Zufriedenheit und Entwicklungsmöglichkeit in der österreichischen Digital-Branche: Wie sehen Frauen und Männer den Status-Quo?

MindTake Research hat im Auftrag von Digitalista den Status Quo hinsichtlich Zufriedenheit in und Entwicklung der österreichischen Digital-­‐Branche erhoben. Wie sieht der Status Quo unter Personen, die in der österreichischen Digital-­‐Branche tätig sind, aus? Dabei stehen Fragen wie die folgenden im Mittelpunkt: Wie wichtig sind bestimmte berufliche Positionen?; was ist generell wichtig im Job?; wie wird das Gender-­‐Gap empfunden? Ein weiterer Schwerpunkt der Studie liegt darauf, Unterschiede in der Bewertung zwischen Männern und Frauen aufzuzeigen.

Anbieter: MindTake Research
Veröffentlicht: Jun 2014
Auftraggeber: Digitalista
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Arbeitswelt • Online & IKT & Elektronik
Tags: Arbeitsklima • Aufstieg • Digital-Branche • Einkommen • Gehalt • IT-Branche • Karriere • Online-Branche • Position • Unternehmensgröße

Beschäftigte der Digitalbranche sind zufrieden und verdienen ausgewogen

In einer aktuellen Studie hat das Marktforschungsinstitut MindTake Research für Digitalista die Entwicklung und Zufriedenheit in der österreichischen Digitalbranche untersucht. Befragt wurden dazu 510 Personen, die in der österreichischen Digital- bzw. Online-Branche tätig sind. Zentrale Fragestellungen betrafen dabei unter anderem die berufliche Position im Unternehmen, wichtige Aspekte im Job sowie empfundene Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der digitalen Berufswelt.

Digitalbranche, Zufriedenheit, Einkommen, Gehalt

Mit der eigenen Position im Unternehmen herrscht bei den meisten Befragten Zufriedenheit: So sind
61 Prozent (außerordentlich) zufrieden mit ihrer aktuellen Position im Unternehmen – von den Männern zeigten sich 69 Prozent (außerordentlich) zufrieden, von den Frauen 57 Prozent.
Zufriedenheit mit dem eigenen Einkommen

 Zufriedenheit mit dem eigenen Einkommen

Bei der Bewertung des aktuellen Einkommens zeigt sich der Großteil ebenfalls zufrieden: Gut jeder zweite Befragte (52 Prozent) aus der Digitalbranche ist der Meinung, angemessen zu verdienen. Knapp 18 Prozent sehen sich sogar als Gutverdiener aber immerhin ein Drittel (31 Prozent) meint, das Einkommen sei zu gering.

Klischee oder Realität? – Empfundene Unterschiede in der Berufswelt zwischen Männer und Frauen

Ebenso wurde nach dem Empfinden von Unterschieden zwischen Mann und Frau im beruflichen Umfeld gefragt. Vor allem die befragten Frauen bestätigen hierbei das typische, klischeehafte Bild, wonach höhere Positionen in Unternehmen nach wie vor mit Männern besetzt werden. Ebenso verspüren insbesondere die weiblichen Befragten eine Chancenungleichheit zugunsten der Männer: Als Mann stehen demnach die Chancen auf berufliche Karriere günstiger und auch Familie und Beruf lassen sich für Männer besser vereinbaren, während Frauen stets vor der Entscheidung zwischen Karriere und Familie stehen. Kaum verwunderlich stimmen Männer diesen Aussagen weniger zu.

Arbeitsklima am wichtigsten

Übereinstimmung herrscht zwischen Männern und Frauen beim wichtigsten Aspekt im Beruf: Für 96 Prozent steht ein gutes Arbeitsklima an erster Stelle. Dahinter folgen kollegiale Zusammenarbeit (93 Prozent) und Wertschätzung (92 Prozent). Beim Vergleich zwischen den Geschlechtern stellten sich Wertschätzung sowie Anerkennung im beruflichen Umfeld besonders für Frauen als wichtig heraus.

Anerkennung als Erfolg im Job

Erfolg im Job definieren Männer wie Frauen gleichsam am meisten über Anerkennung im beruflichen Umfeld. Von Frauen (91 Prozent) wird Anerkennung dabei noch stärker als Erfolg empfunden als von Männern (85 Prozent), ebenso wie ein hohes Gehalt (70 Prozent Frauen versus 61 Prozent Männer).

Mangelnde Aufstiegschancen als Karrierebremse

Personen, die eine berufliche Karriere anstreben, wurden auch nach möglichen Hindernissen für ebendiese gefragt. Als größte Barriere stellten sich dabei die mangelnden Aufstiegschancen im Unternehmen heraus. Interessant: Je größer das Unternehmen im Digitalbereich, desto mehr sehen darin das größte Karrierehindernis.

Bessere Karrierechancen in kleinen Unternehmen

Die Aufstiegschancen im aktuellen Unternehmen werden mit 27 Prozent von gut einem Viertel der Befragten als (sehr) gut eingeschätzt. Die Unternehmensgröße spielt dabei eine entscheidende Rolle: Die besten Aufstiegschancen bieten demnach Kleinstunternehmen, gefolgt von kleinen Unternehmen. Schlechter bewertet werden die Aufstiegschancen dagegen in mittleren Unternehmen und in Großunternehmen.

Aktuelle Position im Unternehmen

Die meisten der Befragten (42 Prozent) sind ohne Führungsfunktion im Unternehmen beschäftigt, rund 18 Prozent arbeiten im mittleren oder oberen Management, jeweils 17 Prozent im unteren Management sowie selbstständig und etwa 6 Prozent sind Eigentümer eines Unternehmens der Digitalbranche. Annähernd die Hälfte der befragten Frauen (46 Prozent) aber nur knapp ein Drittel (33 Prozent) der befragten Männer hat keine Führungsfunktion im Unternehmen. Umgekehrt sind von den Männern (12 Prozent) dreimal so viele Eigentümer eines Unternehmens der Digitalbranche wie von den Frauen (4 Prozent).

Fazit

Zusammenfassend ist zu erkennen, dass in der österreichischen Digitalbranche überwiegend Zufriedenheit herrscht, wenngleich sich mehr Männer als Frauen zufrieden zeigen. Zwar sind die Eigentümer mehrheitlich männlich, doch die Bewertung des Einkommens zeigt sich ausgewogen zwischen den Geschlechtern, ebenso wie die Verteilung der Geschlechter in den Positionen des unteren Managements und in der Selbstständigkeit.

Studiensteckbrief

Die Studie wurde von MindTake Research unter 510 Personen, die mithilfe des Online-­‐Panels von MindTake Research und über Kanäle von Digitalista (z.B. Digitalista Mitglieder, Social Media, Werbeplanung, etc.) rekrutiert wurden, durchgeführt. Zielgruppe waren Frauen und Männer, die in der österreichischen Digital-­‐ bzw. Online-­‐Branche tätig sind, d.h. bei denen ein wesentlicher Teil ihrer Tätigkeit aus der Konzeption, Kreation, Umsetzung bzw. Entwicklung oder der Betreuung von Online-­‐ Aktivitäten bzw. der Kommunikation im Internet besteht (inkl. Web-­‐Design sowie App Development). Der Befragungszeitraum belief sich auf 20. März 2014 bis 09. Mai 2014. Die Soziodemographie der Befragten ist natürlich angefallen.;