Rache oder Versöhnung? Einstellung der WienerInnen zur Konfliktlösung 2018

Wenn es darum geht zu verzeihen ist die Entschuldigung für 75% das erste Mittel, knapp 50% sehen Sühne oder Strafe als angemessen und rund 60% wollen einfach verstehen, wie es zu der Situation kam. Die Studie von meinungsraum.at im Auftrag von Radio Wien untersucht die Einstellungen der WienerInnen zur Konfliktlösung.

Anbieter: meinungsraum.at
Veröffentlicht: Mär 2018
Auftraggeber: Radio Wien
Autor: Herbert Kling
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Konfliktbereitschaft • Konfliktlösung • Rache • Ungerechtigkeit

 Die Studie beantwortet die Fragen...

  • Zu welcher Reaktion tendieren Sie, wenn Ihnen Unrecht geschieht.
  • Wenn Ihnen in der Vergangenheit Unrecht geschehen ist: wie haben Sie sich dafür gerächt?
  • Wie sehr könnten Sie folgende gegen Sie gerichtete Taten zu Rache verleiten?
  • Wie stehen Sie zu den folgenden Aussagen bezüglich Rache?
  • Wie sehr helfen Ihnen die folgenden Faktoren dabei, jemandem etwas zu verzeihen? 
  • Hat Sie selbst schon einmal ein Racheakt getroffen? 

Reaktion auf Ungerechtigkeit:

Wie sieht nun die Rache aus? Auge um Auge ist für knapp 40% eine Option der Rache, 80% rächen sich mit Missachtung und Verachtung

Die Ergebnisse im Überblick

  • Wenn die Befragten Unrecht erfahren, geht die Haupttendenz in eine versöhnliche Richtung, Lediglich ein Viertel greift zu Rache
  • Dem Gegenüber stehen aber fast 30%, die bereits Opfer eines Racheaktes wurden
  • Auffallend: Frauen setzen deutlich weniger auf Rache als Männer
  • Wie sieht nun die Rache aus? Auge um Auge ist für knapp 40% eine Option der Rache, 80% rächen sich mit Missachtung und Verachtung
  • Physische Rache verüben 20% indem sie körperlich angreifen bzw. 11% in dem sie den Besitz des anderen schädigen o Das Vergehen, dass die meisten Wienerinnen und Wiener rächen würden, ist „üble Nachrede/Mobbing“, gefolgt von Geheimnispreisgabe
  • So sehr die Zahlen zeigen, dass die Wienerinnen und Wiener Rache nicht abgeneigt sind, sehen doch 75%, dass Rache eine NegativSpirale in Gang setzt und Vergeben die bessere Wahl ist: Nur 14% meinen, Vergeben wäre ein Zeichen von Schwäche.
  • Die Hälfte meint, dass allein die Planung von Rache-Aktionen helfen kann, Ungerechtigkeiten zu bewältigen
  • Wenn es darum geht zu verzeihen ist die Entschuldigung für 75% das erste Mittel, knapp 50% sehen Sühne oder Strafe als angemessen und rund 60% wollen einfach verstehen, wie es zu der Situation kam.

Studiensteckbrief

  • Auftraggeber: Radio Wien
  • Thematik: Rache
  • Zielgruppe: Wien und Speckgürtel im Alter von 14-65 Jahren, repräsentativ nach Geschlecht, Alter, Schulbildung und Bundesland
  • Stichprobenmethode: Panel-Umfrage anhand des meinungsraum.at online-Panel (dzt. rund 30.000 PanelistInnen in ganz Österreich)
  • Nettostichprobe: 300 Interviews
  • Interviewdauer: ca. 3 Minuten
  • Feldzeit: 22.02.2018 – 26.02.2018