Diese Trends sollten Gründer kennen – Entwicklungen in der Wirtschaft und Tipps zum Reagieren

Gründer müssen zum Start des Unternehmens eine ganze Reihe von Aspekten im Auge behalten. Dazu gehört neben der Rechtsform, dem Markteinstieg und der Finanzierung der Blick auf aktuelle Trends. Welche Entwicklungen gibt es in der Wirtschaft und wie können Gründer diese berücksichtigen? Wir geben einen kurzen Überblick anhand von drei Beispielen.

Anbieter: Diverse
Veröffentlicht: Mai 2023
Preis: kostenlos
Studientyp: Blog & Paper • Trendforschung
Branchen: Arbeitswelt • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Arbeitsmarkt • Gründer • Nachhaltigkeit • Trends

Warum sollten Gründer wichtige Trends kennen?

Dafür, dass Gründer die aktuellen Trends kennen sollten, gibt es eine Reihe von zentralen Gründen. Oftmals entstehen aus dem Wissen bestimmte Vorteile, die den Start am Markt sowie die ersten Monate und Jahre erleichtern können.

Trends bei den Konsumenten

Die Trends, die für Verbrauchern wichtig sind, betreffen in vielen Fällen unmittelbar oder mittelbar das Kaufverhalten. Dementsprechend spielen sie eine zentrale Rolle dabei, ob ein Unternehmen seine Produkte in hoher Stückzahl absetzen kann oder nicht.

Aus diesem Grund ist es für Betriebe ganz allgemein und im Besonderen für Gründer zentral, zu wissen, was den Abnehmern am Markt aktuell wichtig ist. Das gilt für die Gesamtwirtschaft wie für Details, die in der jeweiligen Sparte eine hohe Relevanz haben.

Technische Entwicklungen und Trends des Arbeitsmarktes

Neben den Trends, nach denen sich Kunden bei ihren Kaufentscheidungen richten, sollten Unternehmen Entwicklungen des Arbeitsmarktes und der Technik kennen. Ersteres ist unabdingbar, um gut ausgebildete und damit wertvolle Mitarbeiter für den Betrieb zu gewinnen.

Seit einigen Jahrzehnten entwickelt sich die Wirtschaft nicht nur, aber auch durch den technischen Fortschritt. Dementsprechend kann ein Wissen darüber, welche Trends es in diesem Bereich gibt, massive Vorteile gegenüber der Konkurrenz bedeuten. Seit einigen Jahren ist dabei vor allem der Blick auf die Digitalisierung von Bedeutung.

Nachhaltigkeit als wichtiger Trend bei Verbrauchern

Einer der wichtigsten Trends, der die Verbraucher in den letzten Jahren beschäftigt, ist das Thema der Nachhaltigkeit. Sicherlich hängt dies unter anderem mit einem wachsenden Bewusstsein für die Klimaproblematik im öffentlichen Diskurs zusammen.

Wichtiger Trend bei Kunden

Bereits im Jahr 2021 haben der Handelsverband, EY Österreich und MindTake-Research eine Studie zum Thema veröffentlicht, die den Namen „Sustainable Commerce Report 2021“ trägt. Dabei wurde sowohl die Sicht der Konsumenten als auch die Händlerseite betrachtet.

Demnach sind 57 Prozent der Verbraucher bereit, für regionale Produkte und Bio-Waren mehr zu bezahlen. Die wichtigsten Nachhaltigkeitskriterien für Verbraucher sind Regionalität und Tierwohl.

Nachhaltigkeit als Unternehmen berücksichtigen und transparent kommunizieren

Solche und ähnliche Faktoren sollten Gründer in jedem Fall kennen und berücksichtigen. So ist es sinnvoll, sofern möglich, regionale Produkte in das Sortiment aufzunehmen und gleichzeitig regionale Zulieferer zu nutzen.

Weitere Nachhaltigkeitsaspekte wie die genutzten Materialien und Verpackungen können ebenfalls in die Planung mit einbezogen werden. Durch die Berücksichtigung nachhaltiger Faktoren können einige Vorteile entstehen.

Das gilt vor allem deshalb, weil viele Industriebetriebe laut Boston Consulting noch einigen Nachholbedarf haben und sich fälschlicherweise mit der Entwicklung nachhaltiger Waren zurückhalten.

Damit die Kunden einen entsprechenden Eindruck von den Bemühungen bekommen, müssen sie ausreichend kommuniziert werden. Dafür bieten sich an:

  • die Webseite des Unternehmens,
  • die sozialen Medien,
  • Informationen auf dem Produkt
  • sowie weitere, umfangreichere Informationsmedien.

