Land- und Forstwirtschaft - Agrarstruktur, Flächen, Erträge - Bodennutzung

Anbau auf dem Ackerland 2012; Weingartengrunderhebung 2009

Anbieter: Statistik Austria
Veröffentlicht: Jan 2006 - Dez 2013
Autor: Statistik Austria
Preis: kostenlos
Studientyp: Statistik • Wirtschaftsstatistik
Branchen: Essen & Trinken • Land & Forst • Umwelt & Ökologie • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Ackerbau • Bodennutzung • Landwirtschaft • Weinbau

Bodennutzung

Anbau auf dem Ackerland 2012

Für das Jahr 2012 ergab sich - basierend auf den Angaben der EU-Förderanträge (Stand September 2012) - eine Ackerlandfläche von 1,36 Mio. ha, was 16,2% der österreichischen Staatsfläche entsprach. Den größten Anteil des Ackerlandes nahm der Getreideanbau mit 811.509 ha (59,9%) ein. Feldfutterbau wurde auf einer Fläche von 243.977 ha (18,0%) betrieben und auf Ölfrüchte entfielen 143.201 ha (10,6%). Während Hackfrüchte auf einer Fläche von 71.215 ha (5,3%) angebaut wurden, machten Körnerleguminosen mit 22.096 ha 1,6% des gesamten Ackerlandes aus. Schließlich lagen im Jahr 2012 38.655 ha oder 2,9% des Ackerlandes brach; nur 24.462 ha (1,8%) entfielen auf sonstige Ackerlandflächen bzw. wurden für den Anbau von Spezialkulturen, wie z.B. Gemüse, Blumen, Erdbeeren sowie Heil-, Duft- und Gewürzpflanzen genutzt.

Die Getreideanbaufläche 2012 nahm im Vergleich zum Vorjahr mit 811.509 ha um 4.239 ha (+0,5%) zu. Während beim Brotgetreide mit 359.910 ha eine Flächenausweitung um 6.424 ha (+1,8%) zu verzeichnen war, ging die Futtergetreidefläche um 2.185 ha (-0,5%) auf 451.599 ha zurück.

Körnerleguminosen (Eiweißpflanzen bzw. Hülsenfrüchte) wurden auf 22.096 ha kultiviert, um 626 ha (-2,8%) weniger als 2011. Bei den Hackfrüchten konnte auf einer Anbaufläche von 71.215 ha ein Plus von 1.605 ha (+2,3%) verzeichnet werden. Die Anbaufläche von Ölfrüchten ging um 5.209 ha (-3,5%) auf 143.201 ha zurück. Eine Abnahme um 801 ha (-0,3) auf 243.977 ha wurde beim Feldfutterbau ermittelt. Das Flächenausmaß der Bracheflächen reduzierte sich im Jahr 2012 um 5,3% auf 38.655 ha.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Rubrik „Weitere Informationen“ unter „Anbau auf dem Ackerland 2012“.

Methodische Hinweise

Mit dem Beitritt Österreichs zur EU wurde 1995 das Integrierte Verwaltungs- und Kontrollsystem (INVEKOS) eingeführt, in dessen Rahmen mit Hilfe des so genannten „Mehrfachantrags“  detaillierte, parzellenweise Angaben über die Anbauflächen der einzelnen Feldfrüchte durch die Agrarmarkt Austria erhoben werden. Diese Daten wurden auch für 2012 - wie schon seit 1996 - von der STATISTIK AUSTRIA übernommen und sekundärstatistisch ausgewertet. Die Ergebnisse wurden vor der Publikation einer eingehenden Prüfung unterzogen und in jenen Bereichen (überwiegend im Gemüse-, Blumen- bzw. Zierpflanzensektor), in denen im Rahmen der Förderanträge Untererfassungen vorliegen, aufgrund von Experten-/Expertinnenschätzungen entsprechend revidiert und ergänzt.

Seit 2005 erfolgt die Publizierung der Flächen nach deren tatsächlicher Lage. Frühere Auswertungen erfolgten nach dem Wirtschaftsprinzip, d.h. die Flächen wurden jenem Bundesland zugeordnet, in dem der Betriebssitz des jeweiligen Bewirtschafters lag. Dies führte in einigen Bundesländern zu Verzerrungen, wie z.B. zwischen dem Burgenland und Niederösterreich, wenn niederösterreichische Landwirte/Landwirtinnen im Burgenland Flächen bewirtschaften und diese Flächen - gemäß dem

Weingartengrunderhebung 2009

Österreich ist seit dem Beitritt zur Europäischen Union durch die Verordnung (EWG) Nr. 357/79 des Rates der Europäischen Union verpflichtet, im 10-Jahres-Rhythmus eine Weingartengrunderhebung durchzuführen. Als nationale Rechtsgrundlage zur Umsetzung der Erhebung wurde vom Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft - auf Basis des Bundesstatistikgesetzes 2000 idgF - die Verordnung BGBl II Nr. 244/2009 betreffend die Statistik über die Weingartenflächen im Jahr 2009 (Weingartengrunderhebungsverordnung 2009) erlassen. Somit wurde nach 1999 mit Stichtag 31. Juli 2009 wieder eine Weingartengrunderhebung durchgeführt.

