Lebenserwartung in Gesundheit

Das Konzept der „gesunden Lebenserwartung“ gewann in den letzten Jahren in Anbetracht der steigenden Lebenserwartung ständig an Bedeutung. Die Wichtigkeit der Indikatoren zur gesunden Lebenserwartung liegt in der Möglichkeit, gleichzeitig die Entwicklung von Mortalität, Morbidität und Beeinträchtigung zu beurteilen, und somit die Wahrscheinlichkeit abzuschätzen, ob mit dem Gewinn an gewonnen Lebensjahren ein längeres Leben in guter oder in schlechter Gesundheit einhergeht.

Anbieter: Statistik Austria
Veröffentlicht: Okt 2013
Autor: Statistik Austria
Preis: kostenlos
Studientyp: Statistik
Branchen: Branchenübergreifend • Gesundheit • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Erwerbsstätigkeit • Gesundheitswesen • Geundheit • Infektion • Krankheit • Lebenserwartung • Medizin

Lebenserwartung in Gesundheit

Das Konzept der „gesunden Lebenserwartung“  gewann in den letzten Jahren in Anbetracht der steigenden Lebenserwartung ständig an Bedeutung. Die Wichtigkeit der Indikatoren zur gesunden Lebenserwartung liegt in der Möglichkeit, gleichzeitig die Entwicklung von Mortalität, Morbidität und Beeinträchtigung zu beurteilen, und somit die Wahrscheinlichkeit abzuschätzen, ob mit dem Gewinn an gewonnen Lebensjahren ein längeres Leben in guter oder in schlechter Gesundheit einhergeht. Das bedeutet, analog zur Lebenserwartung bildet die gesunde Lebenserwartung ab, wie viele Jahre eine Person in einem gewissen Alter noch in guter Gesundheit verbringen wird. Das Konzept der gesunden Lebenserwartung erweitert also jenes der Lebenserwartung, um die Qualität der Lebensjahre bewerten zu können.

Während die Informationen zur Lebenserwartung aus den jährlich berechneten Sterbetafeln stammen, werden Informationen zum Gesundheitszustand der Bevölkerung durch Befragungen ermittelt. Zur Beurteilung des Gesundheitszustandes werden dabei den internationalen Gepflogenheiten entsprechend drei Konzepte verwendet: Subjektive Einschätzung des eigenen Gesundheitszustandes, Prävalenz chronischer Krankheiten und funktionale Beeinträchtigungen. Für die subjektive Einschätzung der Gesundheit steht in Österreich eine Zeitreihe ab 1978 zur Verfügung, für die beiden anderen Konzepte gibt es jährliche Werte seit 2003.

Im Jahr 2006 lag die Lebenserwartung bei der Geburt für österreichische Männer bei 77,1 Jahren. Davon entfielen 61,7 Jahre, also 80%, auf Lebensjahre in subjektiv guter Gesundheit. Für die Frauen lag die Lebenserwartung bei der Geburt im Jahr 2006 bei 82,6 Jahren, wovon 63,2 Jahre oder 76% auf Jahre in subjektiv guter Gesundheit entfielen. Im Vergleich zu früheren Jahren zeigt sich ein absoluter wie relativer Anstieg der subjektiv gesunden Lebensjahre.

Auch im höheren Alter beruhte der Zugewinn an Lebenserwartung in den vergangenen Jahrzehnten in erster Linie auf einem Zugewinn subjektiv gesunder Lebensjahre: Für einen 65-jährigen Mann lag die fernere Lebenserwartung 2006 bei 17,2 Jahren, davon 51% in subjektiv guter Gesundheit. Im Jahr 1978 waren es erst 12,5 Jahre, davon 33% in subjektiv guter Gesundheit, gewesen. Für Frauen erhöhte sich von 1978 bis 2006 die fernere Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren von 15,9 auf 20,5 Jahre, der Anteil der subjektiv gesunden Jahre stieg dabei von 23% auf 44%. Einschränkend ist zu den Ergebnissen für ältere Menschen anzumerken, dass die Befragungsdaten nur Personen in Privathaushalten umfassen.