Tourismus - Erwerbstätige

Der Tourismus spielt in der österreichischen Volkswirtschaft eine bedeutende Rolle. Um die monetäre Größenordnung der Tourismuswirtschaft erfassen zu können, wurde beginnend mit dem Berichtsjahr 1999 ein Tourismus-Satellitenkonto (TSA) für Österreich implementiert und jährlich aktualisiert. Gemäß TSA-Ergebnissen liegen die direkten Wertschöpfungseffekte der österreichischen Tourismuswirtschaft (inkl. Dienst- und Geschäftsreisen) für das Jahr 2011 bei rund 5,5% (16,46 Mrd. Euro).

Anbieter: Statistik Austria
Veröffentlicht: Jan 2014
Autor: Statistik Austria
Preis: kostenlos
Studientyp: Statistik • Statistik Tabellen
Branchen: Branchenübergreifend • Tourismus, Freizeit & Sport • Verkehr & Mobilität • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: International • Reise • Reisegewohnheit • Reiseverkehr

Erwerbstätige

Ein TSA-Beschäftigungsmodul für Österreich

Der Tourismus spielt in der österreichischen Volkswirtschaft eine bedeutende Rolle. Um die monetäre Größenordnung der Tourismuswirtschaft erfassen zu können, wurde beginnend mit dem Berichtsjahr 1999 ein Tourismus-Satellitenkonto (TSA) für Österreich implementiert und jährlich aktualisiert. Gemäß TSA-Ergebnissen liegen die direkten Wertschöpfungseffekte der österreichischen Tourismuswirtschaft (inkl. Dienst- und Geschäftsreisen) für das Jahr 2011 bei rund 5,5% (16,46 Mrd. Euro).

Die hohe wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus impliziert entsprechende Beschäftigungseffekte und leistet somit einen wesentlichen Beitrag zur Gesamtbeschäftigung in Österreich. Ein weiteres Beurteilungskriterium der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus bietet daher die Schätzung des Anteils bzw. Beitrages zur Beschäftigungssituation eines Landes.

Im Jahr 2011 waren laut Ergebnissen des TSA-Beschäftigungsmoduls (TSA-BM) 315,1 Tsd. selbständige und unselbständige Beschäftigungsverhältnisse bzw. 254,5 Tsd. Erwerbstätige (gemessen in Vollzeitäquivalenten - VZÄ) den charakteristischen Tourismusindustrien direkt zuzurechnen. Setzt man diese Zahlen mit den Erwerbstätigen der Gesamtwirtschaft in Beziehung, ergibt sich rein rechnerisch ein Anteil von 7,3% bzw. 7,2%.

Allein 7,9% aller selbständig Beschäftigten (VZÄ) sind den charakteristischen Tourismusindustrien zuzuordnen, während bei den unselbständig Beschäftigten dies bei 7,1% der Fall ist. 58,0% aller Erwerbstätigen im Tourismus sind im Bereich „Beherbergungs- und Gaststättenwesen“ tätig, wobei innerhalb dieses Wirtschaftsbereiches 39,8% der Erwerbstätigen in „Hotels und ähnlichen Betrieben“ und 60,2% in „Restaurants und ähnlichen Betrieben“ beschäftigt sind.

Das TSA-BM stellt einen methodischen Ansatz dar, die Beschäftigung in der (bzw. hervorgerufen durch die) Tourismuswirtschaft über die herkömmlich dargestellten Branchen hinaus (zumeist Beherbergungs- und Gaststättenwesen) zu erfassen bzw. entsprechend zu evaluieren. Im Unterschied zu den meisten anderen verfügbaren Studien betreffend Beschäftigung im Tourismus, wurden in der vorliegenden Studie zur Schätzung der Beschäftigungseffekte alle gemäß TSA definierten Tourismusindustrien berücksichtigt (z.B. „Beherbergungs- und Gaststättenwesen“, „Verkehr“ sowie „Kultur, Sport und Unterhaltung“) und darüber hinaus die entsprechenden Nachfrageeffekte (Tourismusanteile je Wirtschaftsklasse) einbezogen. Dementsprechend wird im Rahmen des TSA-BM bzw. in den ausgewählten Tourismusindustrien nur ein Anteil der Erwerbstätigen dem Tourismus zugeordnet (entsprechend den Tourismusanteilen je Wirtschaftsklasse), welcher je nach Grad der „Tourismus-Zugehörigkeit“ unterschiedlich ausfällt.

Die Basis für die endgültigen Ergebnisse stellen die jeweils aktuellen Beschäftigungsdaten aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) dar, welche zum einen die Kompatibilität mit dem TSA gewährleisten, und zum anderen zur Hochrechnung der Strukturdaten (insbesondere Beschäftigungsdaten aus der Leistungs- und Strukturerhebung sowie der Arbeitskräfteerhebung) für das aktuelle Berichtsjahr verwendet werden.

Im Rahmen des TSA-BM werden einerseits „Beschäftigungsverhältnisse“ (Summe aller bestehenden Voll- oder Teilzeitverhältnisse) und andererseits „Vollzeitäquivalente“ (Anzahl der auf Normalarbeitszeit umgerechneten Beschäftigungsverhältnisse) berücksichtigt.

Die methodische Grundlage des TSA-BM entspricht den Konzepten des „Tourismus-Satellitenkontos für Österreich“, und dementsprechend jenen des „System of National Accounts (SNA `93)“ bzw. des „Europäischen System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG `95)“. Das TSA-BM stellt damit ein um den Beschäftigungsaspekt erweitertes Tourismus-Satellitenkonto dar; dieser Umstand gewährleistet eine vollständige Kompatibilität mit dem TSA und ermöglicht somit eine umfassende Darstellung von Beschäftigungseffekten durch den Tourismus innerhalb eines konsistenten makroökonomischen Rahmens.