Produktion und Bauwesen - Konjunkturdaten - Auftragseingangsindex

Auftragseingänge sind die Produktion und der Umsatz von morgen, sie bestimmen das Wachstum auf dem Markt und überwachen Trends in Wirtschaftsbereichen, die Material liefern oder Produkte von Unternehmen als Input für weitere Verarbeitungsprozesse einsetzen. Investoren bekommen durch sie wertvolle Erkenntnisse über die erfassten Industriezweige und Unternehmen können ihren relativen Erfolg bei der Beschaffung von Neuaufträgen verfolgen. In die Berechnung des Auftragseingangsindex geht die Gesamtsumme der im Referenzmonat von den Betrieben akzeptierten Neuaufträge von in- oder/und ausländischen Auftraggebern gemäß Auftragsbestätigung (exklusive Umsatzsteuer) ein. Nachträgliche Auftragsstornierungen werden nicht abgezogen. Nicht berücksichtigt werden weiters Aufträge für die Lieferung von Handelswaren sowie unternehmensinterne Aufträge.

Anbieter: Statistik Austria
Veröffentlicht: Jan 2014
Autor: Statistik Austria
Preis: kostenlos
Studientyp: Statistik • Statistik Tabellen
Branchen: Bau & Wohnen • Branchenübergreifend • Produktion • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Bauwesen • Produktion • Umsatz • Umsatzindex

Auftragseingangsindex

Ab Jänner 2013: Neue Basis 2010

Der Auftragseingangsindex im Bereich Herstellung von Waren (ÖNACE C) auf der Basis 2010 erreichte im Jahresdurchschnitt 2012 107,2 Punkte und sank damit gegenüber dem Jahr 2011 um 0,7%.  
Betrachtet man den Index (ÖNACE C+F) aufgeteilt nach Aufträgen für den In- bzw. Auslandsmarkt ergibt sich folgendes Ergebnis: im Inlandsmarkt verzeichnete der Index im Jahresdurchschnitt 2012 110,1 Punkte und stieg damit um 3,8% gegenüber dem Vorjahr. Der Auftragseingangsindex für den Auslandsmarkt verzeichnete im Jahresdurchschnitt 2012 107,1 Punkte und fiel gegenüber dem Vorjahr um 1,1%. Der Auftragseingangsindex (ÖNACE C+F) für die Eurozone wies im Jahresdurchschnitt 2012 103,4 Punkte aus, das entspricht einen Rückgang von 4,4% gegenüber dem Vorjahr. Der Auftragseingangsindex für die Nicht-Eurozone (ÖNACE C+F) erreichte im Jahresdurchschnitt 2012 113,3 Punkte, das entspricht einem Anstieg von 4,5% gegenüber dem Vorjahr.

Mit Jänner 2013 wurde der Auftragseingangsindex auf eine neue Basis 2010 gestellt, die alte Basis 2005 wird bis zum Berichtsmonat Dezember 2012 parallel weiter publiziert. Die Berechnungsmethode blieb für den Auftragseingangsindex mit der Basisumstellung 2010 weitgehend unverändert. Nähere Informationen zur Methodik bzw. zur Basisumstellung können Sie unter dem Punkt „mehr“ finden bzw. ab Juli 2013 den geplanten Artikel in den Statistischen Nachrichten 07/2013 (PDF, 625KB) entnehmen.

Aktuelle Detailergebnisse finden Sie in den nachstehenden Tabellen.

Daten über Auftragseingänge können dazu genutzt werden, die zukünftige Entwicklung der Nachfrage und der Produktionsmöglichkeiten zu bewerten. Die Auftragseingangsindizes (Inlands-, Auslands- sowie Gesamtmarkt) dienen daher als Frühindikatoren zur Einschätzung bzw. Prognose zukünftiger Produktions- und Umsatzentwicklungen. Den europäischen Vorgaben folgend wird die Berechnung nur für bestimmte auftragsorientierte Wirtschaftszweige (ÖNACE 2-Steller) durchgeführt.