Zu Letzteren gehört das Einsetzen eines Kundenmagazins, indem die Konsumenten regelmäßig über Neuigkeiten im Unternehmen – auch bezüglich der Nachhaltigkeit – informiert werden. 

Bei der Umsetzung sollten verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, um einen bestmöglichen Effekt zu erzielen. Dazu gehören neben Inhalt und Aufbau gewisse Faktoren, die für die optimale Gestaltung eines solchen Magazins im Bereich B2B relevant sind.

Der Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren ebenfalls entwickelt. Dabei spielen vor allem zwei Faktoren eine Rolle:

  • Fachkräftemangel
  • sowie steigende Ansprüche der Arbeitnehmer.

Fachkräftemangel und Ansprüche der Arbeitnehmer

Der Fachkräftemangel lässt sich an Zahlen aus dem Jahr 2022 erkennen. So haben laut dem Mittelstandsbarometer von EY, das auf der Webseite des Unternehmens zu finden ist, ganze 87 Prozent der Firmen Probleme beim Rekrutieren von passenden Fachkräften.

Mehr als die Hälfte der Betriebe hat aus diesem Grund geringere Umsätze. Unter anderem ist dies in den Branchen Energie und Verkehr der Fall. Gleichzeitig ist die Arbeitslosenquote im Vergleich zu den Zahlen aus dem letzten Jahrzehnt auf einem absoluten Tiefstwert.

Laut dem „StepStone-Jobreport 2023“, für den MindTake eine vierstellige Personenzahl befragt hat, haben die Arbeitnehmer gewisse Ansprüche, die ihnen besonders wichtig sind. So legen 38 Prozent der Befragten Wert auf eine höhere Flexibilität, 77 Prozent der Umfrage-Teilnehmer ist eine gute Work-Life-Balance wichtig.

Arbeitnehmerfreundliche Gestaltung des Unternehmens

Um mit diesen Umständen zielführend umzugehen, sollte ein Gründer darauf achten, einen arbeitnehmerfreundlichen Betrieb zu schaffen. Hierzu kann gehören, den Angestellten flexible Arbeitszeiten sowie eine Tätigkeit zu ermöglichen, die zumindest in Teilen im Homeoffice ausgeübt wird.

Eine Lösung für den Mangel an Fachkräften wiederum kann in der frühzeitigen Anwerbung von Studierenden bestehen, die in einer entsprechenden Sparte einen Abschluss machen möchten.

Hierfür können zum Beispiel kleinere Studentenjobs oder Praktika angeboten werden. Alternativ kann der Betrieb eigene Fachkräfte ausbilden. Auf diese Art lässt sich das Problem zumindest mittel- bis langfristig lösen.

Das Thema Digitalisierung

Ein dritter Trend, der vor allem die Technik, die Unternehmen nutzen, betrifft, ist die Digitalisierung. Die entsprechenden Anwendungen in einem Betrieb können maßgeblich zu einer Zukunftsfähigkeit und zu Vorteilen am Markt beitragen.

Stand der Digitalisierung

Zum Thema Digitalisierung hat EY ebenfalls eine Studie erstellt, die den Titel „Digitaler Wandel in österreichischen Unternehmen 2023“ trägt. Demnach geben zwei Drittel der Befragten Firmen Digitalisierung für ihren Betrieb eine mittelgroße oder sehr große Bedeutung. Im Vergleich zur Befragung des vorherigen Jahres hat dieser Wert sogar abgenommen.

62 Prozent der Unternehmen wiederum planen, für ihre Firma in verschiedene digitale Technologien zu investieren. Gründe für die an den prozentualen Werten erkennbare eingeschränkte Begeisterung liegen unter anderem in Problemen mit Standortfaktoren. 

Chance für Gründer

Für Gründer bieten diese Umstände eine große Chance. So können sie mit einer durchdachten Standortauswahl und einer passenden, von Beginn an umgesetzten Digitalisierungsstrategie Vorteile am Markt erzielen.

Dementsprechend sollte hierauf bereits bei der Planung des Betriebes ein Fokus gelegt werden, was entsprechende Investitionen in Fachpersonal und Technik einschließt.

Fazit

Gründer sollten von Beginn an wichtige Trends bezüglich ihrer Kunden und den wirtschaftlichen Gegebenheiten kennen. Aktuell spielen vor allem Nachhaltigkeit, Veränderungen des Arbeitsmarktes sowie die Digitalisierung eine Rolle. Auf Basis dieses Wissens können Unternehmer ihre Pläne anpassen und von durchdachtem Handeln profitieren.

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