Arztalltag und Migration in Deutschland
Wer wenig Zugänge hat, tut sich schwer mit anderen Kulturen. Gilt für alle Menschen – auch für Ärzte in multiethischen Stadtregionen. Für die medizinische Behandlung
im niedergelassenen Bereich löst das
gleichermaßen für Ärzte und Patienten mehrere emotionale Hürden
aus
Anbieter: | K&A BrandResearch |
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Veröffentlicht: | Apr 2021 |
Autor: | Dr. Uwe Lebok, Dr. Thomas Weid |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Blog & Paper • Marktdaten • Marktforschung |
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Branchen: | Gesundheit • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft |
Tags: | Gesundheitssystem • Migration |
Verstädterte Gebiete, überregionale Oberzentren und Metropolen gelten als Hot Spots für Innovationen, Expansionen und Networking. Aufgrund dieser Vorteile gegenüber wirtschaftlichen Peripherräumen wirken sie mit zahlreichen pull-Faktoren auf auswärtige Bevölkerungsgruppen. Deshalb sind auch die Migrationseffekte in Verstädterungsgebieten und wirtschaftlichen Wachstumsräumen überproportional höher als anderswo. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung und den Praxisalltag.
Für die medizinische Behandlung im niedergelassenen Bereich löst das gleichermaßen für Ärzte und Patienten mehrere emotionale Hürden aus. Das sich ohnehin im Wandel befindliche Arzt-Patient-Rollenmuster erhält über die wachsende Bedeutung der Menschen in Deutschland mit Migrationshintergrund eine zusätzliche Hürde im Behandlungskontext. Verschiedenste Patientenklientel mit unterschiedlichen Sprachkenntnissen und kulturellen Gewohnheiten treffen auf Ärzte in Ballungsräumen, mit zumeist überfüllten Wartezimmern, Zeitdruck und unterschiedlichsten Voraussetzungen bzgl. kultureller Empathie. Ein Arzt in Verstädtungsgebieten muss heute archetypisch mehr sein als nur „wissender“ Mediziner oder vermeintlicher Heiler; er benötigt neben seiner medizinischen Kundenkompetenz zusätzliche Kenntnisse in Betriebswirtschaft, Psychologie und auch Pädagogik.