Glaubwürdigkeit von Medien, Unternehmen, Institutionen und Personen in Österreich 2017

Die Studie zeigt die Glaubwürdigkeit von Medien, Unternehmen, Institutionen und Personen in Österreich und welche Rolle die Glaubwürdigkeit in komplexen, unübersichtlichen Zeiten in Österreich spielt. Ehrlichkeit, Authentizität und das Halten von Versprechen sind die am häufigsten genannten.

Anbieter: marketagent
Veröffentlicht: Mai 2017
Auftraggeber: klar.
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Marketing & Medien • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Fake News • Falschnachrichten • Glaubwürdigkeit • Medien • Politik

Welche Print-Medien sind glaubwürdige Informationsquellen?

57,4 % der Österreicherinnen und Österreicher sagen, dass Glaubwürdigkeit als Wert zukünftig noch an Bedeutung gewinnen wird. Zwei Drittel (65,7 %) nennen als Grund dafür, dass es immer schwieriger wird, zwischen wahren und falschen Informationen zu unterscheiden. 56,4 % finden, dass Falschnachrichten heute mittels sozialer Medien leichter verbreitet werden können und 42,3 % geben an, dass wirtschaftliche und politische Zusammenhänge immer komplexer werden, so dass man kaum mehr durchblickt. Und für 39 % werden Dienstleistungen und Produkte immer ähnlicher und austauschbarer.

Auszug aus den Ergebnissen

  • Zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher finden es immer schwieriger, zwischen wahren und falschen Informationen zu unterscheiden
  • 42,3 % durchblicken wirtschaftliche und politische Zusammenhänge kaum mehr
  • Glaubwürdigkeit österreichischer TV Sender für 42 % wichtig
  • Glaubwürdigkeit der Printmedien halten 41,6 %, jene der Online Zeitungen und Nachrichten-Portale 37,4 % für relevant
  • Von Radiosendern erwarten 37,9 % Glaubwürdigkeit, bei Social Media Plattformen ist sie nur für 23,7 % ausschlaggebend
  • Die glaubwürdigsten Medien Österreichs: Standard, Presse, ORF Kanäle mit Werten über 60 %, auch Salzburger Nachrichten und profil stark

Inhalte der Studie

Komponenten und Bedeutung von Glaubwürdigkeit

  • Die 15 wichtigsten Aspekte, damit Personen/Institutionen/Unternehmen als glaubwürdig empfunden werden (ungestützt)
  • Wichtige Kriterien, um Personen/Unternehmen/Institutionen als glaubwürdig zu empfinden
  • Künftige Bedeutung von Glaubwürdigkeit
  • Gründe, warum Glaubwürdigkeit an Bedeutung gewinnen wird
  • Wichtigkeit, selbst als glaubwürdig wahrgenommen zu werden
  • Glaubwürdigkeit bei privaten Entscheidungen
  • Glaubwürdigkeit in beruflichen Entscheidungen
  • Bereiche, in denen Glaubwürdigkeit besonders wichtig ist

Glaubwürdigkeit im Detail

  • Glaubwürdigkeit der politischen Parteien Österreichs
  • Glaubwürdigkeit österreichischer Politiker
  • Glaubwürdigkeit internationaler Politiker
  • Glaubwürdigkeit von Institutionen/öffentliche Hand
  • Glaubwürdigkeit von NGOs
  • Glaubwürdigkeit berühmter Persönlichkeiten
  • Glaubwürdigkeit Sportler
  • Glaubwürdigkeit von Branchen
  • Glaubwürdigkeit von Unternehmen aus dem Bereich Infrastruktur
  • Glaubwürdigkeit von Unternehmen aus dem Bereich Einzelhandel
  • Glaubwürdigkeit von Unternehmen aus dem Bereich Bio, Nachhaltigkeit und ethischer Konsum
  • Glaubwürdigkeit von Unternehmen aus dem Bereich Industrie und Technologie
  • Glaubwürdigkeit von Unternehmen aus dem Bereich Energieversorgung
  • Glaubwürdigkeit von Unternehmen aus dem Bereich Automobil, Verkehr und Mobilität
  • Glaubwürdigkeit von Unternehmen aus dem Bereich Telekommunikation
  • Glaubwürdigkeit von Unternehmen aus dem Bereich Banken, Finanzdienstleistungen, Finanzprodukte und Versicherungen
  • Die 10 Top Unternehmen im Glaubwürdigkeitsranking
  • Glaubwürdigkeit internationaler Unternehmen
  • Glaubwürdigkeit von CEOs
  • Die Top 20 über alle Branchen, Institutionen, Medien und Parteien

57,4 % der Österreicherinnen und Österreicher sagen, dass Glaubwürdigkeit als Wert zukünftig noch an Bedeutung gewinnen wird. Zwei Drittel (65,7 %) nennen als Grund dafür, dass es immer schwieriger wird, zwischen wahren und falschen Informationen zu unterscheiden. 56,4 % finden, dass Falschnachrichten heute mittels sozialer Medien leichter verbreitet werden können und 42,3 % geben an, dass wirtschaftliche und politische Zusammenhänge immer komplexer werden, so dass man kaum mehr durchblickt. Und für 39 % werden Dienstleistungen und Produkte immer ähnlicher und austauschbarer.

