Der Österreichische Arbeitsklima Index Nov. 2015 - Wandel in der Industrie

Die Berechnung des Arbeitsklima Index beruht auf vierteljährlichen Umfragen unter österreichischen Arbeitnehmern/-innen. Die Stichprobe von rund 4000 Befragten pro Jahr ist repräsentativ ausgewählt, so dass daraus relevante Schlüsse für die Befindlichkeit aller Arbeitnehmer/-innen gezogen werden können. Der Arbeitsklima Index wird seit dem Frühjahr 1997 zweimal jährlich berechnet. Ergänzend gibt es Sonderauswertungen.

Anbieter: Arbeiterkammer
Veröffentlicht: Jan 2016
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Arbeitswelt • Online & IKT & Elektronik • Verkehr & Mobilität • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Arbeisplatz • Arbeitsklima • Arbeitsmarkt • Datenschutz • Lebensqualität • Mehrfachbeschäftigung • Mobilität • Pendler • Zufriedenheit

Jobzufriedenheit bei FbriksarbeiterInnen niedrig

Die klassische Fabrikarbeit ist dominiert von Männern über 40 mit Pflichtschul- oder Lehrabschluss und einem hohen Anteil an Migranten/-innen.

Fabrikarbeiter/-innen erreichen im Schnitt der Jahre 2010 bis 2015 einen Arbeitsklima Index von lediglich 100 Punkten. Das sind acht Punkte weniger als der Wert in sonstigen Berufen.  Im Teilindex Gesellschaft ist es vor allem der eigene gesellschaftliche Status, der von Fabrikarbeiter/-innen wesentlich schlechter bewertet wird: Nur 58 Prozent waren in den Jahren 2010 bis 2015 mit ihren Rechten als Arbeitnehmer/-in zufrieden (Rest: 70 Prozent), nur 60 Prozent mit ihrer sozialen Position (Rest: 72 Prozent).  Im Teilindex Erwartungen sind es sowohl die Karriereaussichten als auch die subjektiven Arbeitsmarktchancen, die von Fabrikarbeiter/-innen wesentlich schlechter eingeschätzt werden: Nur 42 Prozent waren mit ihren Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten zufrieden, nur 45 Prozent mit ihren Weiterbildungsmöglichkeiten.  Kein Wunder, denn nur 14 Prozent sagen, dass sie berufliche Weiterbildungen erhalten haben. Die deutliche Mehrheit der Fabrikarbeiter/-innen rechnet sich auch deshalb schlechte Chancen am Arbeitsmarkt aus: Nicht einmal jede/r Dritte glaubt, er/sie könne „leicht“ wieder eine neue annehmbare Stelle finden.

PendlerInnen

Wenig Veränderungen in den letzten 15 Jahren. Nach wie vor arbeitet rund die Hälfte aller österreichischen Beschäftigten in der eigenen Wohngemeinde.

43 Prozent aller Beschäftigten haben ihren Arbeitsplatz außerhalb ihrer Wohngemeinde aber noch innerhalb des eigenen Bundeslandes. Vier Prozent verlassen ihr Bundesland, um zu arbeiten, und nur ein Prozent pendelt ins Ausland. Somit ergeben sich im Vergleich zum Jahr 2000 nur leichte Verschiebungen: Jetzt pendeln vier Prozent mehr innerhalb des eigenen Bundeslandes und fünf Prozent weniger in andere Bundesländer. Fast alle Pendler/-innen sind Tages-, nur fünf Prozent Wochenpendler/-innen. Regionale Unterschiede  Den konstant höchsten Auspendleranteil hat das Burgenland. Aktuell pendeln 76 Prozent der dort Wohnenden in eine andere Gemeinde oder in ein anderes Bundesland zum Arbeiten. Wien hat den niedrigsten Auspendleranteil: Nur 12 Prozent pendeln über die Stadtgrenze hinweg.  Der Auspendleranteil hat sich in der Steiermark und in Oberösterreich nach 2010 deutlich erhöht: Zwei Drittel der dort Beschäftigten pendeln mittlerweile von einer Gemeinde in eine andere. Pendeln verlängert den Arbeitstag  42 Prozent der Pendler/-innen haben einen Arbeitsweg von bis zu 15 Kilometer täglich (hin und zurück). Für 35 Prozent liegt die Arbeitsstätte zwischen 16 und 30 Kilometer entfernt und für ein Fünftel weiter als 30 Kilometer.  Berücksichtigt man die Wegzeiten der Pendler/-innen, so erhöht sich die durchschnittlich gearbeitete Wochenarbeitszeit in Österreich im Schnitt von 38 auf 41 Stunden und unter nur Vollzeitbeschäftigten von 42 auf 45,5 Stunden. Wiener Beschäftigte verbringen viel Zeit am Weg in die Arbeit und nach Haus, im Schnitt wöchentlich fast fünf Stunden.

Mehrfachbeschäftigung

Ältere Höherqualifizierte haben häufiger zwei Jobs. Zwei (oder sogar mehr) Jobs zu haben, ist kein Massenphänomen in Österreich. Alles in allem gehen rund vier Prozent mindestens einer zweiten beruflichen Tätigkeit nach.

Rund 150.000 Arbeitnehmer/-innen haben neben ihren Hauptjobs zumindest eine weitere Beschäftigung. 1991 waren es nur 39.000 Personen, der Zuwachs ist also deutlich erkennbar.

Datenschutz

Thema wird wichtig genommen – aber oft fehlt Wissen

Fast drei Viertel (74 Prozent) der österreichischen Beschäftigten ist der Umgang der Unternehmen mit ihren Daten wichtig. Weitere 19 Prozent finden diesen Aspekt eher wichtig.

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