Gesundheit - Amulante Versorgung
Allgemeinmediziner oder Allgemeinmedizinerin; Spitals- oder Unfallambulanz; Facharzt oder -ärztin; Zahnarzt oder eine Zahnärztin
Anbieter: | Statistik Austria |
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Veröffentlicht: | Aug 2010 |
Autor: | Statistik Austria |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Statistik |
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Branchen: | Branchenübergreifend • Gesundheit • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft |
Tags: | Ambulant • Arzt • Genesungsheime • Gesundheitssystem • Krankenanstalten • Krankenhaus • Pensionisten • Personal • Senioren |
Ambulante Versorgung
- Allgemeinmediziner oder Allgemeinmedizinerin
- Spitals- oder Unfallambulanz
- Facharzt oder -ärztin
- Zahnarzt oder eine Zahnärztin
Untenstehende Ergebnisse stammen aus der „Österreichischen Gesundheitsbefragung 2006/07“.
Allgemeinmediziner oder Allgemeinmedizinerin
Vier von fünf Österreicherinnen und Österreichern ab 15 Jahren geben an, innerhalb der letzten zwölf Monate einen Allgemeinmediziner oder eine Allgemeinmedizinerin aufgesucht zu haben. Wie zu erwarten, steigt dieser Anteil mit dem Alter kontinuierlich an: Bei den 15- bis 29-Jährigen beträgt er etwa 70%, bei den 75- und Mehrjährigen hingegen über 90%.
Der Anteil jener Personen, die innerhalb der letzten zwölf Monate einen Allgemeinmediziner oder eine Allgemeinmedizinerin aufgesucht haben, liegt bei den Frauen deutlich höher als bei den Männern (82% zu 76%). Dies liegt unter anderem daran, dass es in den höheren Altersklassen mehr Frauen gibt. Aber auch im jungen und mittleren Erwachsenenalter ist der Anteil jener, die einen praktischen Arzt oder eine praktische Ärztin aufgesucht haben, bei den Frauen höher als bei den Männern, d.h. neben dem Altersstruktureffekt gibt es auch einen systematischen Einfluss des Geschlechts.
Mit dem Lebensalter steigt nicht nur der Anteil der Arztbesuchenden, sondern auch die Zahl der Arztbesuche innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Von den rund 2,5 Mio. Österreichern und Österreicherinnen ab 15 Jahren, die angeben, innerhalb der letzten vier Wochen einen Arzt oder eine Ärztin konsultiert zu haben, absolvierten 74% genau einen Arztbesuch und 26% zwei oder mehr Arztbesuche. Bei der Bevölkerung ab 75 Jahren beträgt dieses Verhältnis 66% zu 34%.
Die (Haupt-)Gründe für einen Arztbesuch variieren ebenfalls stark mit dem Alter: In der jüngsten Altersgruppe entfallen 60% auf Krankheiten, 11% auf Kontrolluntersuchungen und je 8% auf Unfälle und Rezepte. In der höchsten Altersgruppe entfallen hingegen 30% auf Krankheiten, 27% auf Kontrolluntersuchungen, 35% auf Rezepte und 1% auf Unfälle. Insgesamt 9% aller Besuche bei einem praktischen Arzt oder einer praktischen Ärztin werden hauptsächlich zum Zweck einer Vorsorgeuntersuchung durchgeführt, wobei dieser Anteil bei den 45- bis 59-Jährigen mit 12% ein Maximum erreicht. Erwartungsgemäß spielen bei den Männern Unfälle generell eine größere Rolle, bei den Frauen dagegen das Verschreiben von Rezepten.
Spitals- oder Unfallambulanz
Rund 18% bis 19% aller Österreicher und Österreicherinnen ab 15 Jahren geben an, in den letzten zwölf Monaten eine Spitals- oder Unfallambulanz aufgesucht zu haben. Im Gegensatz zu den Besuchen bei praktischen Ärzten oder Ärztinnen lässt sich dabei kein systematischer Einfluss von Geschlecht bzw. Altersgruppe identifizieren. Wie zu erwarten, differieren die Gründe für das Aufsuchen einer Spitals- oder Unfallambulanz deutlich von denen eines Arztbesuchs: Ein Drittel aller Besuche einer Spitals- oder Unfallambulanz erfolgt (vorwiegend) nach Unfällen bzw. Verletzungen, was auch den höheren Anteil an Nach- und Kontrolluntersuchungen erklärt (23%). Erstaunlich erscheint allerdings, dass mehr als Drittel (36%) aller Ambulanzbesuche auf Grund einer Krankheit oder Gesundheitsbeschwerde erfolgen.
