Arbeit 50.0 - Altersgerechte Arbeit in Österreich 2017
Die Umfrage unter österreichischen Erwerbstätigen und Personalmanagern zeigt, dass das Konzept „Alternsgerechte Arbeit“ noch relativ unbekannt ist. Fast jeder zweite Befragte sieht aufgrund des stärkeren Kündigungsschutzes für Arbeitnehmer 50+ Nachteile in der Praxis.
Laut einer aktuellen Studie von meinungsraum.at geben zwei Drittel aller Personalentscheider an, dass das eigene Unternehmen vom demographischen Wandel betroffen ist. Allerdings sehen sich die meisten nur „mehr oder weniger“ auf das zunehmende Phänomen „Mitarbeiter 50+“ vorbereitet.
Auch wenn Arbeitnehmer jenseits der 50 oft als „kompetenter“ (64%), „verantwortungsbewusster“ (62%) und „loyaler“ (60%) als jüngere Arbeitnehmer wahrgenommen werden – zeitgleich werden sie von den Befragten auch als „weniger belastbar“ (43%), „unflexibler“ (37%) und „öfter krank“ (35%) bezeichnet. Ein Viertel der Erwerbstätigen glaubt außerdem, dass Kunden junge und dynamische Arbeitnehmer anstelle älterer Geschäftspartner bevorzugen. Fest steht, dass wir immer älter werden – und dementsprechend auch länger erwerbstätig bleiben. Wie mit dem steigenden Alter von Mitarbeitern umgegangen werden soll, stellt jedoch für viele Arbeitgeber noch ein großes Problem dar.
Inhalte der Studie
Betroffenheit der österreichischen Unternehmen durch den demographischen Wandel aus Sicht von Personalentscheidern.
Demographischer Wandel: Mehr als jeder 10te Personalentscheider sieht eigenes Unternehmen „sehr stark betroffen“ – Prognose stark steigend – nur ca. 5% sehen es auch „sehr gut vorbereitet“.
Was tun Unternehmen in Österreich, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter langfristig zu erhalten?
Ein Fünftel der Arbeitnehmer nimmt die Mitarbeitergesundheit als strategisches Thema im eigenen Unternehmen wahr, kaum positivere Sicht der Personalentscheider.
Das Konzept „Alternsgerechte Arbeit“ – noch kaum Thema in Unternehmen
In größeren Unternehmen sind Themen präsenter
Personalentscheider: Was wird im Unternehmen im Bereich „Mitarbeitergesundheit“ konkret
getan?
Wie steht es um die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der österreichischen Erwerbstätigen?
Die gesundheitliche Belastung im Unternehmen wird von 37% der Personalentscheider als (sehr) hoch eingeschätzt.
Psychische Arbeitsfähigkeit wird insgesamt schlechter wahrgenommen als körperliche, aber stark abhängig von Art der Tätigkeit.
Körperliche Arbeitsfähigkeit wird im Alter kritischer eingeschätzt, psychische bleibt konstant.
Veränderungen von Fähigkeiten im Verlauf des Erwerbslebens.
Verbreitung von Vorurteilen gegenüber älteren ArbeitnehmerInnen
Arbeitnehmer 50+: „kompetenter“, „verantwortungsbewusster“ und „loyaler“ als jüngere Arbeitnehmer - aber auch „weniger belastbar“, „unflexibler“ und „öfter krank“.
Das Selbstbild der Arbeitnehmer 50+ unterscheidet sich teilweise deutlich vom Bild, das die Arbeitnehmer unter 50 von ihnen haben.
Ein Viertel der Erwerbstätigen glaubt, dass Kunden „junge und dynamische Arbeitnehmer“ wollen.
Diskriminierung / Benachteiligung von älteren ArbeitnehmerInnen
22% der Arbeitnehmer finden, dass im eigenen Unternehmen nicht alle Altersgruppen gleichermaßen wertgeschätzt werden, Arbeitnehmer 50+ nehmen dies stärker wahr.
Fast jede/r fünfte ArbeitnehmerIn hat das Gefühl, dass ältere Arbeitnehmer im eigenen Unternehmen benachteiligt werden.
Benachteiligung von älteren Arbeitnehmern bei „Beförderung“, „Weiterbildungen“ und „Einstellung“ werden am häufigsten wahrgenommen.
Einstellung zur Aufhebung des stärkeren Kündigungsschutzes für ältere ArbeitnehmerInnen
60% sehen bevorstehende Lockerung des Kündigungsschutzes für ältere Arbeitnehmer (eher) negativ.
Aber: Fast jeder zweite Befragte sieht in der Praxis Nachteile des stärkeren Kündigungsschutzes!
Studienergänzung: Bei derzeit arbeitslosen Personen ist Einstellung zur Lockerung des Kündigungsschutzes noch negativer – diese Gruppe sieht auch mehr Vorteile.
Studiensteckbrief
Auftraggeber: meinungsraum.at Thematik: Alter(n)sgerechte Arbeit Zielgruppe: Österreichische unselbständig Erwerbstätige ab 18 Jahren repräsentativ nach Geschlecht, Alter, Schulbildung, Bundesland und Unternehmensgröße Stichprobenmethode: Panel-Umfrage anhand des meinungsraum.at online-Panel (dzt. rund 30.000 PanelistInnen in ganz Österreich Nettostichprobe: 1.000 Interviews (200 Personalentscheider, 800 Personen ohne Personalentscheidung) Feldzeit: 07.02.2017 bis 22.02.2017