Ergebnisse und ihre Veröffentlichung

Der EU-harmonisierte nationale Auftragseingangsindex (derzeit Basis 2010) für den Produzierenden Bereich wird auf Ebene der Abteilungen und Abschnitte C und F der ÖNACE 2008 sowie für 5 Hauptgruppen (Zusammenfassung von Wirtschaftszweigen, die überwiegend Vorleistungsgüter, Energie, Investitionsgüter, Gebrauchsgüter oder Verbrauchsgüter produzieren) errechnet. Bis zum Berichtsmonat 12/2008 werden die Indexwerte auch noch nach der alten ÖNACE 2003 zur Verfügung gestellt. Ab Jänner 2009 liegen die Indexwerte EU-konform nur mehr nach der ÖNACE 2008 vor.

Zusätzlich werden die Auftragseingangsindizes nach Auftragseingängen für den Inlands- und Auslandsmarkt und seit der Basis 2010 weiters nach ihrer Herkunft aus der Eurozone bzw. Nicht-Eurozone sowie für den Bereich Bau nach Hoch- und Tiefbau untergliedert berechnet und veröffentlicht. Erste vorläufige Ergebnisse werden 55 Tage nach Ablauf der Berichtsperiode veröffentlicht, revidierte Werte nach 85 Tagen. Die genauen Zeitpunkte können dem Veröffentlichungskalender entnommen werden. Die aktuellen Werte werden monatlich auch in den Statistischen Übersichten, in STATcube, dem Statistischen Tabellensystem STATAS, sowie im Wirtschaftsbarometer Austria der Wirtschaftskammer Österreich und auf der Website von Eurostat publiziert.

Definition

Auftragseingänge sind die Produktion und der Umsatz von morgen, sie bestimmen das Wachstum auf dem Markt und überwachen Trends in Wirtschaftsbereichen, die Material liefern oder Produkte von Unternehmen als Input für weitere Verarbeitungsprozesse einsetzen. Investoren bekommen durch sie wertvolle Erkenntnisse über die erfassten Industriezweige und Unternehmen können ihren relativen Erfolg bei der Beschaffung von Neuaufträgen verfolgen. In die Berechnung des Auftragseingangsindex geht die Gesamtsumme der im Referenzmonat von den Betrieben akzeptierten Neuaufträge von in- oder/und ausländischen Auftraggebern gemäß Auftragsbestätigung (exklusive Umsatzsteuer) ein. Nachträgliche Auftragsstornierungen werden nicht abgezogen. Nicht berücksichtigt werden weiters Aufträge für die Lieferung von Handelswaren sowie unternehmensinterne Aufträge.

Die Begriffe "Eurozone" bzw. "Nicht-Eurozone" umfassen folgende Länder: Eurozone: EU-Staaten der Eurozone (ohne Österreich), darunter fallen Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern; Nicht-Eurozone: beinhaltet alle EU-Staaten die nicht in der Eurozone sind sowie alle Drittstaaten.

