Bildung, Kultur - Formales Bildungswesen - Kindertagesheime

In Österreich gab es im Berichtsjahr 2013/14 8.445 institutionelle Kinderbetreuungseinrichtungen (ohne Saisontagesheime); davon sind 4.692 Kindergärten, 1.450 Kinderkrippen, 1.167 Horte und 1.136 altersgemischte Betreuungseinrichtungen. Bei knapp 60 Prozent der Kindertagesheime sind öffentliche Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Gemeinden) für die Erhaltung zuständig.

Anbieter: Statistik Austria
Veröffentlicht: Jan 1994 - Jun 2014
Preis: kostenlos
Studientyp: Statistik • Statistik Online Datenbank
Branchen: Bildung & Wissenschaft • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Bildung • Kinder • Kinderbetreuung • Kindergarten • Kindertagesheime

Kindertagesheime

In Österreich gab es im Berichtsjahr 2013/14 8.445 institutionelle Kinderbetreuungseinrichtungen (ohne Saisontagesheime); davon sind 4.692 Kindergärten, 1.450 Kinderkrippen, 1.167 Horte und 1.136 altersgemischte Betreuungseinrichtungen. Bei knapp 60 Prozent der Kindertagesheime sind öffentliche Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Gemeinden) für die Erhaltung zuständig. Der überwiegende Teil der öffentlichen Einrichtungen wird von den Gemeinden (98,7%) erhalten. Der Großteil der privaten Betreuungseinrichtungen wird von Vereinen geführt (61,5%), 27,9 Prozent von kirchlichen Organisationen. Der Rest verteilt sich auf Einrichtungen, die von Betrieben, Privatpersonen oder sonstigen Stellen erhalten werden. Mit Stichtag 15. Oktober 2013 waren bundesweit 333.326 Kinder in Kindertagesheimen eingeschrieben. Mit 211.141 Kindern war der Großteil davon in Kindergartengruppen untergebracht, 27.835 besuchten Krippengruppen, 55.552 Hortgruppen und 38.798 altersgemischte Betreuungsgruppen.

Ein durchschnittliches Kindertagesheim hat 24,4 Betriebstage pro Jahr geschlossen; die meisten Schließtage fallen in die Sommerferien (durchschnittlich 13,9). Knapp fünf Betriebstage ist österreichweit im Durchschnitt in den Weihnachtsferien geschlossen, über drei Tage in den Osterferien, knapp zwei Tage in den Semesterferien. Nach Betreuungsformen betrachtet haben altersgemischte Betreuungseinrichtungen und Krippen die wenigsten Schließtage pro Jahr (14,2 bzw. 15,1). Kindergärten kommen im Durchschnitt auf 29,4 geschlossene Tage, Horte auf 26,2. Im Bundesländervergleich verzeichnet Wien mit unter vier Betriebstagen pro Jahr mit Abstand die wenigsten Schließtage, der Westen Österreichs hingegen die meisten (Tirol 37,5 und Vorarlberg 47,4 Tage).

Beim Beginn der Öffnungszeiten zeigt sich, dass 90 Prozent der Krippen und Kindergärten im Durchschnitt bereits vor 7.30 Uhr für die Kinderbetreuung zur Verfügung stehen. In Wien öffnen sieben von zehn dieser Einrichtungen sogar schon vor 7.00 Uhr. Mehr als die Hälfte der Krippen und acht von zehn Horten haben bis mindestens 17.00 Uhr geöffnet. Bei den Kindergärten sperrt ein Viertel vor 14.00 Uhr zu, während mehr als ein Drittel bis mindestens 17.00 Uhr geöffnet hat. Vier von zehn Kindertagesheimen bieten für zehn und mehr Stunden Kinderbetreuung an. Nur jedes zehnte Kindertagesheim hat durchschnittlich weniger als sechs Stunden pro Tag geöffnet. Im Bundesländervergleich zeigt sich, dass Wien bei allen Betreuungsformen die längsten Öffnungszeiten anbietet; 93,6% der Betreuungseinrichtungen haben dort zehn und mehr Stunden geöffnet, nur ein Prozent hat weniger als sechs Stunden geöffnet.

Der Anteil der Kinder in Kindertagesheimen mit berufstätiger Mutter ist nach Rückgängen in den letzten Jahren nun wieder im Steigen begriffen – in Krippen beträgt er aktuell 70,8 Prozent (2003: 72,1%), in Horten 76,8 Prozent (2003: 81,0%) und in Kindergärten (inkl. altersgemischter Betreuungseinrichtungen) 61,4 Prozent (2003: 58,8%). Im Vergleich zur gleichaltrigen Wohnbevölkerung zeigt sich, dass neun von zehn der 3- bis 5-Jährigen, die eine berufstätige Mutter haben, in Kindertagesheimen untergebracht sind. Bei den 0- bis 2-Jährigen liegt der Wert bei 45,8 Prozent.

Betrachtet man die Entwicklung der Betreuungsquoten der 3-, 4- und 5-jährigen Kinder (den Anteil der in Kindertagesheimen betreuten Kinder, bezogen auf die gleichaltrige Wohnbevölkerung) in den letzten zehn Jahren, zeigt sich, dass bei allen drei Alterskategorien beträchtliche Anstiege zu erkennen sind. So erhöhte sich die Betreuungsquote der 3-Jährigen von 63,8 Prozent im Jahr 2003 auf mittlerweile 82,5 Prozent. Bei den 4-Jährigen wurde in den letzten zehn Jahren eine Steigerung von 88,5 auf 94,2 Prozent verzeichnet, bei den 5-Jährigen von 92,5 auf 95,8 Prozent.