Ökonomische Effekte von Asylberechtigten in Österreich

In der Öffentlichkeit kursieren viele Zahlen zum Thema Migration. Nun liegen erstmals verlässliche Daten zu den ökonomischen Effekten von Asylberechtigten vor. Wie ist ihre Lage auf dem Arbeitsmarkt? Was leisten sie für die Volkswirtschaft? Welche Probleme gibt es und was muss in Zukunft besser laufen?

Anbieter: Johanneum Research
Veröffentlicht: Feb 2017
Auftraggeber: Caritas, Österreichisches Rotes Kreuz
Autor: Franz Prettenthaler, Dominik Janisch, Karolin Gstinig, Michael Kernitzkyi, Eric Kirschner, Veronika Kulmer, Andreas Niederl, Claudia Winkler
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktanalyse • Statistik • Wirtschaftsstatistik
Branchen: Arbeitswelt • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Arbeitsmarkt • Asylberechtigte • Flüchtlinge • Integration • Migration

Der im Herbst des Jahres 2015 einsetzende und in bestimmten Regionen bis heute andauernde Flüchtlingsbeziehungsweise Migrationsstrom ist eine europaweite aber auch globale Herausforderung. Die öffentliche Hand ist aufgefordert für eine menschenwürdige Unterkunft von AsylwerberInnen zu sorgen, Asylverfahren durchzuführen und in weiterer Folge die Rahmenbedingungen für eine positive Integration zu schaffen. Diese Herausforderung wird begleitet durch eine intensive öffentliche politische Diskussion. Im Mittelpunkt steht neben dem sozialen oft auch der finanzielle Aspekt, in welchem Ausmaß AsylwerberInnen die öffentlichen Haushalte belasten und in weiterer Folge die Frage, welche Effekte sich daraus auf gesamtwirtschaftlicher Ebene und im Speziellen auf den Arbeitsmarkt ergeben. Zentrales Erkenntnisziel dieser Untersuchung ist es, eine sachliche Grundlage zur ökonomischen Wirkung von Asylberechtigten1 in Österreich zu erstellen, indem mithilfe der (anonymisierten) Versicherungsdaten der Arbeitsmarktdatenbank (AMDB) die Erwerbskarrieren der Asylberechtigten nachgezeichnet und einer ökonomischen Bewertung zugeführt werden. Auf diese Weise lassen sich die Wirkungen auf Beschäftigung, Einkommen, Wertschöpfung, Transfers und Steueraufkommen in Österreich über einen Zeitraum von 10 Jahren hinweg modellieren und analysieren.

Es standen folgende zwei Forschungsfragen im Zentrum der Untersuchung:

  1. Wie hoch ist im Sinne einer Kosten-/Nutzenanalyse mit Fokus auf den Arbeitsmarkt der Nettoeffekt von Asylberechtigten nach 3, 5 und 10 Jahren?
  2. Wie hoch ist im Sinne einer makroökonomischen Analyse der volkswirtschaftliche Gesamteffekt von Asylberechtigten inklusive Steuermittelrückflüssen in die öffentlichen Haushalte?

Entwicklung der Arbeitsmarkt-Status-Zeiten in % der Asylberechtigten über die Zeit nach dem Geschlecht

Im Detail zeigt die Abbildung die Entwicklung der Arbeitsmarkt‐Status‐Zeiten als Summe der Versicherungstage der Asylberechtigten in Prozent über die Zeit getrennt nach Geschlechtern. In dieser Betrachtung werden klare geschlechterspezifische Unterschiede deutlich. Frauen weisen eine deutlich geringere Erwerbsbeteiligung als Männer auf. Diese steigt zwar sukzessive über den Betrachtungszeitraum, doch liegt diese 10 Jahre nach der Asylberechtigung mit rund 34 % noch immer deutlich unter der Erwerbsbeteiligung von Frauen in Gesamtösterreich mit rund 44 %. Überproportional hoch sind hingegen Arbeitslosigkeit und Schulungsteilnahme ausgeprägt. Der Anteil an Versicherungstagen über die keine Daten zu Verfügung stehen oder Versicherungslücken darstellen ist im Vergleich zu den Männern klar geringer.

 Im Detail zeigt die Abbildung die Entwicklung der Arbeitsmarkt‐Status‐Zeiten als Summe der Versicherungstage der Asylberechtigten in Prozent über die Zeit getrennt nach Geschlechtern. In dieser Betrachtung werden klare geschlechterspezifische Unterschiede deutlich. Frauen weisen eine deutlich geringere Erwerbsbeteiligung als Männer auf. Diese steigt zwar sukzessive über den Betrachtungszeitraum, doch liegt diese 10 Jahre nach der Asylberechtigung mit rund 34 % noch immer deutlich unter der Erwerbsbeteiligung von Frauen in Gesamtösterreich mit rund 44 %. Überproportional hoch sind hingegen Arbeitslosigkeit und Schulungsteilnahme ausgeprägt. Der Anteil an Versicherungstagen über die keine Daten zu Verfügung stehen oder Versicherungslücken darstellen ist im Vergleich zu den Männern klar geringer.

Inhalte der Studie

1 KURZ GEFASST
2 PROJEKTZIELE UND STUDIENDESIGN
2.1 Zentrales Erkenntnisziel 
2.2 Operative Umsetzung/Arbeitspakete
3 AUSGANGSLAGE UND REZENTE LITERATUR
3.1 Asylberechtigte in Österreich: Ein erster Befund zu den Kosten
3.2 Ein erster Befund zu möglichen Implikationen für den Arbeitsmarkt
4 ABBILDUNG DER ASYLBERECHTIGTEN IM RAHMEN DER ARBEITSMARKTDATENBANK (AMDB)
4.1 Deskriptive Analyse der Grundgesamtheit
5 VERHALTEN DER ASYLBERECHTIGTEN AM ARBEITSMARKT
6 BEWERTUNG DER ARBEITSMARKTRELEVANTEN ZAHLUNGSSTRÖME 
7 MAKROÖKONOMISCHE BEWERTUNG DER ARBEITSMARKTRELEVANTEN ZAHLUNGSSTRÖME 
7.1 Inputvektor zur Bewertung der makroökonomischen Effekte
7.2 Ergebnisse der makroökonomischen Bewertung 
8 SCHLUSSFOLGERUNGEN UND HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN
9 LITERATURVERZEICHNIS 
10 ANHANG
10.1 Einkommen, Abgaben und Transfers nach Subgruppen 
10.1.1 Einkommen, Abgaben und Transfers der Frauen
10.1.2 Einkommen, Abgaben und Transfers der Männer
10.1.3 Einkommen, Abgaben und Transfers der 18-41 Jährigen