Konsumklima Österreich 1. Quartal 2015
Die Konjunkturerwartung der Österreicherinnen und Österreicher verschlechtert sich weiter. Im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Ländern, kommt auch die österreichische Wirtschaft nicht in Schwung. Für das aktuelle Jahr erwarten Wirtschaftsexperten lediglich ein Wachstum von 0,5 Prozent, wobei es im ersten Halbjahr wohl noch keine großen Wachstumsimpulse geben wird.
Anbieter: | GfK Austria GmbH |
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Veröffentlicht: | Apr 2015 |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Marktforschung • Pressemeldung |
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Branchen: | Branchenübergreifend • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft |
Tags: | Anschaffungsabsicht • Kaufkraft • Konjunktur • Konsum • Optimismus • Pessimismus • Wirtschaftsklima |
Österreich profitiert (noch) nicht von Konjunktur-Optimismus Europas
Aber: Österreichisches Konsumklima zeigt im 1. Quartal 2015 höchste Anschaffungsneigung seit über 2 Jahren
Die Stimmung der Verbraucher in Bezug auf die konjunkturelle Entwicklung in den einzelnen europäischen Staaten entwickelte sich im ersten Quartal 2015 gut. Besonders optimistisch sind die Verbraucher in west- und südeuropäischen Ländern. In Österreich bleiben die Erwartungen der Konsumenten verhalten. Konsumieren wollen sie aber dennoch.
Die Konjunkturerwartung der Österreicherinnen und Österreicher verschlechtert sich weiter. Im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Ländern, kommt auch die österreichische Wirtschaft nicht in Schwung. Für das aktuelle Jahr erwarten Wirtschaftsexperten lediglich ein Wachstum von 0,5 Prozent, wobei es im ersten Halbjahr wohl noch keine großen Wachstumsimpulse geben wird.
Diese Aussichten schlagen sich auch in der Konjunkturerwartung der österreichischen Verbraucher nieder. Seit Dezember ist sie um 5 Punkte auf -16,6 Zähler gefallen. Im Februar stand der Indikator sogar bei -21,3 Punkten. Das war der niedrigste Wert seit Dezember 2012. Vor genau einem Jahr, im März 2014, verzeichnete die Konjunkturerwartung -5,5 Punkte.
„Die Wirtschaftsflaute hält an. Die Österreicherinnen und Österreicher hegen Skepsis gegenüber der eigenen Wirtschaftsleistung. Es fehlen die positiven Nachrichten konjunkturellen Aufschwungs, die Österreich aus dem europäischen Keller der Konjunkturstimmung führen können. Während ganz Europa einen Stimmungsaufschwung erlebt, trübt sich die Lage in Österreich weiter ein“, so Paul Unterhuber von GfK Austria.
Einkommenserwartung nach Hoffnung im November wieder abgeflaut
Die Einkommenserwartung der Österreicher pendelt seit knapp eineinhalb Jahren in etwa auf dem gleichen Niveau, zwischen 2 und 10 Punkten. In einzelnen Monaten setzte sich kurzfristig Optimismus durch. Dann schnellten die Indikatorwerte auch einmal nach oben, wie beispielsweise im November 2014 (30,2 Punkte) oder im Januar 2015 (16,8 Zähler). Aktuell liegt der Indikator bei 8,2 Punkten.
Im Gegensatz dazu hat sich die Anschaffungsneigung im ersten Quartal verbessert. Sie stieg um 8,7 Zähler auf 24,5 Punkte. Das ist der höchste Wert seit November 2012. Vor einem Jahr lag der Indikator noch bei 9 Punkten. Die österreichischen Verbraucher sind also durchaus der Meinung, dass derzeit ein günstiger Zeitpunkt ist, größere Anschaffungen zu tätigen. „Zu dieser Einschätzung dürfte auch das sehr niedrige Zinsniveau beitragen“, so Unterhuber.
Österreich ist Schlusslicht bei der Einschätzung der eigenen Konjunktur und zweitplatziert bei der Konsumlaune. „Die schlechte Einschätzung der konjunkturellen Aussichten, die gedämpften Erwartungen an das eigene Einkommen und die zugleich steigende Konsumlaune vermitteln ein inkohärentes Bild der Stimmung in Österreich. Skepsis auf der einen und zugleich ungehemmte Lust zur Anschaffung auf der anderen Seite? Diese zwei gegensätzlichen Positionen waren selten so deutlich wie in diesem Quartal“, so Paul Unterhuber abschließend.
Zur Studie
Die Ergebnisse zum GfK Konsumklima Europa stammen aus einer Konsumentenbefragung, die im Auftrag der EU-Kommission in allen Ländern der Europäischen Union durchgeführt wird. In den 28 Ländern werden monatlich etwa 40.000 Personen befragt. Diese sind repräsentativ für die erwachsene Bevölkerung in der EU.
Grundlage der GfK-Indikatoren zum Konsumklima Europa sind monatlich vorgenommene Befragungen zur Stimmung der Konsumenten. Dabei geht es zum einen um die gesamtwirtschaftliche Situation der einzelnen Länder und zum anderen um die Lage der Haushalte selbst.
Die Fragen zum Konsumklima Europa werden monatlich überwiegend im so genannten Omnibus durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine Mehrthemenbefragung, die entweder per Telefon oder face-to-face, das heißt im Rahmen einer persönlichen Befragung, durchgeführt wird.
Aus dem monatlichen Frageprogramm von insgesamt 12 Fragen werden für das GfK Konsumklima Europa jeweils 5 Fragen ausgewählt, da sie für das Konsumklima eine entscheidende Rolle spielen.
Berechnung der ausgewählten fünf Indikatoren Konjunktur-, Preis- und Einkommenserwartung sowie Anschaffungs- und Sparneigung:
Grundlage der Ermittlung der Indikatoren sind so genannte Salden. Hier wird vom Anteil der Konsumenten, die positiv geantwortet haben (zum Beispiel: finanzielle Lage des Haushalts wird sich (viel) besser entwickeln), der Anteil derjenigen abgezogen, die negativ geantwortet haben (zum Beispiel: die finanzielle Lage des Haushalts wird sich (viel) schlechter entwickeln).
In einem weiteren Schritt wird dieser Saldo mit gängigen statistischen Verfahren standardisiert und transformiert, so dass der langfristige Durchschnitt des Indikators bei 0 Punkten liegt und einen theoretischen Wertebereich von +100 bis -100 Punkten aufweist. Empirisch waren allerdings bislang seit dem Jahr 1980 meist Werte zwischen +60 und -60 Punkten realistisch.
Zeigt ein Indikator einen positiven Wert, so ist die Bewertung dieser Größe durch den Konsumenten im langfristigen Vergleich überdurchschnittlich. Entsprechend umgekehrt ist es für negative Werte. Durch die Standardisierung können die Indikatoren unterschiedlicher Länder besser verglichen werden, da mentalitätsbedingte Niveauunterschiede im Antwortverhalten ausgeglichen werden, am grundsätzlichen Verlauf des Indikators dagegen nichts verändert wird.
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