Digitalisierung als Chance für Handel, Handwerk und Gewerbe
Während der stationäre Handel in Österreich stagniert, hat der E-Commerce Handel massiv an Marktanteilen gewonnen und weist nach wievor starke Wachstumsraten aus. Die Analyse des Market Institutes zeigt, wo der Kunde die Vorteile des Online-Shopping sieht und wie Handel, Gewerbe und Handwerk die Chancen der Digitalisierung nutzen kann.
Anbieter: | market |
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Veröffentlicht: | Apr 2016 |
Autor: | Prof. Dr. Werner Beutelmeyer |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Blog & Paper • Marktforschung |
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Branchen: | Handel & Dienstleistung • Marketing & Medien • Online & IKT & Elektronik • Produktion |
Tags: | Digital Agenda • Digitalisierung • E-Commerce • Omni-Channel • Online-Shopping • ROPO |
Der Online-Handel wächst zweistellig, der stationäre Handel stagniert. In kleinen und mittelgroßen Orten geben Einzelhändler die Innenstädte auf. Doch der Versandhandel löscht die physische Filiale nicht aus. Die Polarisierung zwischen zwei Extremen wird immer größer: Online wickeln die Kunden den Konsum nüchtern (meistens sehr preissensitiv) ab. Der stationäre Handel kann die Chancen nutzen und Online-Shopping und die Vorteile des stationären Handels und persönlicher Services nutzen. Omni-Point of Sales ist das Zauberwort.
In sogenannten Showrooms und Flagship-Stores dagegen werden die Produkte ins rechte Licht gerückt und die Marke inszeniert. Kundenbindung ist hier erst einmal wichtiger als Verkäufe – die können Kunden auch später von zu Hause aus tätigen. Wir werden immer öfter im Liegen von der Couch aus unseren Konsum erledigen. Online-Läden bieten bereits Apps, die den Usern mitteilen, ob ihnen ein bestimmter Schuh passt. Das Gleiche funktioniert auch mit Bekleidung: Kundinnen geben online durch, welche Modelle ihnen in der Vergangenheit gepasst haben, beantworten 15 Fragen, den Rest erledigt ein Algorithmus.
Die unbegrenzten Öffnungszeiten, die Zeitersparnis und die grenzenlose Verfügbarkeit von Produkten sind die wesentlichen Vorteile des Online-Shoppings
Durch die Digitalisierung der Geschäftsprozesse können auch kleinere produzierende Gewerbebetriebe stark profitieren. Thomas Rinn, Consultant bei Roland Berger ist überzeugt, dass sich die Produktivität um den Faktor, zwei bis drei steigern lässt, wenn Objekte, Prozesse und Systeme flächendeckend vernetzt werden. Digitalisierung ermöglicht schnellere Produktion, höhere Effizienz, größere Flexibilität und umfangreiche Anpassungsmöglichkeit an Kundenwünsche. Digitalisierung erweist sich dadurch als wichtiger Treiber von Innovation. Damit bedeutet die Digitalisierung massive Veränderung bei Entwicklung, Produktion, Inbetriebnahme und Wartung von Produkten.
Zu den häufigsten digitalen Anwendungsszenarien zählen derzeit die Überwachung von Produkten und Prozessen. Wenn beispielsweise ein Heizungsinstallationsunternehmen, die Heizanlagen seiner Kunden an seinen zentralen Rechner anschließt und dabei überwacht, dann wäre das „predictive Maintenance“, also vorausschauende Wartung. Der Installateur kann damit selbst proaktiv Wartungsabläufe anstoßen. Der Weg zur vorausschauenden Wartung ist für viele Unternehmen noch weit. Hier muss mit genauer Prozessanalyse zunächst einmal die IT-Basis geschaffen werden. Denn: Neben einer Menge an historischen und Echtzeitdaten, die in vielen Betrieben erst einmal gesammelt werden müssen, gilt es für Fertigungsbetriebe, zusammen mit IT-Experten einen relevanten Algorithmus und die Services um diese Logik herum zu entwickeln. Der technische Fortschritt trägt maßgeblich dazu bei, denn Sensoren und Funktechniken werden immer leistungsstärker, kostengünstiger und somit attraktiver für den Einsatz in der Produktion oder Produktüberwachung.
Die Chancen der Digitalisierung
- Digitalisierung des Vertriebes
- Digitalisierung der Fertigung
- Digitalisierung in der Kommunikation
Studie: Online-Befragung; repräsentativ für 26- bis 70-jährige Online-KäuferInnen in Österreich; n= 1000; Dez. 2014
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