Deloitte Radar 2016 - Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Österreich

Der Deloitte.Radar 2016 bewertet die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Österreich. Der Befund der Metastudie ist in der Gesamtheit zum dritten Mal in Folge nicht zufriedenstellend. Bei Betrachtung der aktuellen Indizes zeigt sich: Der Abwärtstrend der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs hält an.

Anbieter: Deloitte
Veröffentlicht: Dez 2016
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktanalyse • Wirtschaftsstatistik
Branchen: Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Standortfaktoren • Wtebberwerbsfähigkeit • Österreich

Der Indexwert über die sieben bewerteten Standortfaktoren ist im Jahresvergleich von 3,00 auf 2,86 (von 5 möglichen Punkten) gesunken. Für eine Trendumkehr braucht es einen ambitionierteren Mindset und mehr Mut zur Veränderung.

Der Deloitte.Radar 2016 bewertet die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Österreich. Der Befund der Metastudie ist in der Gesamtheit zum dritten Mal in Folge nicht zufriedenstellend. Bei Betrachtung der aktuellen Indizes zeigt sich: Der Abwärtstrend der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs hält an.

1. Politisches und makroökonomisches Umfeld

Österreich sieht sich aktuell mit einer der geringsten Wachstumsraten Europas, sinkenden Investitionen und einer hohen Staatsverschuldung konfrontiert. Die gute Beschäftigungssituation wird durch einen anhaltenden Anstieg der Arbeitslosigkeit getrübt. Die Bewertung sinkt gegenüber dem Vorjahr – kurzfristig ist keine Besserung in Sicht. 

2. Unternehmensinfrastruktur und Umfeld

Mit seiner gut ausgebauten allgemeinen Infrastruktur zählt Österreich zu den hochentwickeltsten Standorten. Beim raschen technologischen Fortschritt und der dafür notwendigen IKT-Infrastruktur besteht jedoch noch Aufholbedarf auf die führenden Innovationsstandorte – hier darf der Anschluss nicht verpasst werden.

3. Regulatorisches Umfeld

Die regulatorischen Auflagen werden als größtes unternehmerisches Risiko und Investitionshemmnis wahrgenommen. Österreich fällt dabei im europäischen
Vergleich durch einen anhaltend hohen Bürokratieaufwand, viele Einzelregelungen und vergleichsweise wenig Flexibilität auf – eine Entspannung ist noch nicht zu erwarten.

4. Kosten

Österreichs Fiskalpolitik schneidet im internationalen Wettbewerb sowohl hinsichtlich der hohen Steuer- und Abgabenbelastung als auch bei der Bewertung der Lenkungseffekte schlecht ab. Die Steuerreform war ein erster Schritt zur Entlastung des Faktors Arbeit, allerdings mit einer überwiegend einnahmenseitigen Gegenfinanzierung.

5. Innovation, Forschung und Technologie

Österreich zählt zu den überdurchschnittlich starken Forschungs- und Innovationsstandorten in Europa und konnte in den letzten Jahren die Innovationseffizienz kontinuierlich verbessern. Für eine dynamische Startup-Szene sind der Abbau bürokratischer Hürden und die Förderung einer stärkeren Private Equity-Kultur essentiell. 

6. Verfügbarkeit von Arbeitskräften

Seit Jahren steht eine steigende Arbeitslosigkeit bei geringer qualifizierten und älteren Arbeitnehmern den Engpässen bei gut ausgebildeten Arbeitsund Fachkräften gegenüber. Österreich hat die große Herausforderung zu meistern, weitere Erwerbspotenziale zu erschließen und das Bildungsniveau kontinuierlich zu steigern. 

7. Lebensqualität

Materieller Wohlstand und die Qualität des Lebensstandards sind überdurchschnittlich stark ausgeprägt. Beim subjektiven Wohlbefinden und bei der Einschätzung künftiger Möglichkeiten liegt Österreich jedoch hinter vergleichbaren Staaten zurück, wodurch die hohe Lebensqualität in der Wahrnehmung vieler in Gefahr ist.