Bildung, Kultur - Formales Bildungswesen - Bildung im Überblick

Ab der Jahrtausendwende lassen sich auf den einzelnen Bildungsebenen recht unterschiedliche Entwicklungstrends feststellen. So variiert die Zahl der Kinder in Krippen und Kindergärten sehr sensibel auf die Geburtenentwicklung und die allgemeinen Trends der Inanspruchnahme und des Angebots von Betreuungsplätzen. Zusätzlich schlagen in diesem Bereich auch politische Maßnahmen der letzten Jahre wie die Einführung des verpflichtenden Kindergartenjahrs für Fünfjährige und Förderungen des Bundes an die Länder für die Schaffung von zusätzlichen Betreuungsplätzen durch.

Anbieter: Statistik Austria
Veröffentlicht: Jan 2010 - Dez 2013
Preis: kostenlos
Studientyp: Statistik
Branchen: Bildung & Wissenschaft • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Bildung • Bildungsabschlüsse • Hochschule • Lehrer • Schule • Schüler • Studenten • Studium • Universität

Trends im Vorschul-, Primar- und Sekundarbereich

Ab der Jahrtausendwende lassen sich auf den einzelnen Bildungsebenen recht unterschiedliche Entwicklungstrends feststellen. So variiert die Zahl der Kinder in Krippen und Kindergärten sehr sensibel auf die Geburtenentwicklung und die allgemeinen Trends der Inanspruchnahme und des Angebots von Betreuungsplätzen. Zusätzlich schlagen in diesem Bereich auch politische Maßnahmen der letzten Jahre wie die Einführung des verpflichtenden Kindergartenjahrs für Fünfjährige und Förderungen des Bundes an die Länder für die Schaffung von zusätzlichen Betreuungsplätzen durch.

Die seit den 2000er-Jahren sinkende Schülerzahl im Primarbereich ist auf die seit Beginn der 1990er-Jahre rückläufige Geburtenrate und den daraus folgenden Rückgang der Schulbevölkerung im Alter von 6-10 Jahren zurückführen. Aufgrund der abnehmenden Zahl an Volksschulabgängern verzeichnen in den letzten Jahren auch die Schultypen im Sekundarbereich sinkende Schülerzahlen. In der Sekundarstufe I sind Hauptschulen stärker diesem Trend ausgesetzt als die AHS-Unterstufe, die auch in den letzten Jahren trotz der Einführung der Neuen Mittelschule ihre Schüleranteile halten konnte. Der Bereich der Sekundarstufe II ist in den letzten Jahren ebenfalls schon von den rückläufigen Schülerzahlen insgesamt betroffen, zusätzlich ist der Trend zu höherer Bildung erkennbar – die Schülerzahlen an höheren Schulen (AHS, BHS) waren auch in den letzten Jahren im Steigen begriffen, während an berufsbildenden mittleren Schulen, an Polytechnischen Schulen und an Berufsschulen die Schülerzahlen zurückgingen.

Bei der Zahl der Lehrer/-innen im Pflichtschulbereich schlägt der Rückgang der Schülerzahlen noch nicht durch, was auch auf die politische Maßnahme der Senkung der Klassenschülerhöchstzahl auf den Richtwert 25 zurückzuführen ist. Im Bereich der Sekundarstufe II wurde das Lehrpersonal in den letzten Jahren hingegen sogar etwas aufgestockt.

Trends im Tertiärbereich

Auch in den vergangenen Jahren setzte sich der wachsende Zulauf an den Universitäten fort und erreichte zuletzt im Studienjahr 2012/13 eine Zahl von

275.523 ordentlichen Studierenden an den öffentlichen Universitäten. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in steigenden Absolventenzahlen (Studienabschlüsse) wider. 2012/13 waren in Österreich auch 12 Privatuniversitäten mit 7.316 Studierenden akkreditiert. Das Bildungsangebot auf der Tertiärstufe wurde 1994 mit der Errichtung der Fachhochschulen weiter ausgebaut. Dieses neue Angebot wurde von Anfang an gut angenommen, und auch weiterhin werden in diesem Bildungssegment im Vergleich zu den Universitäten überdurchschnittliche Zuwachsraten verzeichnet, sowohl was die Zahl der Studierenden als auch was die Zahl der Absolventen und Absolventinnen betrifft. Im Studienjahr 2012/13 betrug die Zahl der Studierenden an Fachhochschulen 42.776. Darunter sind auch 1.319 Studierende von Lehrgängen zur Weiterbildung. Mit dem Studienjahr 2007/08 wurden die Pädagogischen Akademien in Hochschulen umgewandelt. Es gibt nunmehr neun öffentliche und fünf private Pädagogische Hochschulen, sowie drei private Studiengänge, die Lehramtsstudien für die Primär- und Sekundarstufe anbieten. Im Studienjahr 2012/13 waren 14.917 Studierende zu einem Lehramtsstudium zugelassen, 14.943 besuchten Weiterbildungslehrgänge.