Umfang und Repräsentativität

Die Datengrundlage für den Auftragseingangsindex bilden die seit Jänner 1996 in monatlichen Abständen durchgeführten Konjunkturerhebungen im Produzierenden Bereich (KJE). Grundsätzlich fließen die Daten aller Meldeeinheiten der Konjunkturstatistik in die Berechnung der Indizes ein, sodass durch den Umfang der Konjunkturerhebungen die Repräsentativität der berechneten Indizes vordeterminiert ist. Mittels KJE werden nach dem Prinzip einer Konzentrationsstichprobe ausschließlich Betriebe bzw. Unternehmen des Produzierenden Bereiches (ÖNACE Abschnitte B-F) befragt, die an einem Stichtag des Vorjahres eine Mindestzahl von Beschäftigten aufweisen bzw. seit dem Berichtsjahr 2008 eine bestimmte Umsatzschwelle überschreiten (sofern bestimmte Repräsentanzkriterien mit der Beschäftigtenschwelle in einem Wirtschafszweig alleine nicht erfüllt werden können). Allerdings wurden ab der Basis 2000 für ÖNACE-Abteilungen mit schwankenden Beschäftigtengrenzen bzw. ab dem Berichtsjahr 2008 mit zum Teil schwankenden Umsatzgrenzen zum Zweck stabiler Beobachtungsmassen einheitliche und gleich bleibende Meldegrenzen für die Indexberechnung und dessen homogenen Verlauf festgelegt bzw. falls erforderlich entsprechende Basiskorrekturen vorgenommen.

Die Berechnung des Auftragseingangsindex umfasst den europäischen Vorgaben folgend nur bestimmte auftragsorientierte Wirtschaftszweige des Produzierenden Bereiches (Abschnitte C-Herstellung von Waren und F-Bauwesen der ÖNACE 2008). Dies sind gemäß der ÖNACE 2008 die Abteilungen 13 (Herstellung von Textilien), 14 (Herstellung von Bekleidung), 17 (Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus), 20 (Herstellung von chemischen Erzeugnissen), 21 (Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen), 24 (Metallerzeugung und –bearbeitung), 25 (Herstellung von Metallerzeugnissen), 26 (Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen), 27 (Herstellung von elektrischen Ausrüstungen), 28 (Maschinenbau), 29 (Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen), 30 (Sonstiger Fahrzeugbau), 41 (Hochbau), 42 (Tiefbau) und 43 (Vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallationen und sonstiges Ausbaugewerbe).

Erfassungsbereich neu, Implementierung der ÖNACE 2008

Durch die grundlegenden Revisionen der wirtschaftsstatistischen Klassifikationen im Rahmen der „Operation 2007“ und die Novellierung der nationalen Konjunkturstatistik-Verordnung ergaben sich für die Konjunkturerhebungen im Produzierenden Bereich ab dem Berichtsjahr 2008 einige erhebliche Änderungen, die auch bei der Berechnung der Auftragseingangsindizes entsprechend methodisch berücksichtigt werden mussten, wie z.B. die Umstellung der ÖNACE 2003 auf ÖNACE 2008 mit Hilfe von Konversionsfaktoren (PDF, 205KB), Neuabgrenzung der Erfassungsbereiche bzw. Berücksichtigung von neuen Meldeschwellen ab Berichtsmonat Jänner 2008. Nähere Details wurden in den Statistischen Nachrichten 07/2009 (PDF, 546KB) veröffentlicht.

Für den Zeitraum von 1996 bis 2004 wurden die auf der Basis 1995 bzw. 2000 vorliegenden Indizes auf die neuen Klassifikation (ÖNACE 2008) für sämtliche Gliederungsstufen umgerechnet und auf das Jahr 2005 = 100 umbasiert. Ab Berichtsmonat Jänner 2005 wurde eine Neuberechnung der Indizes vorgenommen.

Berechnung

Die Berechnung folgt dem Laspeyres Indexkonzept. Zur Durchführung der Berechnung werden Messzahlen nach Gruppen, Abteilungen und Abschnitten der ÖNACE sowie Verwendungskategorien gebildet, indem das jeweils aktuelle Monatsergebnis durch den monatlichen Durchschnitt des Basisjahres (derzeit 2010) dividiert wird.

Gemäß der EU-Verordnung über Konjunkturstatistiken sind alle 5 Jahre – d.h. in den auf 0 und 5 endenden Jahren –  die in der Verordnung vorgesehenen Konjunkturindikatoren auf eine neue Basis zu stellen. Deshalb erfolgte zuletzt im Jänner 2013 eine Basisumstellung auf die neue Basis 2010.

Weitere methodische Erläuterungen