Produktion und Bauwesen - Leistungs- und Strukturdaten

Die Leistungs- und Strukturstatistik erlaubt Aussagen über die Struktur, Tätigkeit, Beschäftigung, Investitionstätigkeit und Leistung der Unternehmen auf nationaler und regionaler Ebene in der Gliederung nach Wirtschaftsbereichen entsprechend der ÖNACE 2008. Wichtige Basisdaten zur Berechnung des Bruttoinlandsproduktes im Rahmen der Volkswirtschaftlichen und Regionalen Gesamtrechnung, für Input-Output-Tabellen sowie für Wirtschaftsprognosen werden zur Verfügung gestellt.

Anbieter: Statistik Austria
Veröffentlicht: Jan 2014
Autor: Statistik Austria
Preis: kostenlos
Studientyp: Statistik • Statistik Tabellen
Branchen: Bau & Wohnen • Branchenübergreifend • Produktion • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Arbeit • Arbeitsvolumen • baukosten • baupreis • baupreisindex

Leistungs- und Strukturdaten

Die 311.073 Unternehmen der Produktions- und Dienstleistungsbereiche (ohne „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung“, „Erziehung und Unterricht", „Gesundheits- und Sozialwesen“, „Kunst, Unterhaltung und Erholung“ sowie „Erbringung von sonstigen Dienstleistungen (ausgenommen S95)“) erzielten im Berichtsjahr 2011 mit 2.739.730 Beschäftigten Umsatzerlöse in der Höhe von 694,6 Mrd. Euro. Daraus ergaben sich ein Produktionswert von 439,9 Mrd. Euro und eine Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten von 179,9 Mrd. Euro. Der Personalaufwand für die 2.464.474 unselbständig Beschäftigten betrug 104,6 Mrd. Euro. Das Investitionsvolumen erreichte 36,4 Mrd. Euro.

Die Leistungs- und Strukturstatistik erlaubt Aussagen über die Struktur, Tätigkeit, Beschäftigung, Investitionstätigkeit und Leistung der Unternehmen auf nationaler und regionaler Ebene in der Gliederung nach Wirtschaftsbereichen entsprechend der ÖNACE 2008. Wichtige Basisdaten zur Berechnung des Bruttoinlandsproduktes im Rahmen der Volkswirtschaftlichen und Regionalen Gesamtrechnung, für Input-Output-Tabellen sowie für Wirtschaftsprognosen werden zur Verfügung gestellt.

Der Vergleich mit den Vorjahresergebnissen zeigt, dass die Produktions- und Dienstleistungsunternehmen im Jahr 2011 sowohl bei der Zahl der Unternehmen (+0,8%), den Umsatzerlösen (+9,3%) als auch bei den Bruttoinvestitionen (+1,5%) Zuwächse erzielten. Die höchsten Steigerungsraten bei den Umsatzerlösen im Vergleich zu 2010 wurden im „Bergbau“ (+14,1%), „Energieversorgung“ (+12,7%), „Herstellung von Waren“ (+12,5%) sowie „Handel“ (+10,9%) gemessen. Nur der Bereich „Reparatur von Gebrauchsgütern“  (-13,7%), welcher aber von geringer wirtschaftlicher Bedeutung ist, musste Umsatzrückgänge hinnehmen.

Beim Vergleich des Produzierenden Bereiches mit dem Dienstleistungsbereich (siehe Grafik „Produzierender Bereich und Dienstleistungen (einschl. Handel) 2011 im Vergleich“) zeigte sich, dass etwa vier Fünftel (80,4%) der Unternehmen in den Dienstleistungsbranchen tätig waren, während sich bei den Beschäftigten ein Anteil von 65,7% ergab. Gemessen an der Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten entfielen 39,6% auf den Produzierenden Bereich und 60,4% auf den Dienstleistungsbereich. In den Dienstleistungsbereichen wurden beinahe drei Viertel (73,1%) der gesamten Investitionen getätigt. Dieses Übergewicht bei den Investitionen war u.a. auf die hohen Investitionstätigkeiten in den Abteilungen „Grundstücks- und Wohnungswesen“, „Vermietung von beweglichen Sachen“  sowie „Dienstleistungen für den Verkehr“ zurückzuführen. In diesen Bereichen wurden mit 16,0 Mrd. Euro mehr als 40% der gesamten Bruttoinvestitionen getätigt.