Als Datenquelle wurden für die weinbautreibenden Bundesländer Burgenland und Wien die Landesweinbaukataster, für Niederösterreich und Steiermark die Zentrale Weindatenbank des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und erstmalig für das Bundesland Kärnten der Landesweinbaukataster herangezogen; die Daten wurden elektronisch übermittelt, plausibilisiert und ausgewertet. Die Daten der Bundesländer Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg wurden von der Statistik Austria mittels schriftlicher Befragung der Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter eingeholt.

Das Ergebnis brachte für Österreich eine bepflanzte Weingartenfläche von 45.533 ha, das sind um 2.963 ha oder 6,1% weniger als bei der letzten Weingartengrunderhebung 1999. Niederösterreich bleibt mit 27.184 ha oder 59,7% das größte weinbautreibende Bundesland Österreichs, gefolgt vom Burgenland mit 13.842 ha (30,4%), der Steiermark mit 3.867 ha (8,5%) und Wien mit 557 ha (1,2%). Die übrigen Bundesländer verzeichnen einen Flächenzuwachs von 21 ha im Jahr 1999 auf 82 ha bei der 2009 durchgeführten Erhebung.

Der Trend hin zu größeren Betrieben ist auch bei dieser Erhebung erkennbar. Trotz des Rückganges der Gesamtfläche nahm die durchschnittliche Weingartenfläche je Betrieb von 1,52 ha im Jahr 1999 auf 2,26 ha zu.

Der Flächenanteil der Weinbaugebiete im jeweiligen Bundesland zeigt, dass das Weinbaugebiet Neusiedlersee (Burgenland) mit 7.649 ha oder 55,3% voranliegt, gefolgt vom Weinbaugebiet Weinviertel (Niederösterreich) mit 13.384 ha (49,2%) und dem Weinbaugebiet Südsteiermark (Steiermark) mit 2.066 ha (53,4%).

Als Ursache für den Rückgang der Weinflächen können unter anderem Rodungen und Flächenstilllegungen aufgrund der EU-Rodungsaktion, Betriebsauflassungen sowie Unwetter und Frostschäden angesehen werden.

Der langjährige Trend von Weißwein hin zu Rotwein zeigt sich auch bei dieser Erhebung deutlich bestätigt. Während die Weißweinfläche im Vergleich zu 1999 um 17,5% auf 29.820 ha abnahm, stieg im Gegenzug die Rotweinfläche um 27,2% auf 15.713 ha an.

Hinsichtlich der Rebsortenverteilung steht nach wie vor der Grüne Veltliner mit 13.519 ha oder einem Anteil von 45,3% an der Weißweinfläche unangefochten an der Spitze der österreichischen Rebsorten. An die zweite Stelle reiht sich die Rotweinsorte Zweigelt mit 6.412 ha oder 40,8% der Rotweinfläche. Mit einem Plus von 47,4% kann der Zweigelt auch den größten Flächenzuwachs innerhalb der Rebsorten verbuchen.

Betrachtet man die Rebsortenverteilung in den einzelnen Bundesländern so liegt beim Weißwein im Burgenland (1.473 ha), Niederösterreich (11.886 ha) und Wien (147 ha) der Grüne Veltliner deutlich voran, hingegen in der Steiermark der Welschriesling (658 ha) und in den übrigen Bundesländern der Chardonnay (17 ha). Bei den Rotweinsorten dominiert die Sorte Zweigelt in den Bundesländern Niederösterreich (3.335 ha), Steiermark (377 ha) und Wien (44 ha), während im Burgenland und den übrigen Bundesländern die Sorten Blaufränkisch (3.053 ha) und Blauer Burgunder (8 ha) die Liste anführen.

Vergleicht man das Alter der Rebstöcke so verzeichnet die Altersklasse 20 Jahre und älter mit 53,3% den größten Anteil an der bepflanzten Fläche, während die Altersklassen 3 bis 9 Jahre und 10 bis 19 Jahre mit jeweils rd. 20% fast gleichauf liegen. Die Altersklasse unter 3 Jahre beträgt 4,1%. Hierbei handelt es sich um Neuauspflanzungen - also noch nicht ertragsfähigen Flächen - die mit 1.846 ha einen nicht unwesentlichen Anteil an der bepflanzten Fläche einnehmen.