Todesfalle Alkohol im Straßenverkehr

Während der Adventzeit, in der sich Weihnachtsfeiern mit Besuchen von Christkindlmärkten abwechseln, ist die Gefahr des Autofahrens unter Alkoholeinfluss besonders gegeben. Wie ein aktueller EU-Vergleich zeigt, ist der Tod jedes sechsten Verkehrsteilnehmers auf Alkoholkonsum zurückzuführen.

Anbieter: Allianz
Veröffentlicht: Nov 2014
Preis: kostenlos
Studientyp: Statistik • Wirtschaftsstatistik
Branchen: Gesundheit • Verkehr & Mobilität • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Alkoholisiert • Alkoholmisbrauch • Tötlich • Unfallstatistik • Verkehrsunfälle

„Österreich liegt dabei nur im EU-Schnitt. Wir müssen in Zukunft alles daran setzen, dass diese Quote so schnell wie möglich sinkt“, erklärt Kurt Benesch, Leiter des Allianz Kundenservices.  

       

Alkohol-Todesfallrate im Straßenverkehr: Italien als Vorbild, Schlusslicht Litauen

          

 

Ein aktueller Allianz Vergleich beleuchtet die von der WHO ermittelten Todesfallraten pro 100.000 Einwohner über 15 Jahre im Straßenverkehr, die auf Alkohol zurückzuführen sind.   Dabei zeigen sich deutliche länderspezifische Unterschiede: Italien weist mit 2,7 Prozent die niedrigste Alkohol-Todesfallrate bei Verkehrsopfern auf. Die Niederlande und Dänemark folgen mit jeweils 4,5 Prozent ex aequo auf dem zweiten Platz. Österreich befindet sich mit 13,2 Prozent auf Position 13 und liegt damit noch unter dem EU-Schnitt von 16,6 Prozent. Der Allianz Vergleich macht auch ein Ost-West-Gefälle deutlich sichtbar: Auf den hinteren Plätzen mit den prozentuell höchsten Todesraten im Straßenverkehr aufgrund von Alkohol befinden sich Ungarn (22,0 Prozent), die Slowakei (22,6), Tschechien (25,7), Estland (44,6) und Lettland (44,8). Litauen nimmt in diesem Vergleich den 28. und damit letzten Rang ein: Bei nahezu jedem zweiten Verkehrstoten (48,2 Prozent) ist in Litauen Alkohol die Ursache.

Männer doppelt so oft betroffen wie Frauen, Ausreißer: Baltikum

Wirft man einen Blick auf die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei den im Straßenverkehr auf Alkohol zurückzuführenden Todesfällen, so liegen Herr und Frau Österreicher ebenfalls unter dem EU-Schnitt. Während auf Österreichs Straßen 18,8 Prozent (EU: 22,1) der Männer auf diese Art und Weise verunglücken, so liegt diese Quote bei den weiblichen Verkehrsteilnehmerinnen bei 7,5 Prozent (EU: 11,1). Europaweit die niedrigsten Todesfallraten weisen die Italienerinnen mit 1,5 Prozent sowie die Italiener mit 3,9 Prozent auf.

Eklatante Unterschiede gibt es auch zwischen Ost- und Westeuropa. In den östlichen EU-Ländern ist im Gegensatz zu allen anderen Staaten innerhalb der EU die Diskrepanz zwischen Mann und Frau hinsichtlich der auf Alkoholkonsum zurückzuführenden Todesfallrate im Straßenverkehr teils nahezu verschwindend gering: Den geringsten Unterschied weist Estland mit gerade einmal 0,6 Prozent auf: 44,9 Prozent der Männer gegenüber 44,3 Prozent bei den Frauen. Ausnahme: In der Slowakei sind Männer viermal öfter in Alkoholunfälle involviert als Frauen.

Alko-Lenker in Österreich: jung und männlich

Allgemeine Unfallzahlen mit Alkoholbeteiligung im Straßenverkehr zeigen, dass 2013 rund 2.100 Männer und etwas mehr als 300 Frauen in derartige Unfälle verwickelt waren. Wie der aktuelle Sicherheitsreport des Allianz Zentrums für Technik belegt, sticht eine Gruppe in Hinblick auf Alter und Geschlecht besonders heraus: Rund ein Viertel aller alkoholisierten Verursacher von Verkehrsunfällen in Österreich ist zwischen 18 und 24 Jahren alt, davon sind 90 Prozent männlich. Wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) erhoben hat, ist bei den Frauen die Gruppe der 40- bis 49-Jährigen am auffälligsten: jeder vierte Unfall mit weiblicher Beteiligung geschah mit alkoholisierten Lenkerinnen dieser Altersklasse.

Alkohol gefährdet auch den Versicherungsschutz

Die Kfz-Haftpflichtversicherung kommt auch bei einer Alkoholisierung des Verursachers für Schäden auf, die Dritten zugefügt werden. Die Versicherung kann jedoch in diesem Fall zumindest einen Teil der gesamten Schadensumme einfordern: „Bis zu 11.000 Euro können im Schadenfall fällig werden, wenn der Lenker zum Unfallzeitpunkt durch Alkohol beeinträchtigt ist“, so Benesch. In der Kasko-Versicherung ist der Versicherer bei Alkoholismus im Regelfall leistungsfrei.