Radio Wien „Politik und Demokratie“

Die von der Partei vertretene Ideologie und Weltanschauung spielt für die WienerInnen die größte Rolle – 30% geben das an – bei der Entscheidung für eine politische Partei. Frauen (38%) ist diese Thematik wichtiger wie Männern (21%). Fast gleich wichtig (28%) ist die Problemlösungskompetenz , die man sich von der Partei erwartet. 11% wollen mit ihrer Wahl ihren Protest gegen die aktuelle Politik deutlich machen. 9% wählen die Partei von der sie sich die größten wirtschaftlichen und finanziellen Vorteile erhoffen, 12% nehmen ihr Wahlrecht nur selten oder nie wahr.

Anbieter: meinungsraum.at
Veröffentlicht: Feb 2013
Auftraggeber: Radio Wien
Autor: Roland Führer
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Marketing & Medien • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Koalition • Wahl • partein
  • Die von der Partei vertretene Ideologie und Weltanschauung spielt für die WienerInnen die größte Rolle – 30% geben das an – bei der Entscheidung für eine politische Partei. Frauen (38%) ist diese Thematik wichtiger wie Männern (21%). Fast gleich wichtig (28%) ist die Problemlösungskompetenz , die man sich von der Partei erwartet. 11% wollen mit ihrer Wahl ihren Protest gegen die aktuelle Politik deutlich machen. 9% wählen die Partei von der sie sich die größten wirtschaftlichen und finanziellen Vorteile erhoffen, 12% nehmen ihr Wahlrecht nur selten oder nie wahr.
  • 4 von 10 WienerInnen informieren sich vor einer Wahl, Volksabstimmung oder Volksbefragung über Zeitungen und Zeitschriften oder sehen sich gezielt politische Informationssendungen im Fernsehen an. Ein Drittel sucht im Internet nach Informationen oder redet mit Menschen in seinem Umfeld um sich zu orientieren. Vor allem bei den unter 30jährigen dominiert das Internet im Vergleich zu Zeitungen/Zeitschriften als Informationsquelle.
  • Politiker können bei den WienerInnen vor allem Vertrauen gewinnen bzw. zurückgewinnen indem sie realistische Ziele setzen und diese dann auch einhalten – 30% meinen das (keine leeren Versprechungen), ebenso wichtig ist die Ehrlichkeit (26%). Fachwissen und Intelligenz (7%), klare, verständliche Aussagen (7%) und konkrete Lösungsvorschläge für Probleme (7%) sind weitere vertrauensbildende Maßnahmen. 11% meinen, dass Politiker sie nicht mehr für sich gewinnen können, 10% fällt kein Verhalten ein, das für sie vertrauensbildend wäre.
  • 6 von 10 Befragte sind für mehr direkte Demokratie weil das den WählerInnen mehr Macht und Einfluss gibt. 18% meinen, dass mehr Volksbefragungen/Volksabstimmungen nichts an den herrschenden Verhältnissen ändert. 11% meinen, dass durch Maßnahmen für mehr direkte Demokratie Entscheidungen von der Politik an die Bevölkerung abgewälzt werden.
  • Alle paar Jahre wählen zu gehen ist für 6 von 10 WienerInnen noch keine Demokratie – weniger stimmen hier die unter 30jährigen zu. Der gleiche Anteil meint , dass die Wirtschaft mehr Macht in Österreich hat wie die Politik. 55% denken, dass sich in Österreich zu wenige Menschen aktiv in der Politik engagieren, was schlecht für eine Demokratie ist. Nur 42% denken, dass Österreicher ein hohes Demokratiebewusstsein haben.
  • 26% sind mit der Demokratie so wie sie in Österreich ist sehr zufrieden. Die Zufriedenheit ist bei Männern (31%) ausgeprägter wie bei Frauen (20%). Ein Viertel der WienerInnen ist der Ansicht, dass in einer Demokratie Entscheidungen schwierig sind und dass, ein Staatsoberhaupt mit großer Macht mehr bewegen könnte – Männer meinen dies in höherem Ausmaß (30%) wie Frauen (19%). 24% glauben, dass Minderheiten in einer Demokratie benachteiligt werden.

Fazit:

  • Ideologie und Problemlösungskompetenz sind die beiden entscheidenden Faktoren in einer Wahl. Gewinnend wirken dabei realistische Zielsetzungen, die auch umgesetzt werden und vor allem Ehrlichkeit. Zeitschriften und Zeitungen wie auch politische Informationssendungen sind die wichtigsten Informationsquellen der WienerInnen vor Wahlen/Volksabstimmungen/-Befragungen – für unter 30jährige vor allem das Internet. Die Österreicher haben lt. Meinung der WienerInnen ein wenig ausgeprägtes Demokratiebewusstsein. Obwohl man nicht unbedingt sehr zufrieden mit der Demokratie ist, und auch selber findet, dass „wählen gehen“ noch keine Demokratie ausmacht, engagieren sich zu wenige in der Politik. Vielleicht kommt das daher, dass man glaubt, dass die Politiker ohnehin nicht die Macht im Land haben sondern die Wirtschaft. Trotzdem möchte man auch kein Staatsoberhaupt mit großer Macht sondern die direkte Demokratie mit Volksbefragungen/Volksabstimmungen ausbauen.