IKT-Einsatz in Unternehmen 2014

Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ist für Unternehmen unverzichtbar geworden. Computer und Internet haben bereits seit vielen Jahren flächendeckend Einzug in heimische Unternehmen gehalten (99% bzw. 98%).

Anbieter: Statistik Austria
Veröffentlicht: Jan 2003 - Okt 2014
Autor: Statistik Austria
Preis: kostenlos
Studientyp: Statistik • Wirtschaftsstatistik
Branchen: Online & IKT & Elektronik
Tags: E-Commerce • Internet • Internetnutzung • Unternehmen • mobiles Internet

IKT-Einsatz in Unternehmen 2014

Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ist für Unternehmen unverzichtbar geworden. Computer und Internet haben bereits seit vielen Jahren flächendeckend Einzug in heimische Unternehmen gehalten (99% bzw. 98%), Breitbandinternet als Basis für leistungsfähige und schnelle Datenübertragungen hat sich – unabhängig von der Unternehmensgröße – in den meisten Unternehmen etabliert (96%). Auch mobile Breitbandverbindungen werden mittlerweile von rund drei Viertel der Unternehmen genutzt (74%), jedoch ist hier noch ein Unterschied nach Unternehmensgröße feststellbar (10 bis 49 Beschäftigte: 71%; 50 bis 249 Beschäftigte: 92%; 250 und mehr Beschäftigte: 98%). Aber auch neue technische Entwicklungen finden ihren Niederschlag bei den Unternehmen: So nutzen 36% der Unternehmen soziale Netzwerke und 12% beziehen kostenpflichtige Cloud Services aus dem Internet – beides jedoch in großer Abhängigkeit von der Unternehmensgröße.

Dies zeigen die Ergebnisse einer Erhebung, die von Statistik Austria zum 14. Mal durchgeführt wurde. Rund 3.050 Unternehmen ab 10 Beschäftigten aus den Wirtschaftszweigen (ÖNACE 2008) Herstellung von Waren, Energie- und Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen, Bau, Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, Verkehr und Lagerei, Beherbergung und Gastronomie, Information und Kommunikation, Grundstücks- und Wohnungswesen, Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (ohne Veterinärwesen), Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen sowie Reparatur von Datenverarbeitungs- und Telekommunikationsgeräten haben an der Befragung teilgenommen. Die Befragung der Unternehmen wurde von März bis Juni 2014 durchgeführt. Berichtszeitraum war – wenn nicht anders angegeben – der Befragungszeitpunkt. Da alle EU-Mitgliedsländer durch eine Verordnung verpflichtet sind, Daten zum Thema IKT in Unternehmen mit Hilfe eines einheitlichen Fragenprogramms zu liefern, ist es möglich, die Ergebnisse dieser Erhebung innerhalb der EU zu vergleichen. Ergebnisse auf EU-Ebene werden für das erste Quartal 2015 erwartet. Das diesjährige Schwerpunktthema lautete „Nutzung von Cloud Services“.

76% der Unternehmen haben ihre Beschäftigten für den Dienstgebrauch mit einem tragbaren Gerät (Laptop, Tablet oder Mobiltelefon) mit mobilem Internetzugang über ein Mobilfunknetz ausgestattet, wobei dies vor allem in Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten der Fall war (98%). 93% der mittleren und 73% der kleinen Unternehmen überließen ihren Beschäftigten solche Geräte mit mobilem Internetzugang. Insgesamt waren 19% der Beschäftigten mit tragbaren Geräten, die einen mobilen Internetzugang ermöglichen, ausgestattet.

Soziale Medien werden von Unternehmen vermehrt für ihre Geschäftszwecke genutzt. Unter der Nutzung von sozialen Medien ist die aktive Teilnahme in sozialen Netzwerken, unternehmenseigenen Blogs oder Mikroblogs, die Nutzung von Anwendungen für den Austausch von Multimedia-Inhalten sowie wiki-basierten Anwendungen gemeint, ausgeschlossen ist die ausschließliche Nutzung für die Platzierung bezahlter Werbung. Während bereits 36% der Unternehmen in sozialen Netzwerken aktiv waren, war die Nutzungsrate der übrigen Dienste noch deutlich geringer. 7% der Unternehmen nutzten unternehmenseigene Blogs oder Mikroblogs, 12% Anwendungen für den Austausch von Multimedia-Inhalten sowie 8% verwendeten wiki-basierte Anwendungen für den Austausch von Wissen oder Informationen.

IT-Dienstleistungen (z.B. Netzwerke, Server, Speichersysteme oder Software), die von externen Service Providern kostenpflichtig zur Verfügung gestellt werden und deren Nutzung über Internet erfolgt, werden im Sinne dieser Erhebung als Cloud Services bezeichnet. Diese Services können einfach bedarfsgerecht angepasst und dementsprechend abgerechnet werden (z.B. Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer oder nach der verbrauchten Speicherkapazität). 12% der österreichischen Unternehmen nutzten solche Cloud Services, wobei hier die Unternehmensgröße eine Rolle spielt: 24% der großen, 17% der mittleren und 10% der kleinen Unternehmen haben sich für solche IT-Lösungen entschieden. Als häufigste genutzte Dienstleistungen wurden Speicherplätze (54% der Unternehmen, die Cloud Services nutzten) angegeben, gefolgt von E-Mail-Anwendungen (51%). 33% der Unternehmen mit Nutzung von Cloud Services nutzten Bürosoftware (z.B. Textverarbeitungs- oder Tabellenkalkulationsprogramme) in der Cloud, 31% ließen Unternehmensdatenbanken von Service Providern über Internet betreiben. Finanz- oder Buchhaltungssoftware bzw. CRM-Software wurden von je rund einem Viertel der Unternehmen in der Cloud verwendet (je 23%). 16% haben Rechenkapazität für den Betrieb eigener Software aus der Cloud bezogen.

Unter E-Commerce versteht man Ein- oder Verkäufe von Waren und Dienstleistungen über eine Website, z.B. über einen Online-Shop oder Extranet oder über EDI-basierte Systeme oder über andere Formen der elektronischen Datenübertragung, z.B. XML, EDI. Ausgenommen sind Bestellungen, die per E-Mail durchgeführt werden. Im Jahr 2013 haben 67% der Unternehmen (entspricht rund 25.000 Unternehmen) Waren oder Dienstleistungen über E-Commerce eingekauft. Nach der Unternehmensgröße betrachtet, gab es deutlich mehr große als kleine Unternehmen, die ihre Einkäufe elektronisch erledigt haben. Bei Großunternehmen betrug der Anteil der E-Commerce-Einkäufer 83%, bei mittleren 74% und bei kleinen Unternehmen 66%.

Verkäufe über E-Commerce wurden von 18% der Unternehmen realisiert. 14% der Unternehmen haben Waren oder Dienstleistungen im Wert von 10,7 Mrd. Euro über eine Website verkauft. 6% aller Unternehmen generierten Umsätze über EDI-basierte Systeme oder über andere Formen der elektronischen Datenübertragung, wobei hier ein Umsatzvolumen von 58,6 Mrd. Euro erreicht wurde.