gelungen ist, in allen Bildungsbereichen einen gleichberechtigten Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Bildung zu gewährleisten • ein neuer Indikator zu Chancengerechtigkeit beim Eintritt in den Tertiärbereich und den entsprechenden Abschlüssen • ein neuer Indikator zu den Entscheidungsebenen im Bildungswesen • Daten zu den gesetzlichen bzw. vertraglich vereinbarten Gehältern von Schulleitern • Daten zu Wiederholern im Sekundarbereich I und II (allgemeinbildend) • Trenddaten zu den Ausgaben für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) sowie Daten zur Bildungsbeteiligung von Kindern in allen registrierten FBBE-Angeboten

Ob Mama einen Hauptschulabschluss oder ein Studium absolviert hat, wo Papa arbeitet, das Haushaltseinkommen, wie viele Bücher im Wohnzimmerregal stehen – das alles und noch viele andere zufällige Faktoren entscheiden darüber, welche Chancen ein Kind am Bildungsmarkt hat. Das belegt der am Dienstag präsentierte Bericht "Chancengleichheit in der Bildung" der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Auf fällt dabei: In Österreich sind Bildungsmöglichkeiten besonders ungleich verteilt. Denn im Vergleich mit anderen Industrienationen schneidet Österreich unterdurchschnittlich ab: Hierzulande sind die Leistungen stärker vom sozioökonomischen Hintergrund abhängig als im OECD-Schnitt, Kinder aus bildungsfernen Schichten erreichen noch seltener einen Hochschulabschluss. - derstandard.at/2000089915701/Bildung-wird-laut-OECD-in-Oesterreich-weiter-ueberdurchschnittlich-vererbt

Der Einfluss des sozioökonomischen Status auf die Chancengerechtigkeit in der Bildung nimmt tendenziell im Laufe des Lebens zu

Trotz den in den letzten zehn Jahren beim Bildungsstand erreichten signifikanten Verbesserungen ist die Wahrscheinlichkeit, an frühkindlicher Bildung teilzunehmen, den Sekundarbereich II erfolgreich abzuschließen und auch höhere Bildungsbereiche zu besuchen, für diejenigen, deren Eltern einen niedrigeren Bildungsstand haben (eine indirekte Kenngröße für einen niedrigen sozioökonomischen Status), geringer als für diejenigen mit mindestens einem Elternteil mit einem Abschluss im Tertiärbereich. Während davon ausgegangen wird, dass zwei Drittel der 25‑ bis 64‑Jährigen, deren Eltern keinen Abschluss im Sekundarbereich II haben, einen höheren Bildungsstand als ihre Eltern erreichen, werden die meisten von ihnen einen berufsbildenden Abschluss im Sekundarbereich II erwerben. Im Tertiärbereich ergibt sich ein ähnliches Bild: In den OECD‑Ländern mit verfügbaren Daten stellen 18‑ bis 24‑Jährige, deren Eltern keinen Abschluss im Tertiärbereich haben, nur 47% der Anfänger in Bachelor‑ sowie langen, zu einem ersten Abschluss führenden und gleichwertigen Bildungsgängen, obwohl sie mehr als 65% der Bevölkerung der entsprechenden Altersgruppe ausmachen. Diese Ungleichheiten spiegeln sich später auch im Arbeitsmarkt wider: Wer nur einen Abschluss im Sekundarbereich II erworben hat, ist mit geringerer Wahrscheinlichkeit in Beschäftigung und verdient nur 65% dessen, was jemand mit einem Abschluss im Tertiärbereich verdient.

Der geschlechtsspezifische Unterschied begünstigt Mädchen im Bildungssystem, aber Männer auf dem Arbeitsmarkt

Im Durchschnitt der OECD‑Länder mit verfügbaren Daten sind 60% der Klassenwiederholer im Sekundarbereich Jungen, sie schließen diesen Bildungsbereich auch mit geringerer Wahrscheinlichkeit ab als Mädchen. Daher erwirbt ein größerer Anteil der Mädchen als der Jungen einen Abschluss dieses Bildungsbereichs. Männer erwerben auch mit geringerer Wahrscheinlichkeit als Frauen einen Abschluss im Tertiärbereich: 2017 hatten im Durchschnitt der OECD‑Länder 38% der 25‑ bis 34‑jährigen Männer und 50% der Frauen der gleichen Altersgruppe einen Abschluss im Tertiärbereich, wobei sich diese Differenz in den letzten 10 Jahren noch vergrößert hat.

Trotz des höheren Bildungsstands erzielen Frauen nach wie vor schlechtere Beschäftigungsergebnisse. Im Durchschnitt der OECD‑Länder sind 80% der jungen Frauen mit einem Abschluss im Tertiärbereich in Beschäftigung, verglichen mit 89% der jungen Männer mit dem gleichen Bildungsstand, und diese Differenz ist bei denjenigen mit einem niedrigeren Bildungsstand noch größer. Im Durchschnitt aller OECD‑Länder verdienen Frauen mit einem Abschluss im Tertiärbereich auch 26% weniger als Männer mit einem solchen Abschluss. Diese Einkommensunterschiede spiegeln die geschlechtsspezifischen Unterschiede zwischen den später (auf dem Arbeitsmarkt) besser und schlechter bezahlten Fächergruppen im Tertiärbereich wider, sie können aber auch darauf zurückzuführen sein, dass Frauen mit größerer Wahrscheinlichkeit Phasen der Nichtteilnahme am Arbeitsmarkt und der Erwerbslosigkeit durchlaufen, wodurch sich bei ihnen Steigerungen des Erwerbseinkommens verzögern können.

Weitere Themen in der Studie:

  • Die Wahrscheinlichkeit, an Bildung teilzunehmen und im Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein
  • Ausgaben im Bildungsbereich
  • Bei den Lehrkräften gibt es leider immer noch große geschlechtsspezifische Unterschiede