Corona-Pandemie und Zugang zur Elementarbildung in Österreich

Am 24. Jänner 2018 wurde vom ÖDKH der erste Tag der Elementarbildung ausgerufen. Anlässlich der vierten Begehung des Aktionstages hat INTEGRAL in Kooperation mit dem Koordinationsteam „Tag der Elementarbildung“ in einer Onlinebefragung ein aktuelles Stimmungsbild zum Thema Elementarpädagogik erhoben. Dieses steht ganz unter dem Zeichen „Gestern – Heute – Morgen“.

Anbieter: Integral
Veröffentlicht: Jan 2021
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Bildung & Wissenschaft • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Bildung • Corona Krise • Kindergarten • Schule

Bildung im Kindergarten ist für 8 von 10 wichtig

Die Bevölkerung schreibt der Elementarbildung nach wie vor eine hohe Relevanz zu: Die Vermittlung von Bildung bereits im Kindergarten halten 48% für sehr wichtig, weitere 32% für eher wichtig. In den östlichen Bundesländern und den größeren Städten sowie für Personen mit höherer Bildung ist die Bedeutung überdurchschnittlich hoch. Allerdings zeigt die Zeitreihe nach einem kontinuierlichen Anstieg seit 2018 erstmals einen Knick. Elementarbildung wird zwar nach wie vor als sehr wichtig wahrgenommen, leidet jedoch unter der Corona-Krise.

Verbesserungen in der Elementarbildung werden wahrgenommen

Verglichen mit der eigenen Kindheit erleben die Befragten in allen Bereichen eine Verbesserung in allen abgefragten Bereichen der Elementarbildung. Die positivste Entwicklung wird bei den Öffnungszeiten der Kindergärten (60%) wahrgenommen. Knapp dahinter folgen die Ausbildung der PädagogInnen (56%), die Vorbereitung auf den Übergang vom Kindergarten zur Volksschule (53%) und der Zugang zu Bildung für alle (52%). Dabei zeigt sich, dass die Gruppe der 50- bis 69- Jährigen die stärksten Verbesserungen wahrnimmt. Die geringsten erzielten Optimierungen sieht man – immer noch auf hohem Niveau – bei der Anzahl der Kinder pro Gruppe im Kindergarten (41%) bzw. in der Krippe (43%) sowie bei der allgemeinen Haltung zu Bildung in der Gesellschaft (44%).

Größter Wunsch für die Zukunft: Zugang zu Bildung für alle

Gefragt nach den Verbesserungswünschen für die Zukunft, führt der Zugang zu Bildung für alle mit 48% die Liste an. Weitere große Wünsche sind eine bessere allgemeine Haltung zu Bildung in der Gesellschaft (41%), bessere Vorbereitung auf den Übergang vom Kindergarten zur Volksschule (35%) und attraktivere Öffnungszeiten der Kindergärten (32%).

Zugang zu Bildung in der Corona-Pandemie verschlechtert

60% sind der Ansicht, dass die Corona-Pandemie den Zugang zu früher Bildung verschlechtert hat. Insbesondere die Gruppe der 50-69-Jährigen äußert sich kritisch. Dagegen empfinden nur 4% aktuell eine Verbesserung, 35% nehmen keine Veränderung wahr. Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass in der Gesellschaft eine Kluft hinsichtlich des Zugangs zu Bildung wahrgenommen wird. Speziell vor dem Hintergrund der aktuellen Krise ist die Politik hier gefordert, adäquate Rahmenbedingungen zu schaffen. Da die Bedeutung der Elementarbildung deutlich stärker wahrgenommen wird als vor ein paar Jahren, würden davon alle Beteiligten profitieren: Kinder, Eltern, PädagogInnen und nicht zuletzt die Politik selbst.

Infos zur Studie

gunther.oswalder@marktmeinungmensch.at