Einzelhandel - Anbieter richten sich auf kühles Konsumklima ein

Die veränderte Situation in der Wirtschaft drängt den Einzelhandel in Österreich zu neuen Einschätzungen. Verschiedene Statistiken belegen ein eingetrübtes Konsumklima. Erneut könnte in der kommerziell so wichtigen Endphase des Jahres die Krisenstimmung für schwache Geschäfte sorgen. Was die Ursachen dafür sind und wie der Handel darauf reagieren möchte, sehen wir uns hier in diesem Artikel an.

Anbieter: marktmeinungmensch
Veröffentlicht: Sep 2022
Preis: kostenlos
Studientyp: Blog & Paper
Branchen: Handel & Dienstleistung • Marketing & Medien • Online & IKT & Elektronik
Tags: Einzelhandel • Konsumklima • Online Shopping • Online-Handel • Weihnachten

Die Inflation drängt zum Sparen

Es ist das große Schreckgespenst der Inflation, welches in diesen Tagen für Veränderungen im Handel sorgt. Viele Verbraucher müssen inzwischen konsequent mit den verfügbaren finanziellen Mitteln haushalten, um über die Runden zu kommen. Die Aussicht, dass zum Beispiel die Kosten für Energie in den nächsten Monaten noch weiter in die Höhe schnellen könnten, sorgt für Zurückhaltung beim Konsum.

Dies bekommt schon jetzt der Einzelhandel in Österreich zu spüren. Gerade größere Käufe werden aufgeschoben, sofern sie nicht essentiell erscheinen. Dieser Trend könnte sich zumindest in den kommenden Monaten weiter fortsetzen und dadurch sogar in einer Rezession münden.

Die höheren Preise, wie sie aktuell zum Beispiel für Energie fällig werden, betreffen außerdem nicht nur die privaten Haushalte. Auch Ladengeschäfte ziehen nun höhere laufende Kosten nach sich, die den Gewinn der Anbieter deutlich schmälern können. Dies verschlechtert die wirtschaftliche Ausgangslage zusätzlich, in der sich die Händler in diesen Tagen wiederfinden und macht neue kreative Lösungen abseits der Erhöhung der Preise für die Endkunden notwendig.

Hoffnung liegt auf Weihnachten

Die wichtige Zeit des Jahres, in der der Einzelhandel einen wesentlichen Teil seiner Umsätze verbucht, steht aber noch bevor. An Weihnachten ist davon auszugehen, dass sich die Menschen nicht besonders stark zurückhalten werden. Die vergangenen Jahrzehnte haben gezeigt, dass die Traditionen rund um die Festtage den Menschen im Land besonders wichtig waren. Selbst in Krisenzeiten wurde deshalb nicht gespart.

Für den Einzelhandel dürfte dies eine positive Nachricht sein. Wieder sind es ansehnliche dreistellige Summen, die pro Kopf in den Kauf von Geschenken investiert werden. Nun ist es die Branche, welche die passenden Angebote zu formulieren hat, um die Verbraucher auf sich aufmerksam zu machen.

Konkurrenz im Online Handel


Ein Dorn im Auge ist in dieser Hinsicht der Online Handel. In den vergangenen zwei Jahren konnte dieser seinen Marktanteil in Österreich noch einmal ausbauen. Viele haben sich an den Komfort gewöhnt, als die Ladengeschäfte ohnehin geschlossen waren. Profitieren könnten in der Folge jene Geschäfte, die sich schon frühzeitig die Mühe gemacht haben, einen eigenen Online Shop an den Start zu bringen. Dieser könnte ihnen nun die Chance gewähren, weiterhin für Verbraucher attraktiv zu sein und die Umsätze in dieser schwierigen Zeit nicht zu sehr einbrechen zu lassen.

Hoffnungsvoll ins nächste Jahr

Wie lange wird diese wirtschaftliche Situation die Einzelhändler belasten? Hier gehen die Prognosen aktuell stark auseinander. Es gibt jedoch einige Stimmen, welche für eine zeitnahe Erholung sprechen. Sollte es den Zentralbanken gelingen, wirksam gegen die Inflation vorzugehen, dürfte dies den Verbrauchern wieder mehr Vertrauen schenken. Schon im kommenden Jahr könnte sich das Barometer auf diese Weise wieder drehen.