Gesundheitsvorsorge
Im Berichtsjahr 2010 nahmen laut Hauptverband der Sozialversicherungsträger 854.413 Personen Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch (allgemeines Basisprogramm ohne gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen). Damit beträgt die Zahl dieser Untersuchungen das 2,5fache des Wertes von 1990. Der Anteil der Männer ist seit 1990 kontinuierlich von 44,7% auf 46,6% im Jahr 2010 gestiegen.
Anbieter: | Statistik Austria |
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Veröffentlicht: | Okt 2011 |
Autor: | Statistik Austria |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Statistik |
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Branchen: | Branchenübergreifend • Gesundheit • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft |
Tags: | Apotheken • Arzt • Drogen • Gesundheitssystem • Krankenanstalten • Krankenhaus • Medizin • Vorsorge |
Gesundheitsvorsorge
Vorsorgeuntersuchungen
Im Berichtsjahr 2010 nahmen laut Hauptverband der Sozialversicherungsträger
Nachfolgende Ergebnisse stammen aus der „Österreichischen Gesundheitsbefragung 2006/2007“.
Krebsvorsorge
Zu den Maßnahmen zur Krebsvorsorge zählen beispielsweise Darmspiegelung, der PSA-Test (bei Männern) sowie Mammographie und Krebsabstrich (bei Frauen). Eine Darmspiegelung zur Krebsvorsorge wurde bei 29% aller Österreicher und Österreicherinnen ab 40 Jahren jemals durchgeführt, wobei der Wert in der höchsten Altersgruppe mit etwa 40% das Maximum erreicht. Von jenen Personen, bei denen jemals eine solche Darmspiegelung durchgeführt wurde, gaben 27% an, die letzte Darmspiegelung habe innerhalb der letzten zwölf Monate stattgefunden.
55% aller Männer ab 40 Jahren berichten, dass bei ihnen schon einmal eine Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs mittels PSA-Test durchgeführt wurde. Dieser Anteilswert steigt bis zum Alter von etwa 65 Jahren deutlich an, um sich dann bei etwa 70% einzupendeln. Mehr als die Hälfte aller Männer mit PSA-Test hatten diesen zuletzt innerhalb der letzten zwölf Monate, etwa ein Drittel vor ein bis drei Jahren und nur 10% vor mehr als drei Jahren durchführen lassen.
83% aller Frauen ab 40 Jahren geben zumindest eine Mammographie zur Früherkennung von Brustkrebs an, wobei dies nur auf 66% der 75- und Mehrjährigen, aber auf über 90% der 50- bis 64-Jährigen und auf immerhin 83% der 40- bis 44-Jährigen zutrifft. 42% aller Frauen mit Mammographie berichten, die letzte Mammographie sei in den letzten zwölf Monaten erfolgt. Weiters berichten 81% aller Frauen ab 15 Jahren, dass bei ihnen schon einmal ein Krebsabstrich vorgenommen wurde, wobei dies in der Altersgruppe der 30- bis 59-jährigen auf mehr als 90% der Frauen zutrifft, bei den 75- und Mehrjährigen dagegen nur auf 68%. 57% aller Frauen mit Krebsabstrich geben an, dass der letzte Krebsabstrich innerhalb der letzten zwölf Monate vor der Befragung vorgenommen wurde.
Blutdruck- und Cholesterinmessungen
69% der Österreicher und Österreicherinnen ab 15 Jahren geben an, dass ihr Blutdruck innerhalb der letzten zwölf Monate von einem Angehörigen eines Gesundheitsberufes gemessen worden sei. Erwartungsgemäß steigt dieser Anteil mit dem Alter an; bei den 75- und Mehrjährigen liegt er über 90%. Aber auch bei 55% der 15- bis 29-Jährigen wurde in den letzten zwölf Monaten eine Blutdrucksmessung durchgeführt. Weiters zeigt sich, dass der Anteil der Personen mit einer Blutdruckmessung in den letzten zwölf Monaten bei den Frauen höher liegt als bei den Männern.
Von den Personen, deren Blutdruck in den letzten zwölf Monaten gemessen wurde, wurde 29% mitgeteilt, dass sie erhöhten Blutdruck hätten. Erhöhter Blutdruck korreliert stark mit dem Alter, wobei im Erwerbsalter mehr Männer, im Pensionsalter dagegen mehr Frauen betroffen sind. Von jenen Personen, denen erhöhter Blutdruck mitgeteilt wurde, gaben etwa 50% an, ihren Lebensstil zum Zwecke der Blutdrucksenkung geändert zu haben, wobei „Änderung des Lebensstils“ allerdings sehr Unterschiedliches bedeuten kann.
Bei 51% aller Österreicher und Österreicherinnen ab 15 Jahren wurde in den letzten zwölf Monaten eine Cholesterinmessung durchgeführt. Im Pensionsalter betrifft dies über 70% aller Personen, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Etwa 27% aller Personen, deren Cholesterinwert in den letzten zwölf Monaten gemessen wurde, hatten erhöhtes Cholesterin, wobei dieser Anteil im Erwerbsalter bei den Männern, im Pensionsalter hingegen bei den Frauen höher ausfällt (analog zum Anteil der Personen mit erhöhtem Blutdruck). Zu erwähnen ist weiters, dass ab dem Alter von 75 Jahren der Anteil der Personen mit mitgeteiltem erhöhtem Cholesterin wieder merklich zurückgeht und dass mehr als die Hälfte aller von erhöhtem Cholesterin Betroffenen von einer Änderung des Lebensstils zum Zwecke der Cholesterinsenkung berichten.
Impfungen
Zwei Drittel aller Österreicher und Österreicherinnen ab 15 Jahren geben einen aufrechten Impfschutz gegen die Zeckenkrankheit (FSME) an. Ein noch höherer Anteil der Bevölkerung (69%) berichtet über einen aufrechten Impfschutz gegen Tetanus. Jeweils etwa die Hälfte der Bevölkerung ist gegen Diphterie und Polio (Kinderlähmung) geimpft. Deutlich geringer ist der Anteil der Bevölkerung mit aufrechtem Impfschutz gegen Hepatitis A und B (26% bzw. 30%) sowie gegen Grippe (21%).
Die Grippeimpfung ist die einzige Impfung, die mit zunehmendem Alter häufiger in Anspruch genommen wird: 34% der 60- und Mehrjährigen haben einen aufrechten Impfschutz, verglichen mit 17% der 15- bis 59-Jährigen. Sonst besteht eine negative Korrelation zwischen aufrechtem Impfschutz und Lebensalter, welche bei FSME relativ schwach, bei Hepatitis A und B dagegen besonders stark ausfällt.
Mit Ausnahme von FSME ist der Anteil der Personen mit aufrechtem Impfschutz bei Männern stets etwas höher als bei Frauen. Eine detaillierte Auswertung zeigt, dass diese Geschlechterdiskrepanz hauptsächlich bei der Bevölkerung im Pensionsalter besteht; im Erwerbsalter zeigen sich zumeist nur geringfügige Unterschiede.