Wirtschaftsfaktor Fußball

Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Fußballs in Österreich Studie im Auftrag des Österreichischen Fußballbunds

Anbieter: SportsEconAustria
Veröffentlicht: Okt 2010
Auftraggeber: ÖFB
Preis: kostenlos
Studientyp: Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik
Branchen: Arbeitswelt • Bau & Wohnen • Bildung & Wissenschaft • Gastronomie • Gesundheit • Handel & Dienstleistung • Marketing & Medien • Tourismus, Freizeit & Sport • Verkehr & Mobilität • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Ausbildung • Berufsbilder • Gesundheit • Schule • Sport • Volkswirtschaft • Wertschöpfung

Wirtschaftsfaktor Fußball - Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Fußballs in Österreich

Unumstritten ist, dass dem Fußball in Österreich eine besondere Bedeutung zu kommt und dass von diesem auch ein beträch tlicher Beitrag zur österreichischen Wirtschaftslei s tung ausgeht. Und dennoch zeigt sich, dass der Fußball in seiner gesamtwirtschaftlichen Bedeutung bisher drastisch unterschätzt wurde . Verantwortlich dafür ist vor allem, dass der Fußballsport, wie Sport im Allge meinen oder etwa auch der Tourismus, keine eigene wir t schaftsstatistisch erfasste Branche ist, sondern sich als so genannte Querschnittsmaterie vielmehr aus einer Vielzahl an Branchen und Wirtschaftssektoren zu sammensetzt. Im Rahmen d ies er Studie wurden daher erstmals sämtliche, mit dem Fußball verbundene , Wirtschaftssektoren e rfasst. Es sind dies – in einer verwendungsseitigen Betrachtung – neben den Profi - und Amateurvereinen

  • die Sportartikelproduktion
  • der Sportartikelgroß - und – einzelhandel
  • die Sportstätteninfrastruktur
  • die Ausbildungs - und Nachwuchsarbeit
  • Medien und Werbung
  • das Spiel - , Wett - und Lotteriewesen
  • der Tourismus
  • der Verkehr
  • die Unternehmensbezogene n Dienstleistungen

Ergänzend wurden aufkommensseitig auch die Ausgaben der öffentlichen Hand, die Konsumausgaben der privaten Haushalte und die Ausgaben der Unter nehmen (Sponsoring) genauer betrachtet.

Wertschöpfung

Im Wertschöpfungsnetzwerk Fußballsport werden in Österreich jährlich 317,5 Mio. € an Wertschöpfung erwirtschaftet. Inklusive der multiplikativen Effekte beträgt der jährliche Wertschöpfungsbeitrag sogar etwas mehr als 50 1 Mio. €. Der Anteil des Fußballs am gesamten österreichischen Bruttoinlandsprodukt liegt somit bei rund 0,11 % (direkte Effekte) bzw. 0,18 % für den gesamten Effekt . Den größten Wertschöpfungsbeitrag generieren die Fußballvereine selbst mit einer direkten Wertschöpfung von 80,3 Mio. € bzw. einer totalen Wertschöpfung von kn app 125 Mio. €. Am zweitstärksten profitiert der Handel (Groß - und Einzelhandel) vom Fußball: Hier wird ein direkter Wertschöpfungsbeitrag von 58,6 Mio. € und ein totaler Effekt von 90,1 Mio. € erzielt. Es folgen die Bereiche „Ausbildung und Nachwuchsarbei t“ (direkter Effekt: 38,4 Mio. €, totaler Effekt: knapp 60 Mio. €) sowie das Spiel - , Wett - und Lotteriewesen (direkter Effekt: 35 Mio. €, totaler Effekt: 54,4 Mio. €).

Beschäftigung

Betrachtet man das gesamte Wertschöpfungsnetzwerk Fußball, so zeigt sich, dass mit insgesamt 41.201 Arbeitsplätzen jeder 99. Arbeitsplatz in Österreich direkt oder indir ekt vom Fußball abhängt. Der größte Anteil entfällt wieder auf die Tätigkeit in den Vereinen, wobei die Profivereine für nur ca. 6 % des Beschäftigungseffekts verantwortlich sind (direkter Effekt: 16.300 Arbeits plätze, totaler Effekt: 25. 800). Danach folg en die Bereiche „Ausbildung und Nachwuchs arbeit“ (6.650 direkt und 10.500 total Beschäftigte), der „Groß - und Einzelhandel“ (1.160 direkt und 1.780 total Beschäftigte) sowie die unter dem Begriff „Verkehr“ zusammen - gefassten Transportdienstleistungen (458 direkt und 794 total Beschäftigte). Beschäftigungseffekt e ziehen immer auch fiskalische Wirkungen nach sich, bedeutet doch jeder geschaffene Arbeitsplatz eine laufende Erhöhung des Aufkommens an Steuern und Sozialversicherungsabgaben. Insgesamt tragen die Beschäftigungseffekte im Fußball zu einem jährlichen Steuer - und Sozia lversicherungsaufkommen in Höhe von 115,4 Mio. € bei. Davon profitieren nicht nur die Sozialversicherungsträger (74,2 Mio. €), sondern auch Bund (28,3 Mio. €), Länder (4,2 Mio. €) und Gemeinden (8,7 Mio. €).

Österreichs Fußballvereine

In Zusammenarbeit mit dem ÖFB , der Bundesliga und den Landesverbänden wurde im März 2010 eine Primärdatenerhebung unter Österreichs Profi - und Amateurfußballvereinen durch - geführt. Den elektronischen Fragebog en haben insgesamt 757 der 2.256 Fußballvereine retourniert , was eine m Rücklauf von 33,6 % entspricht, was man wiederum als deutlich über - durch schnittlich bezeichnen kann. Die detaillierten Ergebnisse der Erhebung sind in der Studie u mfassend dargestellt.

Nicht - pekuniäre Effekte

Darüber hinaus und in ihrer Bedeutung erheblich sind auch die nicht - pekuniären Effekte de s Fußballs . Diese reichen von den Gesundheitswirkungen physischer Aktivi tät und dem Wert des Ehrenamts über fußballinduzierte Effekte der sozialen Kohäsion und Integration bis hin zum Impakt auf den Mar kenwert Österreichs . Diese Effekte w u rden im Rahmen der Studie durchgängig qualitativ und – in soweit mögl ich – zusätzlich auch quantitativ ausgewiesen.