Facharzt oder -ärztin
Die Häufigkeit des Besuches von Fachärzten oder -ärztinnen ist von der jeweiligen Fachrichtung abhängig. So haben 27% der Österreicher und Österreicherinnen ab 15 Jahren in den letzten zwölf Monaten einen Augenarzt oder eine Augenärztin aufgesucht, 16% einen Internisten oder eine Internistin, 14% einen Hautarzt oder eine Hautärztin und jeweils etwa 10% einen Orthopäden oder eine Orthopädin, einen HNO-Arzt oder -Ärztin und einen Urologen oder eine Urlogin. Ein und dieselbe Person kann natürlich auch verschiedene Fachärzte und -ärztinnen aufgesucht haben. Die durchschnittliche Zahl der Arztbesuche in den letzten vier Wochen liegt bei den Fachärzten und -ärztinnen etwas niedriger als bei Allgemeinmedizinern und Allgemeinmedizinerinnen bzw. Spitalsambulanzen.
Erhebliche Unterschiede nach Fachrichtung bestehen in der Verteilung der Ursachen für den Arztbesuch. So erfolgen etwa zwei Drittel aller Augenarztbesuche wegen Kontrolluntersuchungen, während 70% der Konsultationen von HNO-Ärzten oder -Ärztinnen und Orthopäden oder Orthopädinnen und mehr als die Hälfte aller Hautarztbesuche aus Gründen einer Krankheit oder Gesundheitsbeschwerde vorgenommen werden.
66% aller österreichischen Frauen von 15 bis unter 60 Jahren geben an, innerhalb der letzten zwölf Monate einen Gynäkologen oder eine Gynäkologin aufgesucht zu haben. Bei den 60- bis 74-jährigen Frauen liegt dieser Anteil immerhin noch bei 42%, während er bei den 75- und Mehrjährigen nur mehr 15% beträgt. Über 90% aller Gynäkologenbesuche werden wegen Vorsorge- und Kontrolluntersuchungen getätigt.
Zahnarzt oder eine Zahnärztin
60% der Österreicher und Österreicherinnen ab 15 Jahren haben in den letzten zwölf Monaten einen Zahnarzt oder eine Zahnärztin aufgesucht. Im Erwerbsalter liegt dieser Anteil bei etwa zwei Drittel, im Pensionsalter bei etwa 45%, wobei Frauen etwas häufiger zum Zahnarzt oder zur Zahnärztin gehen als Männer. Ein deutlicher Unterschied besteht nach der Staatsangehörigkeit: 61% der österreichischen Staatsbürger und -bürgerinnen, aber nur 52% der Ausländer und Ausländerinnen geben an, einen Zahnarzt oder eine Zahnärztin aufgesucht zu haben. Dieser Unterschied ist umso bedeutsamer, als Ausländer und Ausländerinnen ein niedrigeres Durchschnittsalter aufweisen als Österreicher und Österreicherinnen, somit eigentlich einen höheren Prozentsatz aufweisen sollten. Gesundheitsrelevante Selektionseffekte durch Migration dürften diese Diskrepanz eher weniger erklären, wenn man die angegebenen Gründe für den Arztbesuch in Betracht zieht: Von den Österreichern und Österreicherinnen, die innerhalb der letzten zwölf Monate einen Zahnarzt oder eine Zahnärztin konsultiert haben, nennen 21% als Hauptgrund Schmerzen und 53% Kontrolluntersuchungen. Die Zahnarztbesuche der Ausländer und Ausländerinnen sind dagegen zu 35% durch Schmerzen und nur zu 40% durch Kontrolltermine motiviert.