25 Jahre Fall Eisener Vorhang
25 Jahre nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in Mittel- und Osteuropa ist für die Österreicherinnen und Österreicher der Fall der Berliner Mauer von nachhaltigster historischer Bedeutung.
Anbieter: | GfK Austria GmbH |
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Veröffentlicht: | Nov 2014 |
Autor: | DI Paul Unterhuber |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Marktforschung |
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Branchen: | Wirtschaft, Politik & Gesellschaft |
Tags: | Berliner Mauer • Demokratie • Eisener Vorhang • Kommunismus • Osteuropa • Sozialismus • Umbruch • Öffnung |
Fall der Berliner Mauer Symbol für Umbruch 1989
Österreicher sehen entscheidende Rolle von Michail Gorbatschow, Lech Walesa, Helmut Kohl, Vaclav Havel und Hans-Dietrich Genscher
25 Jahre nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in Mittel- und Osteuropa ist für die Österreicherinnen und Österreicher der Fall der Berliner Mauer von nachhaltigster historischer Bedeutung. Rückblickend führten die verschiedenen Reform- und Demokratiebewegungen zum Zusammenbruch der kommunistischen Regime.
Kaum andere Bilder haben sich deutlicher ins Bewusstsein eingeprägt wie die Ereignisse rund um den 9. November 1989 in Berlin. Der Fall der Berliner Mauer ist wohl auch deshalb für 86 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher mit der größten historischen Bedeutung im turbulenten Wendejahr 1989 verknüpft. „Das Ende der Teilung Berlins und Deutschlands und die Bilder der Freude in der Nacht von 9. auf 10. November 1989 wurden für die Österreicher zum Symbol für die Wende in ganz Europa“, analysiert Paul Unterhuber von GfK Austria.
Das Ende des Kalten Krieges sehen drei Viertel der Befragten als historisch bedeutend an, 65 Prozent sehen im Zusammenbruch der sozialistischen Regime eine historische Zäsur. Für knapp sechs von zehn Österreicherinnen und Österreichern ist die Durchschneidung des Grenzzauns zu Ungarn historisch von großer Bedeutung. Dieser symbolische Akt mit dem damaligen Außenminister Alois Mock ist für viele ein einschneidendes Ereignis geblieben.
Die Österreicher sehen das Ende des Sozialismus in Mittel- und Osteuropa im Rückblick positiv. Besonders die jüngeren Befragten (bis 30 Jahre) haben bei dieser Frage deutlich öfter keine Angabe gemacht (38 Prozent) – zu fern sind die Ereignisse von damals, zu unklar das Bild des Sozialismus in den jeweiligen Ländern, insbesondere was die Folgen und Auswirkungen betrifft.
1989: die treibenden Kräfte hinter der Wende
Die Österreicherinnen und Österreicher sehen die Demokratiebewegungen in den Ländern als treibende Kräfte hinter dem Zusammenbruch des Kommunismus, weniger die Schwäche des Systems oder das Wettrüsten des Kalten Krieges. „Die unterschiedlichen Reform- und Demokratiebewegungen in den Ländern Mittel- und Osteuropas haben ihre Spuren hinterlassen. Die Österreicher sehen den Umbruch deshalb auch als eine positive Entwicklung und weniger unter dem Gesichtspunkt eines Zusammenbruchs“, so Unterhuber.
Michail Gorbatschow hat für die Österreicher die wichtigste Rolle beim friedlichen Umbruch 1989 gespielt. Helmut Kohl, Kanzler der Deutschen Einheit, immerhin noch für 56 Prozent – Alois Mock bewertet ein Drittel als bedeutend beim Umbruch. Hans-Dietrich Genscher, Außenminister Deutschlands in den Jahren der Wende und Wiedervereinigung, wird von fast jedem zweiten Befragten als sehr wichtig beim Umbruch angesehen.
Erstaunlich ist die kleine Rolle, die man Papst Johannes Paul II. zuspricht: Während der polnische Gewerkschaftsführer Lech Walesa für 57 Prozent eine entscheide Rolle spielte, wird die Rolle des polnischen Papstes deutlich kleiner eingeschätzt. Margaret Thatcher, Francois Mitterrand und George Bush sen. schreiben die Österreicherinnen und Österreicher die kleinste Rolle beim Fall des Eisernen Vorhangs und den friedlichen Umstürzen zu.