Home Office aus Sicht der österreichischen Arbeitnehmer und Unternehmen 2016

Die Ergebnisse von zwei Studien unter Arbeitnehmern und Arbeitgebern zeigen die Einstellungen zu Home Office. Home Office ist kein Randphänomen mehr. zwei Drittel haben in Österreich bereits Home Office genutzt. Flexibilität für Arbeitgeber und Arbeitnehmer der größte Vorteil von Home Office.

Anbieter: meinungsraum.at
Veröffentlicht: Feb 2017
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Arbeitswelt • Verkehr & Mobilität
Tags: Arbeitszeit • Flexible Arbeitszeit • Home Office • Mobile Office • Mobiles Arbeiten

Fast ein Drittel der österreichischen Erwerbstätigen geben an, dass die Nachfrage nach Home Office in ihrem Unternehmen sehr hoch ist. Home Office ist damit kein Randthema von Start-Ups mehr. Nur ein Drittel der Österreicher hat Home Office noch nie genützt!

Kernergebnisse der Studie

  1. Kein Randphänomen mehr: Fast ein Drittel der österreichischen Erwerbstätigen geben an, dass die Nachfrage nach Home Office in ihrem Unternehmen sehr hoch ist. Home Office ist damit kein Randthema von Start-Ups mehr. Nur ein Drittel der Österreicher hat Home Office noch nie genützt!
  2. Mehrheitlich positive Einstellung: Für 58% der österreichischen Erwerbstätigen ist „Home Office“ etwas „sehr“ bzw. „eher Positives“. Frauen stehen dem Thema tendenziell positiver gegenüber, dort liegt der Anteil bei 65%. Die These, dass Frauen die Arbeit von zu Hause positiver bewerten, weil sich so die Kinderbetreuung leichter mit dem Berufsleben vereinbaren lässt, geht nicht auf: Zwischen Haushalten mit Kindern und Haushalten ohne Kinder zeigen sich keine signifikanten Unterschiede in der Bewertung. Je gebildeter und jünger die Befragten, desto positiver die Einstellung gegenüber Home Office.
  3. Misstrauen vorhanden, aber bei Minderheit: Ein Fünftel der österreichischen Erwerbstätigen glaubt, dass KollegInnen im Home Office weniger arbeiten als im Büro. 12% meinen sogar, dass Home Office als Ausrede benützt wird, um einen Tag lang (fast) nichts zu tun. Männer und Personen in Führungspositionen sind in beiden Fällen misstrauischer.
  4. Größter Vorteil aus Mitarbeitersicht – „Flexibilität und freie Zeiteinteilung“: Die größten Vorteile aus Mitarbeitersicht liegen in der Flexibilität und freien Zeiteinteilung (von einem Drittel genannt). Auf den weiteren Plätzen folgen die Ersparnis der Anfahrtszeit (22%), eine ruhigere und entspannte Arbeitsumgebung (13%) und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie (12%).
  5. Größter Nachteil aus Mitarbeitersicht – „Fehlender Kontakt zu Kollegen/Kunden“: Das sehen knapp ein Fünftel der Befragten so. Ebenso geben 14% zu bedenken, dass Arbeit und Privatleben durch Home Office immer mehr verschmelzen. Ablenkungen zu Hause sind für 11% ein Problem.
  6. Größter Vorteil aus Arbeitgebersicht – ebenfalls „Flexibilität“: Fast ein Fünftel der Geschäftsführer und HR-Verantwortlichen sind dieser Meinung. Aus Arbeitgebersicht sind aber auch der positive Einfluss von Home Office auf die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter (16%) und reduzierte Kosten (15%) Argumente.
  7. Größter Nachteil aus Arbeitgebersicht – „fehlende Kontrolle“: Ein Fünftel der Geschäftsführer und HR-Verantwortlichen sieht die fehlenden Kontrollmöglichkeiten der Mitarbeiter als größten Nachteil. Auch der fehlende Kontakt zu Kollegen/Kunden wird genannt (11%), die schlechte Erreichbarkeit spricht ebenfalls dagegen (10%).
  8. Nur auf Platz 22 der wichtigsten Arbeitsaspekte: Während das Arbeitsklima (für 92% der Befragten wichtig), das Gehalt (86%) und die Arbeitsplatzsicherheit (85%) die ersten drei Plätze belegen, rangiert die örtliche Flexibilität/Home Office nur auf dem vorletzten Platz – 42% der Personen finden es wichtig. Je höher der formale Bildungsabschluss und die Hierarchie der Person, desto wichtiger ist dieses Thema.

Studiensteckbrief

  • meinungsraum.at 2016 – Studie zum Thema „Mitarbeiterzufriedenheit“ unter 1000 österreichischen unselbständig erwerbstätigen Personen ab 18 – repräsentativ nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bundesland und Unternehmensgröße.
  • meinungsraum.at 2016 – Studie zum Thema „future of work“ unter 250 Geschäftsführern und HR-Verantwortlichen in Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern und 500 österreichischen erwerbstätigen Personen ab 18 – repräsentativ nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bundesland und Stellung im Unternehmen.