Arbeitsmarktmonitor 2012

Der Bericht aktualisiert das im Jahr 2010 in Kooperation mit Expertinnen und Experten der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien erstmals implementierte und getestete Set von Arbeitsmarktindizes.

Anbieter: Arbeiterkammer
Veröffentlicht: Mai 2013
Auftraggeber: Arbeiterkammer Wien
Autor: Silvia Haas, Ulrike Huemer und Helmut Mahringer
Preis: kostenlos
Studientyp: Branchenstudien • Marktforschung • Statistik Online Datenbank
Branchen: Arbeitswelt • Branchenübergreifend • Gesundheit • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags:

Zusammenfassung

Die diesjährige Aktualisierung des Arbeitsmarktmonitors mit größtenteils Daten aus den Jahren 2010 und 2011, erfolgt auf Basis der im Jahr 2010 entwickelten und getesteten fünf Bereichsindizes zum Arbeitsmarktgeschehen in den 27 EU-Mitgliedsstaaten. Es sind dies Bereichsindex 1 für die „Allgemeine Leistungskraft des Arbeitsmarktes“, Bereichsindex 2 für die „Integrationsorientierung des Erwerbssystems“, Bereichsindex 3 für die „Zugangsgerechtigkeit zum und die Verbleibschancen am Arbeitsmarkt“, Bereichsindex 4 für die „Verteilung der Erwerbseinkommen“ sowie Bereichsindex 5 für die „Verteilung durch den Sozialstaat“. Die fünf Indizes werden nicht zu einem konsolidierten Index zusammengeführt, sondern bleiben als separat stehende Indizes sichtbar. Durch diese Herangehensweise wird auch deutlich, dass sich die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise merklich auf konjunkturreagible Bereiche des Arbeitsmarktes auswirken. Diese sind vorwiegend im Bereichsindex „Allgemeine Leistungskraft des Arbeitsmarkts“ enthalten; hier gab es auch im Vergleich zum Vorjahr am meisten Bewegung (Verschiebungen in den Rangpositionen). In den Bereichen des Arbeitsmarktmonitors, die stärker strukturelle und institutionelle Faktoren erfassen, sind dagegen nur geringfügig Veränderungen der Länderkonstellation festzustellen. 

Generell sind es durchwegs kleine EU-Staaten, die die Verteilung in den fünf Dimensionen anführen, darunter zumeist die nordischen Staaten. Demgegenüber bewegen sich die südeuropäischen Staaten und viele neue Mitgliedsländer am unteren Rand der Verteilung der Punktwerte in den einzelnen Bereichen. Österreich bleibt bei drei Indizes, der Leistungskraft und der Integrationsorientierung des Arbeitsmarktes (Bereichsindex 1 und 2) sowie den Sozialstaatsaktivitäten (Bereichsindex 5), weiterhin unter den topplatzierten Ländern. Im Hinblick auf die Verteilung der Erwerbseinkommen präsentiert sich Österreich wiederholt im guten Mittelfeld. Damit schneidet der österreichische Arbeitsmarkt abermals in vier der fünf abgebildeten Dimensionen besser ab als der Durchschnitt der EU-Mitgliedsstaaten. Bezüglich des Zugangs zum Arbeitsmarkt und den Chancen auf einen Verbleib im Erwerbsleben (Bereichsindex 3) bleibt Österreich jedoch relativ schwach und fällt weiter hinter andere EU-Länder zurück. Zwar hat sich Österreich bei zahlreichen Indikatoren leicht verbessert, andere Länder haben jedoch stärker aufgeholt. So bleibt Österreich nach wie vor beim formalen Kinderbetreuungsangebot für unter 3-Jährige, dem Bevölkerungsanteil mit Abschluss einer tertiären Bildungseinrichtung und der zu erwartenden Zahl an gesunden Lebensjahren bei der Geburt bzw. mit 65 Jahren deutlich hinter anderen EU-Mitgliedsstaaten zurück. Schlecht schneidet Österreich zudem beim hohen Anteil an Personen ab, die aufgrund von Betreuungspflichten inaktiv oder teilzeitbeschäftigt sind.     

© 2008 Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung