Nachhaltigkeit in Österreich - Wünsche, Interessen und Informationsbedarf von Konsumenten und Unternehmen

Die Österreicher fordern bei Nachhaltigkeit mehr Zusammenarbeit von Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Die Studie von meinungsraum.at im Auftrag des Zentrums für Nachhaltigkeit zeigt Erwartungen, Informationsbedarf und Bedeutung von Nachhaltigkeit.

Anbieter: meinungsraum.at
Veröffentlicht: Nov 2017
Auftraggeber: Zentrum für Nachhaltigkeit
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Umwelt & Ökologie • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Gesunde Lebensmittel • Nachhaltigkeit • Soziale Gerechtigkeit • Umweltschutz

Nachhaltigkeit: Nur acht Prozent fühlen sich gut informiert

Die Studie zeigt, dass die Österreicherinnen und Österreicher zu wenig über Nachhaltigkeit wissen. Nur acht Prozent der Studienteilnehmer/innen gaben an, sich sehr gut informiert zu fühlen, 53 Prozent hingegen fühlen sich zu wenig informiert. Hier gibt es für die Wirtschaft viel Aufholbedarf in der Kommunikation. 39 Prozent der interviewten Personen mit Führungsverantwortung gaben an, dass in ihren Unternehmen die Kommunikation zum Thema Nachhaltigkeit über persönliche Gespräche läuft. 28 Prozent gaben an, über die Website zu kommunizieren. Die wichtigsten Dialogpartner dabei sind die Kund/innen und Mitarbeiter/innen. 

Nachhaltigkeit macht Unternehmen nachweislich erfolgreicher
86 Prozent der Interviewpartner/innen sind der Meinung, dass nachhaltige Unternehmensführung und Personalentwicklung Firmen erfolgreicher macht – wenn nicht direkt, dann indirekt. Mehr als zwei Drittel der interviewten Personen finden, dass die Wahrnehmung von Kunden- und Mitarbeiterbedürfnissen wichtig für den dauerhaften Erfolg ist. Jeder Zweite gibt an, sich bei Kaufentscheidungen und bei Sympathieempfinden von den Nachhaltigkeits-Aktivitäten eines Unternehmens beeinflussen zu lassen.

Handlungsauftrag an Politik und Zivilgesellschaft: 82 Prozent wünschen sich Zusammenarbeit

In einem Punkt waren sich die Befragten besonders einig: Nachhaltigkeit findet in Wirtschaft, Aus- und Fortbildung und vor allem in der Politik zu wenig Beachtung. 79 Prozent befürworten öffentliche Unterstützung für Nachhaltigkeit, 43 Prozent sprechen sich sogar für mehr Unterstützung als bisher aus. 82 Prozent der Interviewten wünschen sich eine breite Zusammenarbeit von öffentlichen Einrichtungen, Politik und Expertinnen und Experten über alle Disziplinen hinweg. Diese Aufgabe wird das nun gegründete „Zentrum für Nachhaltigkeit“ übernehmen. Ruth Williams, die den Fachbereich „Civil Society & Cooperations“ leitet, erklärt: „Von gut geplanten und durchgeführten Kooperationen können Wirtschaftsvertreter und NGOs gleichermaßen profitieren und dabei voneinander lernen. Das ZFN begleitet die Zusammenarbeit und steht beratend zur Seite.“

Inhalte der Studie

Studiensteckbrief

Die Studie „Nachhaltigkeit in Österreich – Erwartungen, Informationsbedarf und Bedeutung für Bevölkerung, Wirtschaft und Politik“ wurde vom österreichischen „Zentrum für Nachhaltigkeit“ in Auftrag gegeben. Sie basiert auf repräsentativen Online-Interviews, die zwischen 23. Mai 2016 und 30. Mai 2016 von meinungsraum.at durchgeführt wurden. Es wurden über 1.000 Österreicher/innen – davon 350 mit Führungsverantwortung – zum Thema „Nachhaltigkeit in Unternehmen“ befragt. Die wissenschaftliche Detailaufarbeitung der Ergebnisse erfolgt im Rahmen einer Master Thesis an der Donau-Universität Krems.