Im Bereich Dienstleistungen (ohne Handel) war mehr als die Hälfte aller Unternehmen (56,3%) tätig. Der Anteil an den Beschäftigten betrug 42,8% und an der Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten 43,1%. Auf den Sachgüterbereich und den Bau entfielen zwar die geringsten Anteile an den Unternehmen (9,5% bzw. 10,1%), gemessen am Produktionswert wies der Sachgüterbereich mit 46,3% im Vergleich zum Bau (9,2%) jedoch einen hohen Anteil auf. Nahezu ein Viertel der Unternehmen (24,0%) waren im Handel tätig. Diese konnten mit 23,0% der Beschäftigten den höchsten Anteil an den Umsatzerlösen (34,6%) erzielen, gefolgt vom Sachgüterbereich (30,7%) und dem Bereich Dienstleistungen (28,8%).

Die Ergebnisse nach Beschäftigtengrößenklassen spiegeln die überwiegend kleinbetriebliche Struktur der österreichischen Wirtschaft wider. Für das Berichtsjahr 2011 zeigte sich, dass 271.500 Unternehmen (87,3%) mit weniger als zehn Beschäftigten tätig waren. Die Unternehmen in dieser Größenklasse erzielten aber nur 16,7% der gesamten Umsatzerlöse und 17,5% der Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten. 1.091 Unternehmen (0,4%) wiesen hingegen 250 und mehr Beschäftigte auf. In Unternehmen dieser Größenordnung waren jedoch ein Drittel (33,2%) aller Beschäftigten tätig. Der Anteil dieser Unternehmen betrug an den Umsatzerlösen 36,6%, an der Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten 41,5% und an den Investitionen 40,1%. Bei der Betrachtung der „Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten 2011 nach Wirtschaftsbereichen und Beschäftigtengrößenklassen“ (siehe Grafik) zeigt sich, dass bei Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten der größte Wertschöpfungsanteil im Dienstleistungsbereich (59,5%) erbracht wurde, hingegen entfällt bei Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten ein großer Anteil an der Wertschöpfung in den Sachgüterbereich (45,0%).

Neben den Ergebnissen auf Unternehmensebene sind Betriebsergebnisse für Gesamtösterreich und getrennt nach Bundesländern verfügbar. Die 312.023 Betriebe der Produktions- und Dienstleistungsunternehmen erwirtschafteten in Gesamtösterreich Betriebserlöse von 697,6 Mrd. Euro. Im Rahmen der Leistungs- und Strukturstatistik 2011 wurden auch die Beschäftigten im Jahresdurchschnitt, die Bruttolöhne und -gehälter sowie die Bruttoinvestitionen in Sachanlagen auf Arbeitsstättenebene erhoben, wobei hier 380.946 Arbeitsstätten erfasst wurden.

Hinweis:

Die Verordnung (EG) Nr. 295/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. März 2008 über die strukturelle Unternehmensstatistik (Neufassung) regelt seit dem Berichtsjahr 2008 u.a. die Erstellung struktureller Unternehmensstatistiken auf europäischer Ebene nach der neuen Klassifikation für wirtschaftliche Tätigkeiten NACE Rev. 2.

Die EU-Verordnung über die strukturelle Unternehmensstatistik ist auch die Grundlage für die Sammlung von Informationen über alle marktwirtschaftlichen Tätigkeiten im Rahmen der jährlichen Leistungs- und Strukturstatistik für die Abschnitte B bis N sowie die Abteilung 95 der ÖNACE 2008 ab dem Berichtsjahr 2008.

Ein Vergleich der Daten, die in den Berichtsjahren von 2003 bis 2007 nach der ÖNACE 2003 veröffentlicht wurden, ist mit Einführung der ÖNACE 2008 nur mehr bedingt möglich, da sich der Erfassungsbereich erweitert hat bzw. sich die Wirtschaftsbereiche verschoben haben. Gleichzeitig mit der Umstellung wurden auch geringfügige methodische und konzeptionelle Adaptierungen in der Leistungs- und Strukturstatistik vorgenommen. Weitere Informationen zu den Änderungen sowie eine Konversionsmatrix, welche mittels Konversionskoeffizienten eine Umrechnung der Ergebnisse nach der ÖNACE 2008 auf die ÖNACE 2003 für die wichtigsten Hauptmerkmale der Leistungs- und Strukturstatistik ermöglicht, ist ebenfalls auf der Homepage veröffentlicht.

Bereichsspezifische Ergebnisse und weitere methodische Hintergrundinformation zur Leistungs- und Strukturstatistik 2011 finden Sie unter Detailergebnisse "Produktion, Bauwesen" und "Handel, Dienstleistungen".