Für das dritte klar. Glaubwürdigkeits-Ranking wurden im April 2017 österreichweit 1.500 Personen zwischen 14 und 69 Jahren online befragt. Hintergrund ist die Frage, welche Rolle die Glaubwürdigkeit von Unternehmen, Institutionen und Personen in komplexen, unübersichtlichen Zeiten spielt.

Ehrlichkeit, Authentizität und das Halten von Versprechen sind die am häufigsten genannten Kriterien, damit Personen, Unternehmen und Institutionen als glaubwürdig empfunden werden. Am wichtigsten ist Glaubwürdigkeit in der eigenen Familie (80,2 %) sowie im Freundeskreis (72,9 %). „Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation ist bemerkenswert, dass für 60,8 % die Glaubwürdigkeit der heimischen Politikerinnen und Politiker wichtig ist,“ so klar Geschäftsführerin Birgit Brandner. „57,3 % finden sie zudem für politische Parteien und 55,9 % für Institutionen bzw. die Öffentliche Hand zentral.“

Mehr als 40 % erachten Glaubwürdigkeit für die österreichischen TV Sender bzw. für die Print-Zeitungen und -Magazine als wichtig. Und von Social Media Plattformen erwartet nicht einmal ein Viertel (23,7 %) Glaubwürdigkeit.

Standard, Presse und Ö1 top

Die höchste Glaubwürdigkeit wird derstandard.at (66,4 %), Ö1 (66,3 %) und diepresse.com (65,6 %) zugeschrieben. Die Presse und Der Standard teilen sich auch die Spitzenplätze bei den Printausgaben – 65 % halten sie für sehr oder eher glaubwürdig. orf.at wird von 62,1 % als glaubwürdige Quelle eingestuft, ebenso wie ORF III (61,9 %) und salzburg.com (60,1 %).

Bei den Printmedien – Zeitungen und Magazinen – werden nach Die Presse und Der Standard die Salzburger Nachrichten (58,3 %), profil (57,1 %), Wiener Zeitung (51,8 %) und Oberösterreichische Nachrichten (50,3 %) genannt. Deutlich dahinter liegen Österreich (21,6 %), Heute (24,5 %) und die Kronenzeitung (34,9 %).

Bei den Social Media Plattformen liegt Whatsapp mit 47 % vor You Tube (46 %) und Xing (42 %). Facebook, Snapchat und Twitter sind für ledlich rund ein Viertel der Befragten glaubwürdige Quellen für Information.

Parteien und Medien

„Bei der Einschätzung der Printmedien im Vergleich mit jener der politischen Parteien, zeigt sich ein nicht unerwartetes, aber doch interessantes Bild“, so Birgit Brandner, „87,1 % derjenigen, die die Grünen für glaubwürdig halten, messen der Tageszeitung Der Standard eine sehr hohe Glaubwürdigkeit zu – aber nur 58,7 % derjenigen, die der FPÖ Glaubwürdigkeit attestieren, halten ihn für eine glaubwürdige Informationsquelle.“ Ein ähnliches Ergebnis zeigt sich bei Die Presse (84,1 % vs. 61,2 %), profil (76,2 % vs. 54,9 %). Beim Kurier ist die Polarisierung nicht mehr so stark, aber doch deutlich vorhanden (63,4 % vs. 51,6 % %).

Umgekehrt wird die Kronenzeitung von 54,7 % derjenigen, die die FPÖ glaubwürdig finden, als glaubwürdig empfunden, während ihr nur von 33 % der Grün-Affinen Glaubwürdigkeit zugeschrieben wird.

 „Je herausfordernder die Zeiten, desto wichtiger ist glaubwürdiges Verhalten. Vor allem, weil so viele sich mittlerweile schwertun, wahre von falschen Informationen zu unterscheiden. In der Kommunikation sind daher Politik, Unternehmen und Organisationen gefordert, nachvollziehbar und ehrlich zu agieren – und letztlich das zu tun, was man ankündigt. Den Medien kommt eine besondere Rolle zu: Sie haben es in der Hand, durch sorgfältige Recherche und Berichterstattung zur Orientierung und zu mehr Klarheit beizutragen“, so Birgit Brandner abschließend.

Studiensteckbrief

Das klar. Glaubwürdigkeits-Ranking wurde Ende April 2017 von Marketagent.com durchgeführt und basiert auf 1.500 Online-Interviews (CAWI). Die Grundgesamtheit sind web-aktive Personen aus Österreich zwischen 14 und 69 Jahren (Internet-Durchdringung 90 %). Die Quoten-Selektion wurde nach Geschlecht, Alter, Bildungsabschluss und Bundesländern vorgenommen. Die maximale Schwankungsbreite beträgt +/- 2,6 Prozentpunkte.