Der Stellenwert der Arbeit bei Arbeitnehmern in Österreich 2017
Die Studie unter unselbständig Erwerbstätigen setzt sicjh mit dem Stellenwert der Arbeit in Österreich auseinander. Die Ergebnisse sind überraschend, vor allem in der Stärke der Aussagen. 59% der österreichischen Erwerbstätigen stellen sich das Leben ohne Job ziemlich langweilig vor.
Anbieter: | meinungsraum.at |
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Veröffentlicht: | Feb 2017 |
Auftraggeber: | HRWeb |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Marktforschung |
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Branchen: | Arbeitswelt |
Tags: | Arbeitsmarkt • Arbeitswelt • Bildung • Bildungsabschluss • Lebensqualität |
Fazit zur Studie über den Arbeitsmarkt in Österreich
Die Bedeutung der Arbeit, abseits des rein finanziellen Nutzens, zeigt sich in unseren Studienergebnissen sehr deutlich. Selbst ein Lottogewinn von 10 Millionen Euro würde die Hälfte der Befragten nicht vom Arbeiten abhalten. Für die meisten Arbeitnehmer fehlt eine Alternative: Ohne Job wird es langweilig (zumindest in der Vorstellung). Langeweile geht dabei eng einher mit einem Gefühl von Leere, Sinnlosigkeit und ist – im Gegensatz zur Muße – ein unangenehmer Zustand. Man weiß wenig mit sich anzufangen – ein Problem, dass bei Arbeitslosigkeit oder am Anfang der Pension stark verbreitet ist.
Aber auch die Bedeutung der Arbeit für die Identität und den Selbstwert zeigt sich bemerkenswert stark. „Wenn ich in meinem Job gute Arbeit leiste, habe ich das Gefühl, ein guter Mensch zu sein.“ – dieser Aussage stimmen 57% der Befragten zu. Die logische Folgefrage ist: Was ist, wenn ich keine (gute) Leistung bringen kann, weil ich keinen Job habe? Habe ich dann das Gefühl ein schlechter Mensch zu sein? Hier wird eine weitere Problematik der Arbeitslosigkeit angerissen.
Die Mehrheit der österreichischen Erwerbstätigen scheint sich stark über die Arbeit zu definieren, somit sind bei den meisten Personen arbeitsbezogene Erfolge und Niederlagen gleichzeitig auch persönliche. Anders ausgedrückt: Es gibt bei der Mehrheit keine strikte Trennung zwischen beruflicher Rolle und Privatperson. Das bedeutet, dass die Arbeit für die Förderung und den Erhalt des generellen Selbstwerts eine wichtige Rolle einnimmt. Die schwierige Trennung zwischen „beruflich“ und „persönlich“ ist vermutlich auch der Grund, warum z.B. sachliche und berufsbezogene Kritik sehr schnell persönlich genommen und daher nicht gerne geäußert wird.